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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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an, als ha­be ich die Sta­tue ver­schan­delt oder auf ih­ren gan­zen Kör­per ob­szö­ne Ge­be­te hin­ge­schrie­ben. Wir gin­gen wei­ter.
    Die Stra­ßen wirk­ten nicht mehr so hübsch. Die Leu­te, die an uns vor­über­eil­ten, schie­nen un­ge­sun­den Ge­schäf­ten nach­zu­ge­hen. Ali­cia be­frag­te einen La­den­be­sit­zer, der aus­ge­raubt wor­den war, ei­ne Frau, de­ren Woh­nung man ver­wüs­tet hat­te. Hin­ter den Ver­bre­chen schi­en ei­ne Ven­det­ta ge­gen Aus­ge­mus­ter­te zu ste­cken, die ih­ren Sta­tus ak­zep­tier­ten.
    Der La­den­be­sit­zer und die Frau wa­ren ver­ängs­tig­te Ge­schöp­fe, be­reit, al­les zu tun, was Ali­cia ih­nen sag­te. Auf je­dem Schau­platz ei­nes Ver­bre­chens hat­ten die Übel­tä­ter ei­ne Kode-Schrift hin­ter­las­sen. Ali­cia woll­te sie mir nicht über­set­zen.
    Auf dem Weg zu ei­nem an­de­ren Ort, wo Ali­cia Fra­gen über ein Ver­bre­chen zu stel­len hat­te, ent­schloß sie sich, ei­ne Ab­kür­zung durch ei­ne Sei­ten­gas­se zu neh­men. Ich trot­te­te hin­ter ihr her. Ich war ein biß­chen ver­drieß­lich, fürch­te ich – was viel­leicht mei­nen Man­gel an Wach­sam­keit er­klärt. Die bei­den jun­gen Män­ner, die mich an­spran­gen, be­merk­te ich erst, als es zu spät war. Ei­ner kam aus ei­ner Tür zu mei­ner Rech­ten, der an­de­re hin­ter ei­nem Kis­ten­sta­pel her­vor.
    Gleich­zei­tig er­schi­en ei­ne Frau aus dem Nichts und ging auf Ali­cia zu. Un­will­kür­lich mach­te Ali­cia einen Schritt rück­wärts, wäh­rend ich mich da­ge­gen wehr­te, von mei­nen bei­den An­grei­fern ge­gen ei­ne Mau­er ge­drückt zu wer­den. Die Frau sag­te: »Schön, Sie wie­der­zu­se­hen, Ali­cia.«
    »Hal­lo, Ro­sa­lie. Ich ha­be mich schon ge­fragt, wann Sie ein­mal wie­der zum Vor­schein kom­men wür­den.«
    Ro­sa­lie hat­te ho­he Ba­cken­kno­chen und vio­let­te Au­gen, die auf je­mand an­ders ge­rich­tet zu sein schie­nen. Ei­ne Nar­be auf ih­rer Wan­ge ent­stell­te ein Ge­sicht, das bes­ten­falls durch­schnitt­lich oder un­schein­bar ge­nannt wer­den konn­te.
    Nar­ben wa­ren im­mer ein fas­zi­nie­ren­der An­blick, ir­gend­wie ro­man­tisch, weil sich aus ih­nen auf Wun­den schlie­ßen ließ, die für ei­ne Re­ge­ne­rie­rungs­be­hand­lung zu schwer wa­ren oder die das Op­fer aus per­sön­li­chen und für ge­wöhn­lich bi­zar­ren Grün­den nicht hat­te be­han­deln las­sen.
    »Hö­ren Sie«, sag­te Ro­sa­lie, »wir wis­sen be­reits, daß wir uns nicht mö­gen, mei­ne Lie­be. Wir brau­chen es nicht je­des­mal, wenn wir uns be­geg­nen, zu dra­ma­ti­sie­ren. Wer ist Ihr Freund?«
    »Sei­ne Na­me ist Voss Ge­ragh­ty. Das wis­sen Sie wahr­schein­lich be­reits. Könn­ten Sie Ih­ren bei­den Go­ril­las sa­gen, daß sie ihn los­las­sen sol­len? Er wird …«
    »Freue mich, Sie ken­nen­zu­ler­nen, Mr. Ge­ragh­ty. Ich bin Ro­sa­lie, die hie­si­ge St. Ethel-Pries­te­rin. Tom, Stan, laßt ihn los.«
    Tom und Stan ge­horch­ten Ro­sa­lies Be­fehl so­fort und dis­zi­pli­niert. Wäh­rend sie mit Ali­cia sprach, mus­ter­te Ro­sa­lie mich ein­ge­hend. Ich kam mir vor, als wer­de ich im­mer noch ge­gen die Mau­er ge­drückt.
    »Ich ha­be ein neu­es HQ, seit das letz­te nie­der­ge­brannt wur­de. Sol­len wir dort über al­les mit­ein­an­der re­den?«
    »Ein­ver­stan­den. Es gibt ei­ne Men­ge zu tun.«
    »Das stimmt. Kön­nen wir Ih­rem Freund ver­trau­en?«
    Ali­cia sah über die Schul­ter nach mir zu­rück.
    »Nein. Nein, das glau­be ich nicht.«
    »Nun, dann wer­den wir je­man­den fin­den, der ihn un­ter­hält. Führt ihn her­um und bringt ihn spä­ter zur Kir­che. Tut mir leid, Ih­nen Un­ge­le­gen­hei­ten be­rei­ten zu müs­sen, Mr. Ge­ragh­ty, aber un­se­re Be­spre­chung wird nur kurz sein, und wir se­hen uns spä­ter wie­der. Stan, zeig un­serm Gast die Se­hens­wür­dig­kei­ten.«
    Ro­sa­lie führ­te Ali­cia in der einen Rich­tung die Gas­se hin­un­ter, wäh­rend Stan mich um­dreh­te und auf dem Weg zu­rück­es­kor­tier­te, den wir ge­kom­men wa­ren. Der an­de­re Bur­sche, Tom ge­nannt, be­glei­te­te uns bis zur Mün­dung der Gas­se und ging dann da­von.
    Stan hat­te wohl kein be­son­de­res

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