Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
konn­te.«
    »Das wird es ge­we­sen sein.«
    »Hast du Ju­ne je mit hier­her ge­bracht, wenn ich fort war?«
    »Nein.«
    »Wun­derst du dich nicht, wo­her ich das von euch weiß?«
    »Nein.«
    »Stört es dich nicht, daß eins dei­ner Ge­heim­nis­se ent­deckt wor­den ist?«
    »Nein.«
    »Na­tür­lich nicht. Warst du oft mit ihr zu­sam­men?«
    »Ziem­lich oft.«
    »Ich hof­fe, du be­han­delst sie gut. Tust du das?«
    Er zö­ger­te ein we­nig, be­vor er ant­wor­te­te.
    »Kann ich nicht be­ur­tei­len. Glau­be schon.«
    »Das will ich hof­fen. Sie ist nicht so ei­ne wie die Hu­re, die ge­ra­de weg­ge­gan­gen ist. Sie ist – ich mei­ne, du kannst sie nicht be­han­deln, als ob …«
    Ich such­te nach Wor­ten, weil mir plötz­lich auf­fiel, daß ich wie ein Spie­ßer re­de­te. Ich führ­te mich in Ver­tei­di­gung Ju­nes wie ein auf­ge­brach­ter Lieb­ha­ber auf.
    »Hast du nicht ge­sagt, du seist nicht är­ger­lich?« frag­te Sta­cy.
    »Bin ich aber doch.«
    »Tut mir leid.«
    »Ich weiß nicht ein­mal, über was ich mich är­ge­re. Die­se Un­ord­nung im Zim­mer, die­se Frau, die ei­ne Kurz­le­bi­ge ist, das ha­be ich ihr auf den ers­ten Blick an­ge­se­hen. Sie ist …«
    »Mach dir ih­ret­we­gen kei­ne Ge­dan­ken. Ihr geht es um ih­ren Vor­teil.«
    »Ich weiß nicht. Heu­te ist ir­gend et­was schief­ge­gan­gen. Schon be­vor ich nach Hau­se kam. Schon be­vor ich zu Ben ins Bü­ro ging. Es war ei­ne Klei­nig­keit, aber sie hat sich zu et­was Großem aus­ge­wach­sen.«
    Sta­cy goß mir ein Glas voll und reich­te es mir. Die Ges­te er­in­ner­te mich an un­se­re ge­mein­sa­me Zeit auf Coo­lid­ge, wo er mir oft Din­ge zu­ge­reicht hat­te, be­vor ich selbst wuß­te, daß ich sie brauch­te.
     

 
14
     
    »Du hät­test zum Nach­tisch blei­ben sol­len, Voss, Ap­fel­ku­chen, ein­fach köst­lich, und so künst­lich, daß kei­ne ein­zi­ge Ka­lo­rie dar­in war.«
    »Hal­lo, Ali­cia.«
    »Hmmm, war das ei­ne über­schäu­men­de Be­grü­ßung. Hal­lo, Ali­cia. Kriech in ein Loch, Ali­cia. Hör mal, ich war­te nicht für je­den an Stra­ßen­e­cken. Ich hät­te von ei­nem die­ser Wahn­sinns­kom­man­dos um­ge­bracht wer­den kön­nen.«
    »Tut mir leid, Ali­cia.«
    »Toll! Tut mir leid, Ali­cia. Ex­plo­die­re, Ali­cia. Warum bist du uns weg­ge­lau­fen?«
    »Ko­misch, daß du das fragst, wo du mir so oft weg­ge­lau­fen bist.«
    »Es ist in Ord­nung, wenn ich es tue. Aber du bringst die Leu­te aus der Fas­sung.«
    »Du nicht, neh­me ich an.«
    »Ich glau­be wirk­lich, das tue ich nicht.«
    »Du bringst mich aus der Fas­sung.«
    »Ja, aber du ver­zeihst es mir im­mer.«
    »Viel­leicht auch nicht.«
    »Dann läßt du es eben blei­ben. Ich schlie­ße stän­dig Kom­pro­mis­se. Die­se Ge­wohn­heit stammt aus mei­ner Ar­beit. Aber Ben hat sich wirk­lich dar­über auf­ge­regt, daß du so form­los ver­schwun­den bist.«
    »Wo­her weißt du das?«
    »Ich ha­be ihn ge­fragt.«
    »Und er hat dir geant­wor­tet, er ha­be sich auf­ge­regt.«
    »Das ei­gent­lich nicht. Er sag­te, das sei ganz in Ord­nung. Ich sag­te ihm, er sol­le den Mund hal­ten, na­tür­lich re­ge er sich dar­über auf. Ich sag­te, das kön­ne je­der se­hen. Ich wand­te mich an die­se Frau – wie heißt sie doch gleich, du weißt schon, Sta­cys Mäd­chen …«
    »Ju­ne Al­b­right.«
    »Rich­tig. Rich­tig, Al­b­right. Ich wand­te mich an Rich­tig Ju­ne Al­b­right, die sich selbst sehr dar­über auf­zu­re­gen schi­en. Liebt sie dich auch? Be­ant­wor­te mir das spä­ter – je­den­falls, ich frag­te sie, ob sie nicht se­he, daß Ben sich auf­re­ge, und sie ant­wor­te­te, sie kön­ne beim bes­ten Wil­len nicht sa­gen, ob Ben sich auf­re­ge oder nicht. Dann sprach ich von neu­em zu Ben und sag­te – du ver­stehst? Al­so. Aber er hat sich ganz be­stimmt auf­ge­regt, und ich ha­be so ei­ne Ah­nung, nicht al­lein des­we­gen, weil sein al­ter Kum­pel Vos­si­lyev sich un­höf­lich ver­drückt hat­te.«
    »Ich woll­te nicht un­höf­lich sein.«
    »Na­tür­lich woll­test du es; warum hät­test du es sonst ge­tan? Ver­giß nicht, ich bin die Ex­per­tin auf die­sem Ge­biet. Liebt sie dich, die­se Rich­tig Ju­ne Al­b­right?«
    »Du hast sie mit Sta­cy ge­se­hen.«
    »Sta­cy dient ihr

Weitere Kostenlose Bücher