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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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muß­ten.
    Wir bo­gen um ei­ne Ecke und sa­hen einen un­se­rer Schat­ten vor uns. Er sprach mit ei­nem Tech­ni­ker; of­fen­sicht­lich be­frag­te er ihn. Der Tech­ni­ker hat­te sich mit dem Rücken ge­gen die Wand ge­drückt, der Schat­ten beug­te sich über ihn.
    Sta­cy und ich fan­den einen Grund, ein na­he­bei in der Wand in­stal­lier­tes Zu­be­hör­teil der Kli­ma­an­la­ge zu in­spi­zie­ren.
    »Was ma­chen wir nun?« frag­te Sta­cy.
    »Wir mar­schie­ren nicht ein­fach an ihm vor­bei, das steht fest.«
    »Da hin­ten, gleich um die Ecke, ver­läuft die zwei­te mög­li­che Rou­te.«
    »Nichts wie hin.«
    Wir ta­ten, als sei­en wir fer­tig mit un­se­rer Über­prü­fung, ver­zo­gen uns hin­ter die Ecke und fan­den die zwei­te mög­li­che Rou­te. Ich stieß einen Seuf­zer der Er­leich­te­rung aus, als ich die ver­hält­nis­mä­ßig lee­ren Gän­ge vor mir sah.
    »Was meinst du, wie weit ha­ben wir es noch?« frag­te ich Sta­cy.
    »Nicht mehr weit. Et­wa fünf Mi­nu­ten bis zur Ab­sper­rung, von da noch­mal ein paar Mi­nu­ten – ins­ge­samt we­ni­ger als zehn, wür­de ich sa­gen.«
    »Ob Che­ryl jetzt in dem pri­va­ten Spei­se­zim­mer schwitzt?«
    »Laß den Feuch­tig­keits­ge­halt der Luft über­prü­fen.«
    »Sehr ko­misch, Sta­cy. Ich wer­de …«
    Der an­de­re Schat­ten – oder viel­leicht war es der­sel­be – sprang uns in den Weg. Wo er sich ver­steckt ge­hal­ten hat­te, war mir ein Rät­sel. Er tauch­te als Schat­ten aus den Schat­ten auf. Er hielt ei­ne ge­mein und mo­dern aus­se­hen­de Waf­fe in der Hand, und er schwenk­te sie vor un­sern Ge­sich­tern, da­mit wir sie ja nicht über­sa­hen.
    »Dies ist der Punkt, bis zu dem un­se­re Neu­gier Sie hat ge­lan­gen las­sen, Mis­ter«, sag­te er.
    »Neu­gier?« frag­te ich.
    »Wir hoff­ten fest­zu­stel­len, was Sie hier vor­ha­ben. Aber wei­ter kön­nen wir Sie nicht ge­hen las­sen, Ge­ragh­ty. Das Spiel ist aus.«
    »Tut mir leid, aber wir ha­ben von ei­ner hö­he­ren Stel­le als Ih­rer un­be­deu­ten­den Ab­tei­lung die Er­laub­nis zu die­ser ge­hei­men In­spek­ti­on er­hal­ten. Ich weiß nicht, wel­chen idio­ti­schen Ver­dacht Sie he­gen, aber …«
    »Ver­su­chen Sie bloß nicht, mich zu bluf­fen, Ge­ragh­ty. Tut mir leid. Ich wür­de zu gern Ih­re Ge­dan­ken le­sen, um her­aus­zu­fin­den, wie sich ein Mann, der von Na­tur aus ein Held ist, in einen Ver­rä­ter ver­wan­deln kann, was ihn da­zu bringt …«
    »Sir, ich ver­ste­he nicht. Ver­rä­ter?«
    Der Mann hät­te mir am liebs­ten ins Ge­sicht ge­lacht. Ich hät­te es ihm nicht ver­übelt. Mei­ne Pro­tes­te wa­ren ei­ne zu durch­sich­ti­ge Kriegs­list. Und ei­ne tö­rich­te Art, auf Zeit­ge­winn zu spie­len. Trotz­dem hat­te ich Zeit ge­won­nen …
    Wäh­rend ich dach­te, welch ein Pech es sei, so na­he an die See­len­la­ger­räu­me her­an­zu­kom­men und dann ge­schnappt zu wer­den, drück­te Sta­cy die Waf­fe des Man­nes zur Sei­te und ver­setz­te ihm einen schnel­len Hieb ge­gen den Hals. Ich ge­wann die Geis­tes­ge­gen­wart schnell ge­nug zu­rück, um dem Mann die Waf­fe aus der Hand zu neh­men und ihn auf­zu­fan­gen, als er fiel.
    »Ich glau­be, da ist ein …« be­gann ich.
    »Et­wa drei Me­ter von hier, auf der an­de­ren Sei­te.«
    Wir hat­ten bei­de gleich­zei­tig an den Be­sen­schrank auf die­sem Flur ge­dacht. Im Au­gen­blick wa­ren kei­ne an­de­ren Leu­te in der Nä­he, und wir konn­ten un­sern Feind bis zu dem Schrank zer­ren und ihn zwi­schen ei­nem Saug­schrub­ber und ei­nem Was­ser­rei­ni­ger ver­stau­en. Ich ver­such­te, Sta­cy die Waf­fe in die Hand zu drücken.
    »Viel­leicht soll­ten wir sie mit­neh­men.«
    »Warum in al­ler Welt soll­ten wir …«
    »Sein Part­ner könn­te je­der­zeit auf­tau­chen.«
    »Das ist im­mer noch kein Grund, ei­ne Waf­fe mit­zu­schlep­pen, die uns in un­nö­ti­ge Schwie­rig­kei­ten brin­gen kann.«
    »Was soll ich da­mit tun?«
    »Schieb sie in den Was­ser­rei­ni­ger.«
    »Okay, gu­te Idee.«
    Wir schlos­sen die Tür vor dem be­wußt­lo­sen Mann ge­ra­de noch recht­zei­tig, denn zwei Tech­ni­ker bo­gen um die Ecke.
    Einen Au­gen­blick sa­hen sie uns ver­wirrt an. Ich zog ein No­tiz­buch aus ei­ner

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