Alicia II
ursprünglichen Plan zurück …«
»Nein. Dazu ist es zu spät. Dieser wird besser klappen. Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich an diesem Ende um alles kümmern.«
»Alicia …«
»Zu dem Zweck bin ich hier. Hören Sie auf, mich Alicia zu nennen, Mr. Geraghty. Nancy ist auch ein schöner Name. Und jetzt hinein mit euch ins Nebenzimmer. Oh, und es ist etwas Mikrostaub unter den Kragen der Laborkittel, eine zusätzliche Menge, die ich auf Bens Anweisung hin eingeschmuggelt habe. Okay? Los.«
Ich wollte noch etwas zu ihr sagen, aber es gab nichts zu sagen. Stacy war bereits aus der Tür. Ich folgte ihm. Alicia hielt Wache an der Tür des Vorzimmers, während Stacy und ich die Laborkittel überzogen und die Identitätsplaketten ansteckten.
»Fertig?« fragte Stacy, und er nickte. Die Kittel paßten uns tadellos, als seien sie für uns gemacht worden. Ein gutes Zeichen.
Alicia öffnete die Außentür einen Spalt.
»Alles in Ordnung«, sagte sie, sich zu uns zurückwendend.
»Sobald ich wieder in meinem Zimmer bin, verlaßt ihr dies und geht ganz normal hinaus.«
Sie wollte gehen. Ich faßte ihren Arm, beugte mich vor und küßte sie.
»Das war schön«, sagte sie und ging.
Stacy und ich warteten eine halbe Minute und verließen dann das Büro. Unser Absorber-Wissen informierte uns, daß wir, um an unser Ziel zu gelangen, uns nach links bis zum nächsten abzweigenden Korridor begeben und dann rechts einbiegen mußten.
9
Es war einfacher, als ich erwartet hatte, sich in dem Netzwerk von Korridoren zurechtzufinden. In jeder Kreuzung fiel ein Stückchen Absorber-Wissen an seinen richtigen Platz, und wir schlugen den geplanten Weg ein, ohne auch nur darüber nachzudenken. Unser forsches Ausschreiten überzeugte andere Angestellte der Kammer zweifellos davon, daß wir auf dem Weg zu einer einigermaßen wichtigen Arbeit waren. Einige nickten uns im Vorübergehen zu. Gelegentlich bemerkte ich den Namen auf einer Plakette, und dann flammte vor meinem geistigen Auge die Lebensgeschichte dieser Person auf.
Es gelang uns, für einen Teil des Wegs nach unten einen Viersitzer in Beschlag zu nehmen, ein Vorteil, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Es sah aus, als werde unser Plan mit jeder Phase einfacher. Tatsächlich gewannen wir ständig Zeit.
Die Kontrollpunkte, die über die ganze Kammer verstreut waren, erwiesen sich als kein Problem. Die Wachtposten warfen nur einen Blick auf unsere Plaketten. Je tiefer wir in die Kammer eindrangen, desto weniger Schwierigkeiten schienen wir zu haben. Das sagte ich zu Stacy.
»Überrascht mich nicht«, antwortete er.
»Nein?«
»Ich habe in diesen Teilen weniger Schwierigkeiten erwartet.«
»Warum denn das?«
»Sie haben keinen Grund, hier besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Nur weiter oben. Wahrscheinlich haben sie so tief unten noch nie eine ernsthafte Störung gehabt.«
»Kann sein. Ich hoffe es. Bis jetzt ist alles zu glatt gegangen.«
»Das stand vorher fest.«
»Mir ist es gleich, ob es vorher feststand. Mir gefällt es nicht. Und sieh mal, so ein Glück, da wartet wieder ein Viersitzer auf uns.«
Wir schalteten den Leitstrahl ein und fuhren weiter in die Tiefen der Kammer hinunter. Andere Wagen und Leute fuhren und gingen an uns vorbei. Mir wurde klar, warum wir so gut vorankamen – alle sahen genau wie wir aus. Solange wir weiter wie die anderen aussahen, schien es kein Hindernis für unsere Mission zu geben. Wir parkten das Fahrzeug an der Stelle, wo ein anderer Leitstrahl begann. Nach kurzer Umschau wußte ich, daß wir unserm Ziel jetzt sehr nahe waren. Ich stieg aus und ging schnell weiter. Stacy legte mir die Hand auf den Arm, um mich zu erinnern, daß wir uns in normalem Tempo bewegen
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