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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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da­mit? Bist du mit den In­struk­tio­nen ein­ver­stan­den?«
    »In ge­wis­sem Aus­maß.«
    »Und?«
    »Du willst das Ge­lin­gen der Missi­on aufs Spiel set­zen. Das soll­test du nicht tun.«
    »Zum Teu­fel, Sta­cy, warum …«
    »Du hast mich ge­fragt.«
    »Aber meinst du denn nicht, ich soll­te …«
    »Tu das, was du für rich­tig hältst.«
    »Das wer­de ich auch.«
    »Das tust du im­mer.«
    Ein Spür­ge­rät, das sich Sta­cy an den Gür­tel ge­hängt hat­te, fand na­he­bei einen Ne­bel­fleck. Wir mach­ten uns an sei­ne Ver­fol­gung. Merk­wür­dig, er schi­en stets den glei­chen Ab­stand von uns ein­zu­hal­ten.
    »Zum Teu­fel, was mag er vor­ha­ben, Sta­cy?«
    »Er will höf­lich, di­plo­ma­tisch sein.«
    »Was meinst du da­mit?«
    »Viel­leicht hat er uns ent­deckt. Und geht uns aus dem Weg.«
    »Aber er bleibt in der Nä­he.«
    »Ich ha­be nicht ge­sagt, er sei ein Feig­ling.«
    Wir lie­fen wei­ter hin­ter­her und ent­deck­ten kei­ne Än­de­rung in sei­nem Ver­hal­ten.
    »Jetzt hab ich’s!« rief ich aus. Ich war­te­te, daß Sta­cy frag­te, was, aber das tat er nicht. Er ging wei­ter ne­ben mir her, bei­de Hän­de an In­stru­men­ten, die er bei sich trug, als mein­te er, sie schüt­zen zu müs­sen.
    »Ich den­ke mir, daß er ein le­ben­des We­sen ist«, sag­te ich. »Ein Ge­schöpf wie all die alp­traum­haf­ten Un­ge­heu­er, die wir bei der Er­for­schung der Ga­la­xis zu fin­den ge­fürch­tet ha­ben.«
    Der Ne­bel hör­te schließ­lich auf, sich zu be­we­gen. Als wir uns ihm nä­her­ten, schi­en sich die Luft um uns zu ver­än­dern. Die Far­ben des Dschun­gels ver­tief­ten sich. Auf den Blät­tern war jetzt et­was Gelb zu se­hen. Ein Hauch von Par­füm um­weh­te uns, das ich nicht rich­tig de­fi­nie­ren konn­te, ganz gleich, wie ich mich dar­auf kon­zen­trier­te. Auch Sta­cy spür­te die Ver­än­de­run­gen. Er blick­te auf ein In­stru­ment an sei­nem Hand­ge­lenk und stu­dier­te ei­ne An­zei­ge.
    »Wir sind na­he dar­an«, stell­te er fest. »Viel­leicht ein biß­chen zu na­he.«
    »Du bleibst hier. So­bald du die Ge­rä­te auf­ge­stellt hast, schlei­che ich mich an die Beu­te an.«
    »Die Beu­te?«
    »Ist mei­ne Aus­drucks­wei­se dir zu ba­rock?«
    »In ge­wis­ser Wei­se.«
    »Warum?«
    »Sie ver­rät ei­ne be­stimm­te Ein­stel­lung.«
    »So? Ich hät­te ge­dacht, daß du mei­ne Ein­stel­lung bes­ser kennst.«
    »Rich­tig. Dar­um ha­be ich ja Angst.«
    Er mach­te sich an sei­ne Ar­beit. Dann sprach er plötz­lich, als be­un­ru­hi­ge ihn das The­ma seit ei­ni­ger Zeit.
    »Wir ha­ben schon ein­mal dar­über ge­spro­chen. Es ist ganz ver­kehrt, daß du dir kei­ne Sor­gen um dein ei­ge­nes Le­ben machst.«
    »Doch, na­tür­lich, ich …«
    »Nein, das tust du nicht.«
    »Wie kannst du das wis­sen?«
    »Du bist zu toll­kühn. Du hast be­reits ei­ne gan­ze Le­bens­span­ne ge­habt. Hat sie dich viel­leicht ver­dor­ben?«
    »Ver­dor­ben?«
    »Man­che Er­neu­er­ten sind gar zu schnell be­reit, einen ge­erb­ten Kör­per aufs Spiel zu set­zen.«
    »Und ich neh­me an, du hü­test dei­nen ei­ge­nen ge­erb­ten Kör­per.«
    »Nicht ge­erbt.«
    »Was? Oh, ich ver­ste­he, dann bist du noch toll­küh­ner als ich – wenn du als Na­tür­li­cher in den Raum gehst und das Ri­si­ko auf dich nimmst, nie­mals in einen an­de­ren Kör­per …«
    »Wür­de ich so­wie­so nicht.«
    »Was?«
    »Ich ha­be mich nie für die Er­neue­rung qua­li­fi­ziert. Ich wur­de aus­ge­mus­tert, wie sie es nen­nen.«
    »Aber wie­so …«
    »Da­mals, als die Zeit für mich ge­kom­men war, be­stand drin­gen­der Be­darf an Raum­fah­rern. Des­halb wur­de ein Ge­setz er­las­sen, das Aus­ge­mus­ter­ten er­laub­te, sich frei­wil­lig für den Raum­dienst zu mel­den, statt ih­re Kör­per her­zu­ge­ben.«
    »Oh. Ich er­in­ne­re mich an das Ge­setz, aber ich bin nie auf den Ge­dan­ken ge­kom­men, es ha­be et­was mit dir zu tun. Ich …«
    »Las­sen wir es. Dies The­ma ist hier ta­bu.«
    Er fuhr fort, sei­ne In­stru­men­te ein­zu­stel­len.
    »Hat es vie­le von euch ge­ge­ben?«
    »Was heißt euch?«
    »Sol­che, die sich frei­wil­lig für den Raum­dienst ge­mel­det ha­ben.«
    »Zu vie­le, neh­me ich an – das Ge­setz wur­de wie­der

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