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Alicia II

Alicia II

Titel: Alicia II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ab­ge­schafft. Jetzt wäh­len sie ih­re ei­ge­nen Leu­te aus. Frei­wil­li­ge gibt es nicht mehr.«
    »Ist sonst noch je­mand hier?«
    »Was heißt sonst noch je­mand?«
    »Je­mand, der eben­falls aus­ge­mus­tert wur­de. Un­ter un­sern Kol­le­gen.«
    »Wir las­sen es nicht her­aus­hän­gen. Wir wer­den sel­ten auf ei­nem Pla­ne­ten ein­ge­setzt, wenn es nicht ge­ra­de ei­ne Schmutz­ar­beit ist. Meis­tens schickt man uns auf die Schif­fe und Lan­de­platt­for­men, zu Leu­ten wie dir und Auf­ga­ben wie die­ser.«
    »Al­so, wer ist sonst noch …«
    »Sal­ly Aden.«
    »Wirk­lich? Sal­ly?«
    »Bist du nun zu­frie­den?«
    Er ging mit sei­nen Ge­rä­ten nicht so vor­sich­tig wie sonst um.
    Des­halb be­schloß ich, nicht wei­ter nach Ein­zel­hei­ten zu for­schen.
    »Ich bin zu­frie­den.«
    »Und ich bin fer­tig. Du kannst ge­hen …«
    »Sta­cy, ich woll­te dich nicht …«
    »Wol­len wir die Missi­on heu­te noch be­en­den?«
    Oh­ne zu ant­wor­ten, ging ich in Rich­tung des Ne­bels da­von.
    An­fangs ent­stan­den dau­ernd Bil­der von Sal­ly Aden vor mei­nem geis­ti­gen Au­ge, und da­bei hät­te ich mich auf mein Ziel kon­zen­trie­ren sol­len. Ich ver­bann­te die Ge­dan­ken an sie und wand­te mei­ne Auf­merk­sam­keit ganz dem Ne­bel zu. Ich rech­ne­te da­mit, ihn über­all auf­tau­chen zu se­hen. Plötz­lich stieß ich auf ihn, als ich un­ver­mu­tet ei­ne Lich­tung be­trat. Der Ne­bel kleb­te am Bo­den wie ein ganz nor­ma­ler Ne­bel. Ei­ni­ge dün­ne Schwa­den weh­ten auf mich zu.
    »Okay, Sports­freund«, sag­te ich laut, »jetzt wol­len wir ein­mal se­hen.«
    Ich mar­schier­te auf den Haupt­klum­pen des Ne­bels zu, oh­ne den Schritt zu ver­lang­sa­men.
    Der Ne­bel er­streck­te sich von der einen Sei­te der Lich­tung bis zur an­de­ren und schi­en dar­über hin­aus noch in die Bäu­me und das Un­ter­holz ein­zu­drin­gen. Zu mei­ner Rech­ten ges­ti­ku­lier­ten wild zwei Sto­ka-Bäu­me. Ih­re Äs­te peitsch­ten auf­ge­reg­ter um­her als üb­lich. Einen Au­gen­blick lang dach­te ich, sie ver­such­ten, mich zu war­nen. Doch das hef­ti­ge­re Schwen­ken der Äs­te moch­te mehr mit der An­we­sen­heit des Ne­bels zu tun ha­ben als mit mei­nem Be­tre­ten der Lich­tung. Ich war wohl ein biß­chen ner­vös, aber so schlimm, daß ich mich nach ei­nem frag­wür­di­gen Omen rich­te­te, war es denn doch nicht. Ich hol­te tief Atem, und dann drang ich in den Ne­bel ein.
    Als ers­tes spür­te ich ein nas­ses Kit­zeln auf der Haut. Es war ganz ähn­lich, als be­rüh­re mich ein ir­di­scher Ne­bel oder als wan­de­re ich durch fei­nen Sprüh­re­gen. So hat­te ich es mir nicht vor­ge­stellt. Ich hat­te mich see­lisch auf ei­ne dich­te­re Struk­tur vor­be­rei­tet, viel­leicht weil ich Ober­flä­chen­be­schaf­fen­hei­ten nie trau­te.
    Ich ging wei­ter hin­ein. Da­bei ver­tief­ten sich die wir­beln­den Far­ben, nah­men dunk­le­re Tö­ne an. Trotz die­ser Ab­len­kung und der schein­ba­ren Dich­te der Ne­bel­far­ben be­merk­te ich Licht­pünkt­chen in ab­ste­chen­dem hel­len Gelb und Rot, konn­te aber ih­re Ent­fer­nung von mir nicht ab­schät­zen. Sie moch­ten klein und ziem­lich na­he sein, dach­te ich, oder groß und weit weg. Sie hat­ten et­was An­ge­neh­mes an sich, viel­leicht weil sie so freund­lich durch die dunk­le­ren und pas­tell­far­be­nen Ne­bel­fle­cken schie­nen. Sie wirk­ten wie Glüh­würm­chen oder sprin­gen­de Feu­er­fun­ken. Ich fühl­te mich zu ih­nen hin­ge­zo­gen und woll­te ge­ra­den­wegs in ih­re Rich­tung lau­fen.
    Als ich mir die nä­he­re Um­ge­bung be­trach­te­te, pus­te­te ich. Ich wuß­te, in ei­ner Mi­nu­te konn­te ich mei­nen letz­ten Atem­zug tun, und des­halb muß­te ich die Zeit mög­lichst in die Län­ge zie­hen.
    Je län­ger ich in­ner­halb des Ne­bels blieb, be­vor ich starb, de­sto voll­stän­di­ger wür­den die Da­ten sein.
    Ein dunk­ler­er Ne­bel­schwa­den schweb­te ein paar Fuß wei­ter rechts. Er sah ganz wie ein Klum­pen kon­den­sier­ter Feuch­tig­keit aus, und doch hat­te ich das Ge­fühl, er be­ob­ach­te mich, stu­die­re mich. Ich mach­te einen Schritt dar­auf zu. Mein Schritt rief ei­ne Re­ak­ti­on her­vor. Der Schwa­den

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