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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Nacken, die andere legte sie auf sein Knie. Er trug schottische Kleidung, war also nackt unter dem Hemd und dem Plaid. Zoll für Zoll kroch ihre Hand höher, liebkoste ihn an der Innenseite seiner Schenkel, schob sich weiter hinauf. Als sie ihn zwischen den Beinen berührte, flogen seine Augen auf. Im nächsten Moment hatte er Alicia auf den Rücken geworfen und ein Bein über sie gestreckt.
    »Nein! « sagte sie wieder und schob ihn von sich. »Ein Kuß war der Preis, den du verlangtest. « Sie atmete so heftig, daß sie kaum sprechen konnte, als wäre sie meilenweit gelaufen.
    Stephen kam nicht so rasch zur Besinnung. Er starrte sie an, als müsse er erst sprechen lernen.
    Beide Hände abwehrbereit an seiner Brust, sagte Alicia mit nüchterner Stimme: »Du hast mir versprochen, ich könnte essen, wenn ich dir einen Kuß gebe. Ich glaube, das habe ich getan! «
    »Alicia! « hauchte Stephen, als läge er im Sterben.
    Sie lächelte verschmitzt und rollte ihn von sich weg. »Sag nur ja nicht, ein Schotte würde sein Wort nicht halten! «
    Stephen stöhnte: »Ich muß um zwanzig Jahre gealtert sein, seit ich dich kennenlernte. Heute nacht ein Betäubungsmittel, dann dein Klettern an der Steilwand und nun das! Was darf ich mir noch von dir versprechen? Das Rad? Oder ziehst du die Wasserfolter vor? «
    Sie lachte ihn an und reichte ihm ein saftiges Stück Schweinefleisch. Sie schmauste bereits mit roten Lippen, die nun von Fett glänzten. »Wie bist du auf dieses Haus gekommen? Wer bereitete das Essen vor? Woher wußtest du, daß ich an der Klippe entlangreiten würde? «
    Nun war Stephen an der Reihe, ihr ins Gesicht zu lachen, ehe er in das Fleisch hineinbiß. Er hatte sich noch nicht von ihrer Hand zwischen seinen Beinen erholt. Tam hatte die Vorteile eines Schottenkostüms weit untertrieben.
    »Douglas ging zu Tam«, sagte er nach einer Weile und wurde wieder nüchtern. »Ich wünschte, ich konnte deinen Männern beibringen, zu mir zu kommen. Ich erfahre alles erst aus zweiter Hand. «
    Alicia hatte beide Hände voll mit Pastetenstücken. Auch ihr Mund war voll davon. »Douglas war nur ein gehorsamer Sohn. «
    »Sohn? Wovon redest du überhaupt? «
    »Von Douglas. Er ist Tams Sohn. «
    »Oh! Ich dachte, Tams Sohn wurde von Engländern erschlagen. «
    Sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu, während er sich Butter auf eine Scheibe Schwarzbrot strich.
    »Es gibt Männer, die mehr als einen Sohn haben. Mein Vater sagte, Tam versuche einen eigenen Klan zu gründen. Er hat ein rundes Dutzend Söhne — hätte es noch, wenn die Engländer nicht… «
    Stephen hielt rasch die Hand hoch: »Wie heißen diese Söhne? «
    »Douglas, Alex, Jarl und Francis sind die ältesten. Dann kommen ein paar Söhne, die noch zu jung sind zum Kämpfen. Und seine neue Frau wird ihm in diesen Tagen wohl einen neuen Sohn bescheren. «
    Stephen lachte in sich hinein. Es waren immer die Stillen im Lande, auf die man besonders achten mußte.
    »Du hast vergessen, meine Fragen zu beantworten«, sagte Alicia, die keinen Moment ihre Mahlzeit unterbrach. »Warum hast du mich hierhergebracht? «
    »Ich dachte, der lange Ritt würde meinen Zorn etwas abkühlen. Und ich wollte nicht von deinen Männern gestört werden. «
    Er warf Alicia einen vernichtenden Blick zu, der sie jedoch nicht beim Essen störte. »Tam versuchte mich zu wecken; doch es gelang ihm nicht. Morag bereitete mir einen Trank zu — ein schreckliches Gebräu, das mich fast umgebracht hätte. Ehe ich noch ganz bei mir war, saßen wir bereits auf unseren Pferden und galoppierten zur Klippe. Wir kamen dort an, als Alex gerade über den Rand der Steilwand gezogen wurde. «
    Er legte den Hühnerknochen beiseite, den er eben abgenagt hatte. »Wie kamen deine Männer dazu, dich an der Steilwand hinunterklettern zu lassen! Wie konnten sie das zulassen! «
    Sie legte den Gerstenkuchen beiseite, an dem sie knabberte.
    »Kannst du das immer noch nicht begreifen? Weil ich die MacArran bin. Ich bin es, die zuläßt oder verbietet. Meine Männer befolgen meine Anweisungen, nicht umgekehrt. «
    Stephen stand auf und warf noch etwas Torf ins Feuer. Seine englische Erziehung rebellierte gegen ihre Worte.
    »Aber du bist doch nicht so kräftig wie deine Männer. Wenn Alex nun ohnmächtig gewesen wäre? Was dann? «
    Sie hatte Geduld mit ihm, weil sie spürte, daß er versuchte, sie zu verstehen: »Ich ging an der Steilwand hinunter, weil ich leicht bin und schlank. Ein Mann hätte auf dem schmalen

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