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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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»Genauer gesagt, befindet sich das Gewölbe
hier unter diesem Raum. Ich habe faseroptische Kabel durch die Decke
legen lassen.«
    »Ich hatte nicht gewußt, daß Constat so
groß ist.« De Ramaira erinnerte sich aus der einen oder
anderen Nachrichtensendung an einen versiegelten, sterilen
weißen Raum mit wabenförmig angeordneten Mikroplatten
– Constat und seine Computersklaven. Daneben in
Kontakthalterungen die Speicherplatten mit den aufgezeichneten
Persönlichkeitsmustern der Toten der Stadt.
    »War er auch nicht«, antwortete Savory unbestimmt.
    Auf einem der Schirme wechselte das Bild, glitt über grob
behauene Wände zu einer Art Alkoven mit einem Wald von Kabeln
und Kameraaugen. »Das ist der Zugang zu Constat. Von diesem
Punkt an liegt alles offen. Aber schauen wir doch mal, ob wir einen
seiner Diener erwischen… Ah ja, da haben wir einen.«
    »Großer Gott«, entfuhr es de Ramaira.
    Der Sklave, der bewegungslos neben einem flachen Steinhaufen
hockte, war ein nicht geschlechtsreifer Aborigin.
    Das alles habe mit zwei getrennten Aktionen begonnen,
erklärte Savory. Zum einen sei eine Untersuchung wegen
vermißter Baugeräte und -materialien eingeleitet worden,
die andere Aktion sei die Entsendung einer Polizeieinheit in den
Outback gewesen, wo die Cops ein Abo-Dorf zerstörten, alle
Erwachsenen töteten, die nicht Geschlechtsreifen einfingen und
in die Stadt schleppten. Die Beteiligten an dieser zweiten Aktion
seien zu strengstem Stillschweigen verpflichtet worden, doch habe
sich eine Polizistin wohl ihrem Liebhaber offenbart. Dieser war
zufällig einer der Senioren im Stadtrat und über alle
Kriegsoperationen auf dem laufenden. Von einer Mission, bei der Abos
gekidnappt werden sollten, habe er nichts gewußt und deshalb
Nachforschungen angestellt. Sie endeten in einer Sackgasse. Man habe
die entsprechenden Aufzeichnungen überprüft, doch die seien
– natürlich versehentlich – gelöscht worden. Die
Bänder waren jedenfalls leer. Man befragte das Personal nach
Fahrzeugen und anderen Ausrüstungsgegenständen, die
offensichtlich unautorisiert zu diesem Vorhaben benutzt worden sein
könnten. Wieder nichts.
    »Es schien so, als habe jemand eine direkte Leitung zu
Constat hineingelegt, der natürlich als Knotenpunkt für
diese Art Informationsaustausch bestens geeignet ist«, meinte
Savory. »Trotzdem war nicht zu erfahren, wo die jungen Abos
abgeblieben waren.« Zur selben Zeit hätten ein paar seiner
Leute das Verschwinden des Baumaterials untersucht – eine
Routinesache, der er selbst kaum Beachtung geschenkt habe – bis
zu dem Zeitpunkt, als die Untersuchungsbeamten einer Spur folgten,
die ins Regierungsgebäude wies. Die Fahrer der Trucks, die das
Material und die Geräte abholten, konnten alle autorisierte
Bestellungen vorweisen, aber jetzt ließ sich wieder nicht
feststellen, wer die Sachen angefordert hatte.
    Savory legte die Fingerkuppen zusammen, stützte das Kinn
darauf und betrachtete den Schirm, der den regungslosen Abo zeigte.
»In dem Moment zählte ich Zwei und Zwei zusammen. Die
meisten jungen Abos waren inzwischen tot. Es gibt einen Tunnel zu den
Docks hinunter, über einen halben Kilometer lang. Durch ihn hat
man die Leichen weggeschafft. Die beiden letzten Toten konnten wir
gerade noch bergen. Ein Chirurg im Hospital hat eine Autopsie an
ihnen vorgenommen. Sie können selbstverständlich seinen
Bericht einsehen. Das ist doch eine gute Ausgangsbasis für Ihre
Studien, oder? Ich glaube kaum, daß nach Webster sonst jemand
Gelegenheit hatte, einen Abo zu sezieren.«
    »Sie sagten, jemand habe eine illegale Leitung zu Constat
hineingelegt. Haben Sie die Person ausfindig gemacht? Und was haben
die Abos damit zu tun?«
    »Ich sagte, es hatte den Anschein, als ob jemand eine
unautorisierte Verbindung gelegt hätte. Aber es gibt
keine.«
    »Ach so, ich verstehe.«
    »Sie sind von Erde, Dr. de Ramaira. Ihnen sind
Megachip-Computer vertraut. Für die meisten von uns hier in der
Stadt aber ist Constat einfach nur ein weiteres Geschenk von Erde,
eher nur akzeptiert als wirklich verstanden. Wir vergessen leicht,
daß er mehr ist als nur ein superschneller und sehr
mächtiger Rechner. Wir vergessen, daß er in gewissen
Grenzen intelligent ist, daß er eigene Wünsche entwickeln
könnte und vielleicht nicht so dienstbar und gehorsam ist, wie
wir annehmen.«
    »Ich nehme an, Sie hatten Gründe, Constat nicht nach
seinem Treiben zu fragen.«
    »Aber sicher«, erwiderte Savory und wirkte zum

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