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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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zu
bringen? Sagen Sie es mir, und ich werde sie abziehen.«
    Der Lieutenant zuckte die Achseln. »Wir tun unser Bestes,
Sir. Wollen Sie bis zum Ende dabeisein?«
    »Aus diesem Grund bin ich doch hier, oder?« tobte Savory
und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß aus dem
Gesicht. »Schön, er ist auf der anderen Seite des Flusses.
Können Sie nicht den verdammten Hubschrauber dort landen
lassen?«
    »Nicht, ohne dabei die Spur des Mannes zu verlieren,
Sir.« Rick bemerkte, daß der Lieutenant sich mit Mühe
ein Lächeln verbiß.
    »Dieser Bursche hat die meiste Zeit seines Lebens in der
Wildnis verbracht«, raunte Catlan Rick zu. »Das
Gelände hier dürfte deshalb ganz nach seinem Geschmack
sein, nicht wahr?«
    »Und Sie?«
    »Ich bin in New Haven geboren.«
    »Ich komme aus Mount Airy.«
    »Hab mir schon gedacht, daß Sie nicht aus der Stadt
sind, so wie Sie sich durch das Gelände bewegen. Wieso hat man
Sie in diese Sache reingezogen?«
    »Ich bin dem Burschen begegnet, als ich die Relaisstation
überprüfte.« Beim Gedanken an die Rangelei wurde Rick
rot. Er erzählte Catlan kurz, wie ihm dabei die Pistole abhanden
kam. »Aber wenn Sie genau wissen wollen, warum ich hier bin,
müssen Sie Savory fragen.«
    Inzwischen hatte Savory mit seinem Compsim Zwiesprache gehalten.
Jetzt schaute er hoch, und sein Blick klärte sich wieder.
    »Scheint, daß er ein Versteck gefunden hat. Zumindest
bewegt er sich nicht mehr von der Stelle. Vorwärts,
Lieutenant.«
    Das gelbliche Flußwasser reichte Rick bis über die Knie
und ruinierte seine teure Hose. Aber der Ausdruck tiefen Ekels auf
Savorys Gesicht beim Durchwaten des flachen Gewässers
entschädigte ihn für diesen Verlust.
    Am anderen Ufer ging der breite Schilfgürtel in einen steilen
Hang über. Hohe, weit auseinander stehende Bäume.
Sandsteinbuckel ragten aus dem bemoosten Boden. Die große,
sanfte Sonne stand genau über dem Hügelkamm und konturierte
die Gestalten der Polizisten, die den Hang hinaufstiegen. Irgendwo
oben ertönte das Brummen des Hubschraubers. Als Rick die Kuppe
erreichte, sah er ihn gerade noch über den Baumwipfeln
davonschweben.
    Rick folgte Catlan über das Gewirr von Wurzeln, die sich
überall in die Spalten des felsigen Untergrundes bohrten. Einige
waren so dick wie seine Schenkel. Tiefe, dunkle Spalten im Gestein,
von der Erosion ausgeformte Felsformationen.
    Die Cops sammelten sich vor einem langen, schmalen Spalt, dessen
dunkle Öffnung zwischen herabgestürzten Felsbrocken
sichtbar wurde. Einer testete das Innere mit einem
Infrarot-Wärmemelder, andere kletterten um die Bäume herum,
die sich über den Spalt neigten, und suchten nach weiteren
Ausgängen.
    Savory versuchte, den Schlamm von seiner Hose abzustreifen,
während der Lieutenant ihm meldete, daß der Hubschrauber
über Wärmemelder den Dingo bis in diese Höhle verfolgt
habe. Sie hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als der Cop
mit dem Infrarot-Melder rief: »Er ist da unten!«
    »Erlauben Sie, daß wir weitermachen, Sir?« fragte
der Lieutenant Savory.
    »Kann alles Mögliche sein – da drinnen«,
brummte Catlan.
    »Vielen Dank für Ihren fachmännischen
Kommentar«, giftete Savory. »Nun machen Sie schon,
Lieutenant. Wir verschwenden Zeit.«
    Die Cops postierten sich zu beiden Seiten des Spalts. Einer hob
ein kurzläufiges Gewehr. Dem flachen Knall des Schusses folgte
ein dumpfes Aufschlaggeräusch aus der schmalen Öffnung.
Gelblichgrauer Rauch quoll heraus. Es roch nach Senf und verfaulten
Geranien, ein beißender Gestank. Wie Catlan bedeckte Rick Mund
und Nase mit dem Ärmel. Seine Augen begannen zu tränen.
    Einen langen Augenblick geschah nichts. Einer der Cops hustete
laut und anhaltend. Offenbar hatte niemand daran gedacht, Atemmasken
mitzunehmen. Der Mann mit dem Gewehr sah sich um und wartete auf den
Befehl für den nächsten Schuß.
    Plötzlich drang aus der Höhle ein wütendes Knurren,
gefolgt von lauten, kratzenden Geräuschen.
    »Zum Teufel, das ist doch kein Mensch da drin…«
Catlan riß sein Gewehr hoch. Im selben Moment schoß ein
langes, gewundenes Wesen aus der Höhle. Gebogene Klauen schlugen
große Splitter aus dem weichen Sandstein, als sie sich in die
Ränder des Eingangs bohrten. Die Muskeln unter den schweren
Vorderbeinen wölbten sich unter schimmernden Schuppen. Dicht
neben Ricks Ohr bellte Catlans Gewehr los, aber der Säbelzahn
hatte sich schon hochgezogen, und das Geschoß fuhr harmlos in
die Höhle. Das Tier hieb nach dem

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