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Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Funken
explodierte. Der Mechaniker rollte sich von der Kante der
Auftriebsfläche hinunter in die dichte Nebelbank unter dem
Schiff.
    Dorthy machte einen Schritt nach vorn und packte die Handsteuerung
der Plattform mit ihren gefesselten Händen. Sie fingerte sich zu
den Schaltern hinunter und drückte erst den einen und dann den
anderen.
    Die Brüstung, auf die Ang sich stützte, wich
zurück, und die Plattform fing an, nach oben zu schwingen. Ohne
ein Geräusch fiel Ang rücklings von der Plattform herunter.
Sie landete auf einem der Arbeiter, der ausgestreckt hinfiel,
während die Plattform Dorthy durch Licht und Finsternis nach
oben trug. Jemand brüllte ihren Namen; und sie sah, wie auf der
gegenüberliegenden Seite des Schiffs ein Wächter seine
Waffe hob, als sie auf die Höhe seiner Position gelangte. Er
brüllte noch einmal. Dorthy rannte mit auf den Rücken
gefesselten Händen los und sprang auf einen Gehsteig, als die
Plattform daran vorbei aufstieg. Sie rollte sich ab, kam am Ende des
Gehsteigs auf die Knie und warf sich dann nach vorn, als ein ovaler
Ausschnitt des Maschenbodens kirschrot aufleuchtete und mit
heißem Qualm wegsackte.
    Der Wächter brüllte wieder. Dorthy stemmte sich auf die
Füße und rannte los. Sie fühlte, wie die ruhige,
kühle Aufmerksamkeit des Wächters auf ihre
Schulterblätter konzentriert war – als ob das gyroskopisch
ausbalancierte Gewehr in seinem lockeren Griff zuckte, während
es sich auf sie festlegte. Sie hatte Zeit zu denken, daß das
vielleicht schließlich doch keine sehr gute Idee gewesen war,
als der Rest der Leuchten ausfiel und in der Dunkelheit ein starker
Wind aufkam.
    Die Phosphore der Notbeleuchtung gingen fast gleichzeitig an, aber
die Konzentration des Wächters war dahin. Dorthy lief mit
gesenktem Kopf durch das mattrote Licht gegen einen Sandsturm an. Mit
ihren gefesselten Händen konnte sie nicht gut balancieren und
prallte dauernd gegen das Geländer des Gehwegs. Irgend jemand
lief eilends auf einen kreuzenden Weg und versuchte, sie abzufangen.
Aber sie änderte einfach die Richtung und drängte sich
durch Dockmaschinerie, die über einer leeren Startwiege
hing.
    Sie hatte ein flüchtiges Bild vom Einzelschiff, das nicht
mehr in Nebel gebettet war. Jemand oder irgend etwas hatte den
Druckvorhang darunter ausgeschaltet, Plattformen kippten nach vorn,
als sich ein halbes Dutzend Gestalten unter einem Sturm aus Fetzen
und Schrott auf Leitern und Gehsteigen nach oben kämpfte.
    Dann rannte Dorthy eine Rampe aus biegsamem Geflecht hoch auf
einen dunklen Verbindungstunnel zu, und sie wußte, daß
ihr dort niemand auflauerte.

 
   5
     
     
    Suzy erwachte bei dem stechenden Geschmack von kaltem, trockenem
Sauerstoff. Sie lag auf einer Bahre und hatte eine Maske über
Nase und Mund. Sie sah unscharfe Doppelbilder, umrahmt von
flatterndem Schwarz. Über ihr eine Linie aus grellen
weißen Lichtern. Plattformen mit Geländern, Träger.
Sie hatte das Gefühl, in dem kathedralenähnlichen Raum nach
vorn zu kippen. Eine Gestalt im Druckanzug beugte sich über sie.
Ihr eigenes Gesicht war verzerrt im Spiegel von dessen Visier. Suzy
versuchte etwas zu sagen, aber die Maske ließ das nicht zu.
Dann setzte Finsternis ein und trug sie fort.
     
    Beim zweiten Mal saß sie in einem Metallsessel. Von oben
schien Licht herunter, der Rest des Raumes lag in tiefem Schatten.
Sie hatte einen sauren Geschmack im Mund, so übel, daß sie
ihn bis in den Magen hinunter brennen spürte. Als sie versuchte,
sich zu bewegen, fand sie, daß ihre Unterarme an die flachen
Armlehnen des Sessels gebunden waren. Ihre Beine waren an den
Schienbeinen mit Klebeband zusammengebunden. Irgend jemand saß
ein halbes Dutzend Meter von ihr entfernt. Seine lockere weiße
Kleidung schimmerte im Halbdunkel.
    »Macht ihr es mit allen Leuten so, die ihr aufgreift?«
fragte Suzy. »Das muß doch wohl ein Irrtum sein. Nicht
wahr?«
    Sie war an Bord der Vingança. Mußte es sein.
Erinnerungen kamen wieder. Der Laich von Robots Rattenmaschine hatte
das Lebenssystem ihres Schiffs ruiniert.
    Sie hatte nicht daran gedacht, ihren Druckanzug anzulegen und war
ohnmächtig geworden. Sie waren auch nicht imstande gewesen, die
Steuerung des Schiffs zu übernehmen, und ihr Flug nach Sicht
hatte sie so nahe herangebracht, daß man sie aufgreifen konnte.
Zumindest hatte die Vingança versucht, sie aus der Bahn
zu pusten, wie damals bei dem überschnellen Stern. Aber das
waren auch schon alle guten Nachrichten.
    Der

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