Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
jetzt etwas, für das zu kämpfen es sich
lohnte!
    Tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht, daß seine
Dienerin zurückgekommen war, bis sie seinen Arm berührte.
Sie hielt ihm eine kleine Pistole hin. Unter ihren Nägeln war
frisches Blut. Talbeck wollte ihr erstaunt gerade die Waffe abnehmen,
als ein Dutzend halbnackter Männer in den Raum stürmte.
     
    Es waren die Marineoffiziere, die die Zeugen geschanghait hatten,
um die Vingança durch das Wurmloch zu steuern.
Lieutenant Alverez war an ihrer Spitze. Er trug ein Gewehr und
schnitt das Geplapper der Wissenschaftler ab, indem er eine Salve
Bolzen in eine Instrumentenbank an der gegenüberliegenden Seite
des Raumes abfeuerte.
    Danach gab es nur noch das Zischen von Funken, die in
zerstörten Schaltkreisen herumsausten.
    »All right«, sagte Alverez und grinste breit. Auf seinem
muskulösen Bauch war eine hellrote frische Brandwunde, und sein
schwarzes Haar ragte in Büscheln über einer blutigen Binde
um die Stirn. Aber seine Stimme war ganz ruhig. »All right. Da
ist jemand anders durch das Wurmloch gekommen, und die Zeugen haben
sein Schiff an Bord genommen. Er ist entkommen. Jetzt
malträtiert er die Systeme der Vingança.«
    »Wer ist das?« fragte Talbeck.
    »Seyour Barlstilkin« – eine knappe ironische
Verbeugung –, »Sie sind noch am Leben. Ich freue mich, das
zu sehen. Ihre Dienerin hat den Wächter getötet und die
Türen unserer Zellen geöffnet. Dieser Kerl kann in jede Art
von Computer eindringen, wie es scheint. Er nennt sich Maschine, falls das eine Rolle spielt.«
    »Da gab es einen Artisten, der sich manchmal Robot/Maschine
nannte«, sagte Talbeck. In seinem Kopf kamen zwei Dinge
zusammen: der Verrat durch seine Mitverschwörer und das
Einzelschiff, das ihm zu dem überschnellen Stern gefolgt war.
»Er arbeitete in Urbis auf Titan. Ich glaube, ich habe einen
Teil seiner Arbeit gesponsort.«
    »Das Weltall ist sehr klein«, sagte Alverez. »Dies
könnte später nützlich sein, Talbeck. Jetzt, meine
Herren, sehe ich, daß die Gefangenschaft ihre Forschungen nicht
behindert hat. Aber ich muß Ihnen sagen, daß sie jetzt
ein Ende haben. Die Gegenmeuterei hat begonnen. Ich glaube nicht,
daß die Zeugen schon von unserem Entkommen wissen. Ihre
Sicherheitsdienste sind lachhaft. Aber sie werden bald genug Bescheid
wissen, weil Maschine dabei ist, seinen nächsten Zug zu tun. Ich
weiß nicht, wie viele von Ihnen Erfahrung mit Mikrogravitation
im Vacuum haben. Die, welche sie nicht haben, werden es vielleicht
auf die harte Art lernen müssen, gekoppelt mit meinen
Männern hier. Von diesem Augenblick an sind Sie alle
eingezogen.«
    Seppo Armiger sagte: »Sehen Sie nur, Alverez, wir alle sind
mitten in der aufregendsten Entdeckung, seit Kontakt mit dem FEINDE
hergestellt wurde. Die Zeugen kontrollieren eine Sonde, die die
HyperStruktur an der Kante der Sammelscheibe erkundet. Wir
können es uns nicht leisten, deren Daten zu verlieren.«
    Alverez stieß den dicken Lauf seiner Flinte durch das Bild
des unendlichen Ozeans in den Tank und drückte die Mündung
Armiger gegen den nackten Bauch. Der Gelehrte rührte sich nicht
und parierte seinen starren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
Alverez sagte:
    »Ich mag Sie. Darum hoffe ich, daß Sie besser
zuhören werden.«
    »Vielleicht sind Sie es, der zuhören sollte«,
erwiderte Armiger.
    Jake Bonner räusperte sich nervös. »Er hat recht,
Lieutenant. Dies ist nicht die Zeit, das Schiff in einer unsinnigen
Katzbalgerei zu gefährden.«
    Alverez ignorierte Bonner und sagte: »Dies Schiff ist
Kriegsgebiet, Dr. Armiger. Als amtierender Kapitän bin ich
ermächtigt, jeden körperlich geeigneten Bürger der
Föderation zu rekrutieren. Falls Sie nicht helfen wollen, kann
ich eines Ihrer dämlichen Beine wegpusten. Ich möchte das
lieber nicht tun; denn Sie sehen so aus, als ob Sie nützlich
sein könnten.«
    »Werden Sie uns den Gebrauch der anderen Sonden garantieren,
wenn wir gewinnen?« fragte Armiger.
    Alverez lächelte und schulterte sein Gewehr.
»Natürlich. Wir sind ja schließlich hier, um den Rest
des FEINDES aufzuspüren. Wenn wir einmal mit den Zeugen fertig
sind, werde ich alles autorisieren, was Sie benötigen, um den
FEIND zu finden. Und Sie werden ihn auch finden, weil ich mich
darauf verlasse.«
    Talbeck sah in dem Lieutenant etwas, das vorher nur latent gewesen
war, verborgen unter der Galauniform und der peniblen Etikette der
Offiziersmesse. Es war etwas, das jeder Führer brauchte,

Weitere Kostenlose Bücher