Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
fordern.«
    »Wenn er oder sie erfährt, wer ich bin und wo ich
gewesen bin«, sagte Dorthy, »wird ihm jeder Preis sicher
sein, den er verlangt.«
    »Und was ist mit deinem Gatten?« fragte Cochina Durras.
»Vielleicht will er nicht, daß du reist.«
    Dorthy hatte es nie geschafft, Cochina zu sagen, daß sie und
Robot nicht verheiratet waren und das Kind, das sie trug, gar nicht
von ihm war. Sie sagte: »Wir haben darüber gesprochen. Er
ist damit einverstanden, daß wir gehen.«
    »Du mußt bedenken, wie unterschiedlich man auf anderen
Welten handelt«, sagte Clary Rosas.
    Cochina Durras meinte: »Vielleicht bin ich wirklich eine
zahnlose alte Großmutter, die nie einen Schritt aus ihrer
Heimat hinaus getan hat; aber ich weiß mehr, als du
denkst.«
    Aber Clary Rosas sagte Dorthy: »Ich beabsichtige, etwa in der
nächsten Woche wieder eine Reise zu machen. Gewiß nicht so
weit wie Evangelina, aber eine gewisse Strecke in dieser Richtung. Du
kommst mit mir, Dorthy, mit oder ohne Gatten. Männer sind
sowieso nur für eine Sache gut.« Sie kicherte.
    Und so war es beschlossen in der umständlichen Weise, wie die
meisten Dinge in Kingman Seven entschieden wurden. Dorthy, Robot und
Clary Rosas brachen an einem kalten, aber klaren Morgen auf, dem
ersten März. Robot hatte während der letzten Tage den alten
Solargenerator des Ortes repariert als Entgelt, obwohl keines
gefordert war, für die Pferde und Vorräte, die man ihnen
gegeben hatte.
    Sie brauchten zehn Tage, um zweihundert Kilometer nach Westen
zurückzulegen zu der kleinen Stadt an der Flußkreuzung,
bis zu der Clary Rosas mitreiste. Sie trennten sich auf dem
großen Markt nahe der Brüche, wo Straßenhändler
ihre Waren anpriesen und Leute in hundert verschiedenen Kostümen
sich um die Stände drängten. Der weiße Bogen der
Hängebrücke leuchtete in klarem Frühlingssonnenlicht,
am anderen Ende überschattet durch die aufgeblähte Gestalt
eines Luftschiffs der Zeugen.
    Clary Rosas drückte sie beide an sich und wünschte ihnen
eine glückliche Reise; und Dorthy und Robot bezahlten die Maut
und ritten über die Brücke, über die schnellen braunen
Wasser des Mississippi. Die Krabbenwesen waren in einem kleinen
viereckigen Kasten eingesperrt, der hinter Robots Sattel hing. Er
hatte seinen verstärkten Arm abgenommen. Dorthy trug einen
weiten blauen Mantel, der ihren aufgetriebenen Leib verhüllte.
Der Zeuge, der auf einer Plattform am anderen Ende der Brücke
stand, schenkte ihnen kaum einen Blick, als sie vorbeiritten.

 
   3
     
     
    Dorthy und Robot brauchten mehr als zwei Monate, um
flußabwärts bis Evangelina zu reisen. Obwohl es auf dem
Ruß nur fünfhundert Kilometer waren, wurde die Strecke
durch lange Umwege, die von Sümpfen und mäandernden
Wasserläufen erzwungen wurden, mehr als verdreifacht. Dorthy und
Robot konnten nicht wagen, auf den weißen, gravitätischen
Flußschiffen mit drei Decks Passage zu nehmen, denn an Bord
waren stets Zeugen. Und die vielen Boote auf dem Fluß fuhren
nur kurze Strecken und konnten ihre Pferde nicht mitnehmen.
    Sie reisten durch ein Land, das immer wieder von der Geschichte
gezeichnet war, manchmal auf Straßen, die dem Verlauf von
Interstates folgten, die noch aus der Zeit der Verschwendung
stammten; und manchmal auf Eisenbahnspuren, die wegen des
monokristallinen Eisens in ihren magnetischen Kernen aufgelesen
waren. Aber am häufigsten nahmen sie Landstraßen, die zehn
Jahre oder tausend Jahre hätten alt sein können,
unbefestigte Wege, die direkt durch das Schachbrettmuster von
Reisfeldern, Weideflächen und Pekabäumen, sowie Gummi- und
Bananenplantagen führten (Dorthy hatte eine Gier nach
grünen Bananen entwickelt und aß täglich ein Dutzend
davon, wenn sie konnte). Oder sie wanden sich durch
Zypressensümpfe und blauen Fichtenwald im Verlauf der
natürlichen Konturen des Landes.
    Die Reise wurde verlängert durch die Notwendigkeit, sich den
Lebensunterhalt in den kleinen Siedlungen und Städten zu
verdienen, welche sie passierten. Es gab mehr als genug
reparaturbedürftige Geräte, um Robot ein Jahr lang
beschäftigt zu halten, falls er das wollte. In einer Stadt
verdiente er genug, um sich ein Gewehr mit einem zerbrochenen
Laserzielfernrohr zu kaufen. Nachdem er es instandgesetzt hatte,
konnte Dorthy Kleinwild – Waldkaninchen, Gürteltiere,
Wildhühner und Truthähne – erlegen. Wilden Reis
brauchte man nur zu nehmen, und Obst konnte man von den Pflanzungen
einsammeln. Sie brauchten nur noch Salz

Weitere Kostenlose Bücher