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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Sache!« Und sie packte mit
den Zähnen mein Handgelenk und zerrte sanft, aber ungeduldig
daran.
    Die Schafe spritzten vor uns zur Seite, die Glocken der Leittiere
klangen hell. Eine hohe Felsnase erhob sich weiter vorn, umgeben von
dichten Blaubeersträuchern. Als wir die Klippe erreichten,
rannte der Hund einmal um mich herum und zeigte mir schließlich
den Weg ins Innere des Gesträuchs. »Schlimm’
Sache!«
    Auf einer kleinen Lichtung im Unterholz sah ich sie. Elise und
Florey.
    Beide waren sie nackt und bewegten sich aufeinander wie zwei
Seesterne.
    Ich stürzte davon, durch das Gebüsch, die Hündin
dicht an meinen Fersen. Wenig später machte das Tier kehrt und
lief zu seinem Herrn zurück. Ich erinnere mich noch, daß
ich dachte: »Du darfst das Eßpaket nicht fallenlassen,
sonst werden sie wissen, wer dort war und sie gesehen hat.« In
diesem Moment erschien mir das unsagbar wichtig. Es war besser, wenn
sie nichts von meiner Anwesenheit erfuhren.
    Erst als ich den Waldsaum erreichte, blieb ich stehen. Völlig
außer Atem lehnte ich mich an einen dünnen
Pinienstamm.
    Später stieg ich den vertrauten Pfad hinunter. Mein Kopf war
so blank und leer wie die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume
fielen. Der Pfad folgte einem Höhenzug um das Tal herum, in dem
der Hof der Shappards lag. Seine Giebel und Türmchen in der
Ferne sahen aus wie Spielzeug. Ich begann erneut zu laufen, hastete
durch den Wald, sprang in der Furt von Stein zu Stein und kam
völlig erschöpft zu Hause an.
    Meine Mutter stand im Hof und fütterte die Hühner. Als
sie mich sah, ließ sie den Sack mit Körnern fallen und
fing mich gerade noch rechtzeitig in ihren ach so vertrauten Armen
auf.
    Es brach aus mir heraus wie eine Sturzflut. In Bruchstücken,
immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt, erzählte
ich ihr alles. Mutter streichelte mir beruhigend über den Kopf.
Zuerst zuckte ich zurück, wollte ihrer Zärtlichkeit
ausweichen. Doch sie ließ sich nicht beirren und lauschte
meinen stockenden Worten – ohne mir jedoch sofort alles zu
glauben. Ich konnte sie erst überzeugen, als ich ihr die Kratzer
an meinen Hüften zeigte, die Florey mir beim Geschlechtsakt
beigebracht hatte.
    »Großer Gott, Kind!«
    Inzwischen waren auch all meine Tanten herbeigelaufen und folgten
uns in die Küche. Offenbar warteten sie darauf, daß ich
gleich platzen oder mich in eine Eidechse verwandeln würde, also
etwas gleichermaßen Wunderbares und Schreckliches geschehen
würde.
    Aber ich weinte nur ununterbrochen leise vor mich hin und wischte
mir mit dem Handrücken die Nase.
    »Kind, Kind!«
    »Es muß etwas geschehen«, ließ sich
Großmutter aus ihrer Ecke vernehmen. »Sonst bringt der
Kerl noch Schmach und Schande über uns alle.«
    »Hör auf zu weinen, Kind«, sagte meine Mutter.
»Wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    »Was können wir schon gegen ihn ausrichten?« Es war
meine Tante Genive, die diese Worte so nervös wie ein
Eichhörnchen hervorbrachte. »Gegen diesen Stab von ihm
konnten ja selbst die Männer nichts…«
    »Männer sind doch ohnehin zu nichts zu gebrauchen,
Jenny«, brummte meine Mutter. »Wir werden viel
unauffälliger vorgehen. Nun lauf und sammle ein paar
Efeublätter. Zwei Handvoll dürften genügen.«
    Genive öffnete den Mund, sah aber den Gesichtsausdruck meiner
Mutter und eilte aus der Küche.
    »Was… was hast du vor?«
    »Putz dir die Nase, Kind. Wir werden diesen Seyour Florey ein
wenig durcheinanderbringen und ihm einen Dämpfer verpassen, wie
er ihn verdient. Wirklich – ein nobles Früchtchen! Wenn wir
mit ihm fertig sind, wird er es sehr eilig haben, von hier zu
verschwinden.«
    Sie hob die Vorratsflasche mit Apfelwein aus dem Wasserbottich, in
dem das Getränk kühlgehalten wurde, füllte einen Topf
damit und stellte ihn auf den Herd. Der süße,
durchdringende Geruch nach Äpfeln erfüllte die Küche,
während Mutter die Flüssigkeit im Topf umrührte. Als
Genive die Efeublätter brachte, ließ sie Blatt für
Blatt in den Topf fallen. Großmutter in ihrer Ecke nickte
beifällig und begann zu kichern.
    »Auf die alte Art, o ja. Er wird staunen.«
    »Das hast du mir beigebracht«, sagte Mutter. Alle sahen
ihr gespannt zu, während sie den Sud kräftig umrührte.
Hätte uns jetzt einer der Männer überrascht, er
würde geglaubt haben, er sei in einen Hexenzirkel
hineingeplatzt.
    In den Duft nach Äpfeln mischte sich ein erdiger, bitterer
Geruch. Mutter nahm den Topf vom Herd und meinte: »Sobald er
abgekühlt

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