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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Haltestange, schaukelte sich daran
hin und her und sah gelegentlich zu den Gilde-Offizieren
hinüber.
    Sepuldeva und Stefan hatten etwas abseits von den anderen Platz
genommen. Nach einer Weile sagte Stefan: »Ein Bursche, der mit
mir oben zusammengearbeitet hat, sagte, die Gilde rekrutiere
Freiwillige.«
    »Und ganz besonders gern Leute, die keine andere Alternative
haben.«
    Stefan lachte. »Offenbar stehen das Leben und die Gilde
ähnlich zueinander wie Rayne und ich. Wie Hund und
Katze.«
    »Wo hast du denn den Spruch her?«
    »Von der Erde. Bei einem kurzen Stop während meiner
Reise vom Jacobs Rock zu dieser sogenannten leichten Arbeit hier.
Hörte ihn in einem Hafen am Ozean. Ich mochte das Meer.
Groß, rein. Die Stadt hieß Galveston.«
    »Rayne kommt auch aus dieser Ecke.«
    »Das erklärt vieles.«
    »Aus einem kleinen Ort.«
    Stefan lächelte breiter. »Wenn du dich anstrengst,
begreifst du ja mal was.«
    Leicht verärgert antwortete Sepuldeva: »Vielleicht
begreife ich mehr, als du annimmst.«
    Jetzt lachte Stefan laut. Der Wagen verlangsamte seine Fahrt und
fuhr in die Slums hinein, die das spröde Herz der Stadt
umgaben.
     
    Das Quartier der Freespacer war ein freistehender Häuserblock
am inneren Rand der Slumviertel und wurde von der Einschienenbahn in
der einen und einem Frachtkanal in der anderen Richtung durchzogen.
Die Pension lag nur eine Gehminute von der Haltestelle, die
nächste Bar befand sich gleich um die Ecke. Die zerfallenden
Sandsteinwände der alten Häuser spiegelten sich im
öligen Wasser des Kanals.
    Alle Tische in der Bar waren besetzt, und an der Theke
drängten sich die Freespacer in einer Dreierreihe. Der Lärm
in dem niedrigen Raum tat beinahe körperlich weh. Stefan
bestellte Bier, und alle drei, Sepuldeva, Rayne und er nahmen einen
tiefen Willkommensschluck.
    »Jetzt erst bin ich wirklich wieder hier«, sagte Stefan
danach.
    »Wie gern war ich mal wieder richtig betrunken, anstatt immer
nur leicht angeheitert«, brummte Rayne. »’n paar Jungs
haben mir erzählt, daß jemand aus Fruchtsaft und Zucker
Schnaps brennt.«
    »Das habe ich auch gehört«, nickte Sepuldeva.
»Weiter hieß es, daß der Mechaniker, der die
Destille betrieb, ins Gefängnis gewandert und ausgepeitscht
worden ist.«
    »Tatsächlich? Davon weiß ich nichts. Ich kenne nur
dieses Fungus-Gebräu hier. Danach sieht man zwar alles rosarot,
aber es hilft einem auch nicht aus der Scheiße
heraus.«
    »Du wirst schnell genug wieder oben auf Schicht sein, keine
Sorge. Nach Sepuldeva.«
    Jemand drängte sich durch die Menge zu ihnen. Klein, schwarz,
lebhaft. Mia lächelte breit und sagte zu Stefan: »Baby, du
warst aber lange fort.«
    »Gerade mal ’ne Woche. Einen Drink?«
    »Danke, meiner steht irgendwo da vorn.«
    »Ich habe dich jetzt schon eine ganze Weile nicht gesehen,
Mia«, sagte Sepuldeva.
    »Ich war bei ein paar Jungs, die glaubten, sie könnten
mir ’nen Job verschaffen. Fehlanzeige!« Mia zuckte
lächelnd die Achseln. Die Haare kräuselten sich um ihr
schmales, katzenhaftes Gesicht. Auf ihren hohen Wangenknochen
prangten die Narben ihrer Stammeszeichen.
    »In diesen schwierigen Zeiten kann ich mir nur eine Arbeit
vorstellen, für die sie dich brauchen könnten«, sagte
Rayne boshaft. Doch Mia blieb ihm nichts schuldig. »Fick
dich!«
    »Jederzeit zu Diensten.«
    Mia schenkte ihm keine weitere Beachtung. »Die Sache ist die:
Ich würde gern für ein paar Tage zurückkommen. Ist das
okay?«
    Stefan nickte, und Sepuldeva sagte sofort: »Na klar, keine
Frage.« Während des Embargos hatte Mia die meisten
Nächte bei ihnen auf dem Fußboden geschlafen. Sie war eine
Intersystem-Pilotin und flog zwischen den Schürf plätzen in
den verschiedenen Sternensystemen hin und her. Zur Zeit aber hatte
niemand für sie Verwendung.
    »Du weißt doch, Baby, daß du uns immer willkommen
bist«, säuselte Rayne zuckersüß.
    »Der Bursche, den du suchst, wartet drüben in der Ecke
auf dich«, entgegnete Mia nur.
    »Tatsächlich? Stefan gibt noch ’ne Runde. Schickt
mir den Drink rüber, okay?«
    Als Rayne gegangen war, rümpfte Mia die Nase. »Wie
könnt ihr den Burschen bloß ertragen?« Dann
erzählte sie Stefan die neuesten Gerüchte um das Schiff von
der Erde.
    Sepuldeva saß neben den beiden und nippte an seinem Bier. Er
hatte plötzlich den Wunsch, über diesen Morgen zu schreiben
– ein paar Fakten für sein Tagebuch festzuhalten. Aber sein
Notizbuch lag drüben in der Pension. Er dachte an die Situation
der

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