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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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zwar nicht darauf herein, weil
dem Bild jeglicher Geruch fehlte, aber manche waren immerhin neugierig genug,
um mal einen Bissen zu probieren. So sah dann also ein Fressrausch aus. Ich sah
mich nach meinen Mitreisenden um. Es war zwar tiefste Nacht, aber Vollmond, und
ich konnte das Entsetzen in ihren Blicken erkennen.
    »James? Können wir aus dem Ding vielleicht etwas mehr Tempo rausholen?«
Martinis Stimme klang sehr ruhig und kontrolliert.
    »Ich versuch’s ja, aber wir sind etwas überladen.« Reader schaltete
einen Gang runter.
    »Was genau tust du da?«, fragte Christopher nur einen Hauch weniger
gelassen als Martini.
    »Er schaltet in einen niedrigeren Gang, um mehr Power rauszuholen.
Das verschleißt zwar den Motor, aber ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn
ich sage, dass das jetzt echt egal ist.« Ich warf einen Blick nach hinten. Die
meisten Alligatoren hatten das Interesse verloren. Einer nicht. »O scheiße.
James? Gib alles. Alliflash hat die Seiten gewechselt.«

Kapitel 58
  Wir jagten die Straße entlang.
    »Das Ding ist ja kaum schneller als diese Gepäckwägen, mit denen wir
am JFK -Flughafen auf Mephisto losgegangen sind«,
rief ich Reader zu.
    »Wenn du lieber aussteigen und laufen möchtest, Süße, brauchst du’s
nur zu sagen.«
    Wir holperten über ein Schlagloch, und ich rutschte ab. Viele
Stimmen schrien meinen Namen. Lorraine schaffte es irgendwie, mich auf der
Haube festzuhalten. Reader musste einem Baumstumpf ausweichen, und ich
schlidderte zur Fahrerseite hinüber. Ein weiterer Schlenker, ein weiterer
Rutscher. Was für ein Spaß.
    Ein weiteres tiefes Schlagloch, und ich verlor den Halt, schaffte es
aber gerade noch, mich an den Scheibenwischern festzuhalten. Sie bogen sich
nach vorn, ich glitt abwärts, zog die Füße an, damit sie nicht auf dem Boden
schleiften, und ging meine Möglichkeiten durch. Ein Blick über die Schulter,
Alliflash war noch immer hinter uns.
    »Das ist ja wie in Jurassic Park!«, brüllte ich den anderen zu. »Er
ist immer noch da! James, hol das Letzte aus der Kiste raus. Lass die
Hamsterchen im Motor strampeln, verdammt.«
    Reader fluchte. »Okay, halt dich fest.« Er riss das Lenkrad herum,
das Auto drehte sich, und Festhalten erschien äußerst fragwürdig. Wir hielten,
und ich hörte Getrommel aus dem Kofferraum.
    »James, was machst du denn da?« Martini klang, als würde er gleich
überschnappen.
    »Der stärkste Gang ist der Rückwärtsgang«, bellte Reader. Ich hörte
ihn krachend einrasten.
    »Klapp die Haube hoch.« Ich sprang ab, er ließ sie hochschnellen,
und ich landete auf Serene. »Los, los, los!« Alliflash war schon nahe und holte
schnell auf.
    Wir fuhren wieder los. Ich konnte nicht sehen, was die anderen
taten, aber das war schon okay. Immerhin bot sich mir eine großartige Show,
wirklich NASCAR -reif.
    »Was ist hier los?«, kreischten Serene. »Warum hast du mich
angelogen?« Sie schlug auf mich ein.
    Ich packte ihren Kiefer und ruckte ihren Kopf unsanft herum. »Mach
die Augen auf, du blöde Kuh. Alligator versucht, uns zu fressen. Geh mir noch
weiter auf die Nerven, und ich werfe dich ihm zum Fraß vor, damit der Rest von
uns entkommen kann, verstanden?«
    Das drang irgendwie zu ihr durch. Vielleicht, weil Alliflash im
Scheinwerferlicht besonders gut zur Geltung kam. Ich strengte meine Augen an.
    »Kommt da noch einer?«, fragte Serene.
    »Ja, ich glaube schon.« Gigantigator gab seinem Kumpel
Rückendeckung. »Also, willst du leben oder Alligatorfutter werden?«
    »Leben.«
    Wir lehnten uns zurück.
    »Halt dich irgendwo fest. Das war soweit eine ziemlich holprige
Fahrt.« Wie aufs Stichwort polterten wir über irgendetwas.
    »An was denn festhalten?«, rief sie verzweifelt.
    Reader fuhr chaotisch, was mich angesichts der Tatsache, dass er
rückwärts fuhr, nicht wunderte.
    »Am Auto, an der Haube, egal.« Ich hoffte, die Alligatoren würden
langsam müde werden. Vom Motor stieg beißender Schmorgeruch auf.
    Sie krallte sich an der Haube und an meinem Arm fest. Ach, na ja.
»Warum hast du Brian geküsst?«
    »Um dir das Leben zu retten. Du hast nicht getan, was Jeff dir
gesagt hat, du hast keine Angst gehabt.«
    »Ich hatte Angst.«
    »Du hast dich auf Brian konzentriert.«
    »Ja. Woher wusstest du das?«
    »Serene? Es gibt da ein Sprichwort, dass in Bezug auf dich einfach
stimmt. Ich habe nur die entsprechenden Schlüsse daraus gezogen.«
    »Was meinst du?«
    »Weiber sind verrückt. Du bist total durchgeknallt, ist dir

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