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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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und lokalen Behörden eingeschaltet.«
    Es holperte. »Sagen Sie denen, die sollen nach einem rauchenden
Haufen verbogenem Metall Ausschau halten. Der Escalade hat mich gleich.« Ich
gab wieder Gas, zum Teufel mit den Kakteen.
    »Haben Sie auch noch irgendwelche Nachrichten für, Moment, Jeff oder
diesen Exfreund, der vor zwei Wochen um Sie angehalten hat? Oder für Chuckie,
Ihren besten Freund, der Ihnen heute Abend einen Heiratsantrag gemacht hat,
Jeffs Cousin, James, den Schwulen oder für den charmanten verheirateten Typen?«
    »Warum hat nur niemand außer Kevin auf mich gehört?«
    »Wer ist Kevin?«
    »Der charmante Verheiratete.«
    »Und der hat auf Sie gehört?«
    »Ja. Jeff hat das früher auch getan.«
    »Aber jetzt nicht mehr?«
    »Er liebt mich nicht mehr.« Ich schleuderte um einen weiteren
Saguaro herum, der Escalade überfuhr ihn. »Den Saguaro gerade habe nicht ich
überfahren! Schreiben Sie das bitte mit. Das ist unser Staatsbaum oder was auch
immer, und ich habe Achtung vor den Kakteen. Der Escalade hat den Saguaro
überfahren, nicht ich.«
    »Hab’s notiert. Das wird sich sicher strafmindernd auswirken.«
    »Gloria, ich werde nicht mehr lange genug leben, um verhaftet,
geschweige denn verurteilt und eingesperrt zu werden. Meine Handtasche liegt im
Hotel, deshalb habe ich keine Waffe, keinen iPod, kein Haarspray, gar nichts.
Und mein Handy ist ausgegangen, und ich musste es wegwerfen, weil sie mich
damit aufspüren wollten.«
    »Aber anscheinend haben sie Sie trotzdem gefunden.«
    »Ja. Und ich mochte dieses Handy.« Der Escalade versuchte jetzt
etwas Neues. Er fuhr neben mir her, scherte aus, um mich zu rammen, und ich
riss das Lenkrad nach rechts.
    »Warum schreien Sie so? Was ist passiert?«, brüllte Gloria.
    »Ich schreie immer vor Panik, Gloria, damit andere auch was von dem
Spaß haben. Mein Auto schleudert.« Der Wagen beruhigte sich ein bisschen, und
da der Escalade nicht vor mir stand, gab ich wieder Gas. »Okay, das Schleudern
ist vorbei. Ist nicht so lustig, wie es im Fernsehen immer aussieht, falls es
jemanden interessiert.«
    »Wo ist der Escalade?«
    Ich überprüfte den Rückspiegel. Nichts. Weitere Blicke nach links
und rechts. Auch nichts. »Ich weiß nicht.«
    »Wie kann man denn einen Escalade übersehen?«
    »Keine Ahnung.« Wieder sah ich mich um, immer noch nichts. Ich sah
wieder nach vorn, und da tauchte der SUV plötzlich
aus einem ausgetrockneten Flussbett auf und schnitt mir den Weg ab. Ich schrie
und trat die Bremse durch. Zentimeter vor dem Escalade kam das Auto zum Stehen.
Rauch kroch unter der Motorhaube hervor. »Tschüss, Gloria, ich muss jetzt
wegrennen, damit sie mich noch ein bisschen weiterjagen können, bevor sie mich
dann umbringen. Danke, dass Sie für mich da waren.«
    Ich kickte mir die Schuhe von den Füßen, öffnete die Tür und sprang
hinaus. Ich glaubte zu hören, wie eine Stimme, die nicht Glorias war, durch die
Funkanlage meinen Namen rief, aber ich musste rennen und hatte einfach keine
Zeit, auch noch dem Rest des Notrufteams Lebewohl zu sagen.
    Barfuß durch die Wüste zu rennen, macht keinen Spaß, aber es ist
immer noch besser als auf Zehnzentimeterabsätzen. Mein Kleid behinderte mich.
Ich raffte den Rock, riss den Schlitz bis zur Taille auf und rannte weiter. Ich
hörte, wie jemand hinter mir herkeuchte.
    Ich drehte mich nicht um. Als Sprinter lernte man so was. Wer sich
umschaut, verliert das Rennen. Die Situation erinnerte mich sehr daran, wie ich
vor Alliflash geflüchtet war, aber da hatte ich immerhin eine reelle
Überlebenschance gehabt. Mir war auch ohne Nachfragen klar, dass Reid etwas
wirklich Unschönes mit mir vorhatte.
    Ich hatte kein Ziel, ich wollte einfach nur weg. Und ich hatte keine
Chance auf Rettung, aber so wollte ich auch nicht sterben.
    Leider lag die Entscheidung nicht in meinen Händen. Jemand packte
mich an den Haaren und riss daran. Es tat schrecklich weh, und ich wurde nach
hinten geschleudert, direkt gegen meinen Verfolger. Wie sich herausstellte, war
es Reid. Von Nahem sah er sogar noch reptilienhafter aus, als wäre er halb
Mensch, halb Schlange. Und ich hatte eine Heidenangst vor Schlangen.
    »Du machst ja wirklich eine Menge Arbeit«, knurrte er. »Ich hoffe,
du bist es auch wert.«
    Ich versuchte, mich loszureißen, und er schlug mich, einmal mit der
Handfläche und dann noch einmal mit dem Handrücken. Gerade noch rechtzeitig
biss ich die Zähne aufeinander, aber es tat trotzdem höllisch weh.
    »Ist Ihnen das

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