Alien Tango
eure übernatürlichen Fähigkeiten einsetzen, um das Flugzeug zu retten.
Dann hätten wir den Beweis, und niemand könnte es mehr abstreiten.«
Ich ließ Shannons Kiefer los. »Und ihr habt euch nie gefragt, ob
das, na ja, wahr ist?« Sie hielten uns also wirklich für die X -Men. Wow.
»Aber es gibt Aliens. Ihr seid ja schließlich auch hier.« Punkt für
ihn, aber nicht sehr lange.
»Nein, es gibt sie nicht. Wir sind menschliche Undercover-Agenten
einer Antiterroreinheit der Bundesregierung. Wir haben eure kleine
Club-51-Gruppe aufs Korn genommen, weil ihr terroristisches Verhalten fördert.«
Shannon schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, und das wird
auch keiner in Club 51 glauben. Wir wissen, dass ihr hier seid, und wir wissen
auch, dass ihr böse seid und vom Angesicht der Erde getilgt werden müsst.«
Kapitel 16
Ich hätte liebend gern mehr Zeit
mit Shannon verbracht und mir von ihm erzählen lassen, was Aliens nach Meinung
dieser Gruseltypen von Club 51 noch so alles konnten, aber wir mussten immer
noch nach Florida. Irgendwann. Aber wie sich herausstellte, nicht allzu bald.
Kevin hatte einen ganzen Haufen Bundesbeamter angefordert, die ihm
ohne Widerrede zu gehorchen schienen. Meine Mutter hatte also keine Scherze gemacht – sie stand im Rang wirklich höher als alle anderen.
Die Verschwörer wurden weggebracht, in Handschellen und unter
schwerer Bewachung. Ihre Habseligkeiten wurden mit ihnen fortgeschafft. Die
übrigen Passagiere waren noch ein drittes Mal durchsucht worden, doch es wurden
weder weitere Bombenteile noch Club-51-Karten gefunden.
Ich hielt Wort und sorgte dafür, dass Alicia mit reichlich Lob
bedacht wurde. Kevin erklärte ihr, was sie sagen und was sie nicht sagen
sollte, sobald die unschuldigen Passagiere entlassen wurden und die Reporter
hereinkommen durften. Sie war so benommen, dass Tim sie stützen musste. Ich
hatte den Eindruck, dass sich Tim so ritterlich benahm, weil er sie süß fand,
und Alicia beschwerte sich nicht, dass er seinen Arm um ihre Taille gelegt
hatte.
Auch Reader hatte es bemerkt. »Wir decken nicht jeden Tag ein
Terrorkomplott auf und verkuppeln dabei gleich noch eines unserer
Teammitglieder. Das letzte Mal war es, als wir dich rekrutiert haben, Süße.«
»Wir könnten uns ja in das ›Love-Team‹ umbenennen.«
»Würg.« Martini massierte mir den Nacken. »Wann können wir hier
weg?«
»Wir müssen noch mindestens drei Stunden warten, bis unser Jet
fertig ist und hergebracht wird«, antwortete Reader. »Ich will, dass das
ausschließlich unsere Leute übernehmen, aber sie müssen erst herkommen, ohne
die Kuppel oder eine mobile Schleuse zu benutzen.«
Die Kuppel an der Absturzstelle war mehr oder weniger die
Drehscheibe der Schleusen. Dort waren die ersten Außerirdischen, die
sogenannten Ältesten, abgestürzt, und es gab noch reichlich Restenergie. Wenn
größere Dinge transportiert werden mussten, brachte man sie entweder zur Kuppel
und schleuste sie von dort aus weiter, oder man errichtete eine mobile
Schleuse. Ich hatte noch immer keine Ahnung, wie das funktionierte, und
Christopher behauptete immer, ich würde es auch gar nicht wissen wollen.
»Können wir auch nachts im Kennedy Space Center landen?« Martinis
Finger fühlten sich phantastisch an, und ich musste mich zusammenreißen, um
mich nicht genüsslich zu räkeln.
Martini schüttelte den Kopf. » Da wird niemand mehr da sein. Es wäre
sinnvoll, wenn wir sofort eine Schleuse dorthin nehmen und heute noch etwas
ausrichten könnten.«
Reader seufzte. »Da bin ich ganz deiner Meinung, Jeff.«
»Versteht jemand, warum Richard immer noch so strikt dagegen ist?«
Ich wartete darauf, dass irgendjemand »Aus politischen Gründen« antwortete.
»Keine Ahnung«, entgegnete Reader.
Tja, also war ich vielleicht doch die Einzige, die hier einen politischen
Zusammenhang sah. »Paul weiß es auch nicht, aber er hat darauf bestanden, uns
doch zu begleiten.« Gower war fortgegangen, um seine Sachen zu packen, wir
erwarteten ihn jedoch bald zurück.
»Bist du sicher, dass Richard ihn nicht aufhalten wird?«, wollte
Martini wissen.
»Ganz sicher. Paul ist echt sauer.«
»Was auch immer da vor sich geht, der Druck auf Richard muss
wirklich hoch sein. Immerhin haben wir gerade einen Mordanschlag auf seinen
Sohn und seinen Neffen verhindert, und er besteht immer noch darauf, dass wir
ein Flugzeug nehmen.« Da fiel mir etwas ein. »Wartet mal einen Moment.« Ich
kramte in meiner
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