Alien Tango
Netz
umgeben. Wenn wir die Grenze überschreiten, wirft uns das Netz wieder zurück.«
»Sehr human, war das nicht das Motto der A.C. s?«
»Oh, es kommt noch besser.« Auch Christopher rauchte vor Zorn. »Wenn
wir es einmal zu oft versuchen, und niemand weiß, wann genau das sein soll,
dann schleudern sie uns nicht mehr einfach nur zurück, dann fangen sie mit dem
Töten an und verkleinern das Netz.«
Keine schöne Aussicht. »Amerika ist nicht das einzige Land, das sich
für Raumfahrt interessiert.«
»Ich weiß.« Christopher klang tatsächlich noch wütender als Martini,
und das wollte was heißen. »Und bei der amerikanischen Regierung wird das gar
nicht gut ankommen, ganz zu schweigen von den anderen Ländern.«
Ich überlegte. »Es kommt noch schlimmer. Es wird dazu führen, dass
die Centaurionische Division nicht mehr als etwas Positives empfunden wird. Und
je negativer das Licht ist, in dem ihr steht, desto höher wird der Druck, euch
in eine Militärdivision umzuwandeln, die gegen andere Länder kämpft.«
»Was in Gottes Namen sollen wir tun?«, fragte Christopher leise.
»Jeff, was hast du damit gemeint, dass eine Frau die Wesen
neutralisieren kann?«
»Fragen wir doch am besten die Quelle«, entgegnete er. Ich wandte
mich um und sah Alfred und den Rest der Truppe, die sich zu uns gesellen. »Bist
du sicher, dass es ungefährlich ist, Kitty, Claudia und Lorraine hier zu
haben?« Martinis Stimme troff vor Sarkasmus und Wut.
Alfred schüttelte den Kopf. »Wir haben einfach nicht daran gedacht.
Wir hatten alle Hände voll zu tun, uns mit den hochrangigen Großmächten zu
arrangieren und unser neues Zuhause gegen eine schreckliche Bedrohung zu
verteidigen. Entschuldige also bitte, dass wir nicht so auf der Höhe sind wie
eure Generation.«
Oh, anscheinend konnten beide Martinis den Sarkasmusregler voll
aufdrehen. Ȁhm, Jungs? Wir sollten uns wirklich aufs Wesentliche
konzentrieren. Was sollten wir in der jetzigen Situation am besten tun,
Alfred?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Die Generation
meiner Großeltern hat damals die Physische-Psycho-Barriere um Beta Zwölf
errichtet.«
»Beta Zwölf?«
Alfred lachte leise. »Wir haben jedem Planeten eine Sequenz
zugewiesen, je nachdem, welcher Sonne sie am nächsten stehen und an welcher
Stelle sie in dieser Reihenfolge kommen. Es gibt achtzehn Planeten in unserem
System, zehn davon bewohnt. Die anderen sind es inzwischen vielleicht auch,
aber als wir damals ins Exil gingen, waren sie es noch nicht.«
»Aber es sollten doch höchstens acht sein«, meinte Chee. »Jedenfalls
unseren Berechnungen zufolge.«
Alfred zuckte mit den Schultern. »Eure Berechnungen stimmen nicht,
und aus einer ganzen Reihe von Gründen haben wir das bisher noch nicht erwähnt.
Ich weiß, dass eine zweite Sonne angeblich orbitale Störungen hervorruft. Aber
unsere Planten haben eine lemniskatische Umlaufbahn.«
»Heißt das, dass die Planeten eine Acht kurven?« Das kam mir sehr
unwirklich vor, allerdings kam mir auch Hyperspeed unwirklich vor, und den
benutzten die A.C. s immerhin die ganze Zeit.
»Ja«, Alfred nickte. »Ganz genau. Aber nicht alle. Es hat mehrere
Ursachen, allen voran die Metallkerne unserer Welten, aber dafür ist jetzt
wirklich keine Zeit. Die Alphas Eins bis Drei sind unbewohnt, Alpha Vier ist unsere
Welt, und die Alphas Fünf bis Acht sind ebenfalls bewohnt. Die Betas beginnen
mit der Nummer Neun, und Neun bis Elf sind unbewohnt. Zwölf bis Sechzehn sind
bewohnt, die Betas Siebzehn und Achtzehn nicht. Beta Zwölf ist der
Problemplanet.«
»Und dieses Netztdingsda?« Ich konnte mich an den Fachausdruck nicht
mehr erinnern.
»Physische-Psycho-Barriere. Kurz PPB .«
»Was bedeutet das?«
»Es handelt sich um eine physische und psychische Barriere«,
erklärte Alfred angestrengt geduldig. »Sie funktioniert wie ein Netz.«
»Und sie reagieren sowohl auf physische als auch auf psychische
Präsenz?«
»Daher der Name.« Ich staunte, dass Martinis Vater genau den gleichen
Frustrationsgrad in seiner Stimme mitschwingen lassen konnte wie sein Sohn.
Ich sah zu besagtem Sohn auf. »Ergo sind unsere unbemannten
Raumschiffe durchgekommen, denn Computergehirne sind nicht mit menschlichen
Gehirnen vergleichbar. Und die Wesen suchen nach der physischen und mentalen
Gegenwart all jener, die sie schon einmal gesehen haben. Sie erschaffen deren
Abbilder für die Astronauten und hoffen, dass diese ihnen sagen, wo ihre
Pinguine hin
Weitere Kostenlose Bücher