Aliens in Armani: Roman (German Edition)
seine anderen Piloten vorher ausgebildet worden, aber wahrscheinlich hatte er vor seiner Zeit bei Top Gun auch schon Anfänger trainiert. Ich war in guten Händen.
»Ich komme jetzt neben dir runter, direkt an deiner Seite«, fuhr Jerry in seinem beruhigenden, gleichmäßigen Ton fort. »Als würden wir Händchen halten.«
»Flügelchen halten?«
»Genau.«
»Berühr ja seinen Flügel nicht!« Christopher klang sowohl erschrocken als auch eifersüchtig.
»Das war nur metaphorisch gemeint.«
»Das war eine Anmache.«
Wieder lachte Jerry. »Commander, Sie sollten versuchen, sich zu beruhigen. Miss Kitty macht das großartig.« Allmählich schloss ich Jerry richtig ins Herz. »Du weißt doch, was wir jetzt zu tun haben, Herzchen?«
»Ja, ich ziehe ein kleines bisschen hoch, und wenn die Räder aufkommen, halte ich den Hebel gerade so weit hinten, dass die Nase oben und die Räder unten bleiben.«
»Du bist ein Naturtalent. Und ich bin hier, direkt neben dir. Wenn du sehen willst, ob du alles richtig machst, dann schau einfach rüber. Also, packen wir’s an.«
Wir gingen es langsam an, Schritt für Schritt, nach Jerrys Anweisungen. Ich überprüfte unsere Lage, und wir waren gleichauf. Während des gesamten Sinkflugs. Allerdings kam der Boden schneller näher, als mir lieb war. »Es ist alles in Ordnung«, beruhigte Jerry mich, als ich aufjapste. »Du machst das gut. Zieh den Hebel jetzt zurück, nur ein bisschen … noch ein bisschen … mach dich bereit, du wirst jeden Moment aufkommen.« Das taten wir, und schon hüpften wir wieder. »Kein Problem, entspann dich und zieh noch ein bisschen mehr nach hinten.«
Die Hinterräder waren jetzt am Boden und schienen auch dort bleiben zu wollen. »Jetzt ein ganz klein wenig vor, so vorsichtig, als würdest du die Spitze auf ein Kartenhaus setzen.«
Christopher brummelte hinter mir, aber ich ignorierte ihn und tat, was Jerry sagte. Auch das Vorderrad war jetzt am Boden. »Jetzt bremsen, genau so, ein bisschen mehr, aber nicht zu viel, das hier wird kein Boxenstopp bei der Formel 1.«
Der Jet wurde allmählich langsamer und blieb dann stehen. Christopher zeigte mir, welche Knöpfe ich drücken und welche Hebel ich umlegen musste, um alles auszuschalten. Wir öffneten das Cockpit und kletterten hinaus.
Einer der Piloten stand bereit, um mir hinunter zu helfen. Er sah aus, als sei er unter seiner Uniform ziemlich muskulös, das blonde Haar war militärisch kurz, und er schien etwa zweiundzwanzig Jahre alt zu sein. Auf seinen Schultern prangten Kapitänsstreifen.
»Danke.« Ich sah mich zu Christopher um, der gerade aus dem Jet kletterte. »Wo ist Jerry?«
Der Captain grinste. »Jerry Tucker. Es freut mich, dich kennenzulernen, Miss Kitty.«
Mir fiel die Kinnlade herunter. »Und du willst Ausbilder bei Top Gun sein?«
Jerry zwinkerte. »Mein Daddy hat mir mal erklärt, dass man jemandem, der Angst hat, am besten sagt, dass man schon vielen anderen dasselbe beigebracht hat.«
»Und wie vielen Menschen haben Sie so schon aus der Luft geholfen?«, fragte Christopher.
Jerry lächelte wieder. »Miss Kitty hier mitgezählt?«
Wir nickten.
»Einem.«
Christopher brach in schallendes Gelächter aus. Er lachte so sehr, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. »Captain Tucker«, japste er, »wenn Sie Ihre Ausbildung beendet haben, dann melden Sie sich bitte bei der Centaurionischen Division. Glauben Sie mir, Leute wie Sie können wir in unserem Team immer brauchen.«
Noch einmal zwinkerte Jerry mir zu. »Mit Vergnügen, Commander, besonders, wenn es in der Centaurionischen Division noch mehr Frauen wie Miss Kitty gibt.«
Die beiden anderen Piloten kamen zu uns herüber, und ich legte den Arm um Jerrys Schultern. »Jerry, Schatz, glaub mir, die Centaurionische Division ist der Traum aller Singlemänner.«
»Würdest du mich dort rumführen?«, fragte er schmunzelnd und legte den Arm um meine Taille.
»Das ist Commander Martinis Mädchen, das du da betatschst«, erklärte ihm einer der anderen Piloten.
Jerry zuckte die Achseln. »Aber der ist nicht da.«
»Nein, das ist er nicht«, blaffte Christopher, plötzlich wieder ernst. »Er soll gerade ermordet werden, also können wir vielleicht mit dem Flirten aufhören und wieder zum Problem zurückkommen!«
Jerry schüttelte den Kopf. »Zu viel Koffein ist nicht gut für die Gesundheit, Commander.«
»Kann ich ihn behalten, Christopher? Bitte.«
Sein böser Blick dritten Grades war unverhofft wieder in
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