Aliens in Armani: Roman (German Edition)
erreichten. Christopher schob es ohne Probleme zur Seite, aber ich schätzte, dass man dafür mindestens zwei Menschenmänner gebraucht hätte.
»Warum ist es nicht verrostet?«, wisperte ich.
»Speziallegierung«, flüsterte Christopher zurück. »Und jetzt still.«
»Jawohl, Sir, Commander.«
»Ich werde Jeff sagen, dass er dir einmal gründlich den Mund auswaschen soll.«
Ich ließ mir diese Idee durch den Kopf gehen und rutschte in diverse Fantasien ab, während wir eine kleine Waschküche betraten. Ich hoffte wirklich, dass Martini in Ordnung war, denn als endlich auch Hughes aus der Röhre auftauchte, hätte ich hier und jetzt über ihn herfallen können.
»Okay, woher wissen wir, wer zu den Bösen gehört?«, fragte Walker.
»Vermutlich sind das die Typen mit den Waffen.« Warum beantwortete eigentlich ich diese Frage?
Christopher nickte. »Wenn sie alle Stockwerke besetzt halten, müssen wir eines nach dem anderen sichern und uns zu Jeff und den anderen durchschlagen, wo auch immer sie sind.«
Wir verließen den Raum in derselben Reihenfolge wie vorher in der Röhre. Der Gang war wie ausgestorben.
»Kein gutes Zeichen«, sagte Christopher, nachdem wir uns versichert hatten, dass er wirklich verlassen war.
»Nein, es bedeutet, dass sie alle irgendwo zusammengetrieben haben, hoffentlich alle auf demselben Stockwerk.«
»Aber davon können wir nicht einfach ausgehen«, warf Hughes ein.
»Stimmt. Gibt es hier Treppen?«
»Natürlich.« Christophers Blick signalisierte mir, dass er meine Frage für ziemlich idiotisch hielt.
»Ich habe sie bis jetzt noch nie gesehen.«
Er rollte die Augen und führte uns zu einer unmarkierten Tür. Dahinter lag natürlich das Treppenhaus. Ich schätzte mal, dass diese Aliens sich nicht vorstellen konnten, dass irgendjemand wissen musste, wo die Treppen lagen. Im Falle eines Notfalls würden sie das Gebäude einfach mit Hyperspeed verlassen und fertig.
Wir arbeiteten uns Stockwerk für Stockwerk nach oben. Nirgends war ein Lebewesen zu sehen, auch nicht im Besucherflügel. Na ja, jedenfalls kein menschliches oder alpha-centaurionisches. Dafür fanden wir im Zimmer meiner Eltern unsere Hunde und Katzen.
»Sollen wir die Hunde mitnehmen?«, fragte Jerry, während Duke ihm das Gesicht ableckte.
»Nur, wenn wir ein wahres Getöse veranstalten und überall Hundeküsse verteilen wollen.«
Duchess war Hughes auf den Arm gesprungen und schleckte ihn ab. »Ich dachte, Pitbulls wären echte Killer«, meinte er und setzte sie vorsichtig ab.
»Nur, wenn man sie so abrichtet. Ansonsten muss man höchstens aufpassen, dass man nicht totgeschleckt wird.«
»Als ich deine Eltern besucht habe, war sie aber sehr wachsam«, warf Christopher ein.
Ich dachte darüber nach. Von all unseren Hunden war sie am besten ausgebildet. »Okay, wir nehmen sie mit, aber die anderen lassen wir besser hier, vertraut mir.«
Wir nahmen Duchess an die Leine und brachen auf. Hughes hielt den Hund und den Baseballschläger. Christopher nahm den Ball wieder an sich, denn Hughes hatte ja nun die Hände voll. Der Ball schien ihn irgendwie zu trösten, denn er drehte ihn wieder und wieder in der Hand.
Auf den anderen Stockwerken bot sich dasselbe Bild, sie waren völlig ausgestorben. Jetzt wurde es allmählich wirklich unheimlich. Aber wir kamen gut voran, denn nach dem zweiten leeren Gang rannte Christopher von Zimmer zu Zimmer.
»In welchem Stockwerk liegt der Startbereich?«
»Im obersten. Ich schätze mal, dass sie dort sind.«
Wir erreichten den zweiten Stock, und endlich stießen wir auf Leben. Hier lag zwar der Krankenbereich für Menschen, aber es waren einige Personen anwesend. Nicht viele, nur ein paar bewaffnete Wachen, die um die Tür herum postiert worden waren.
»Hier halten sie Jeff und die anderen gefangen.«
»Woher zum Teufel weißt du das?«, fragte Christopher mich.
»Genetik.«
»Okay, dann holen wir sie raus.«
Jetzt wusste ich, wie sich Martini gefühlt hatte, als er mich als Köder für Mephisto vorgeschlagen hatte. »Nein.«
»Nein?« Christopher sah erschrocken und wütend aus.
»Auf dem Stockwerk über uns werden mehr Geiseln gefangen gehalten. Der größte Teil eurer gesamten Population und beinahe all eure Frauen. Zuerst müssen wir sie retten, dann kommen wir wieder und holen die anderen raus.«
Ich versuchte, mir klarzumachen, dass Martini gewollt hätte, dass ich das tat. Ich musste es nicht mögen. Der Anführer konnte sich nicht den Luxus leisten, nur
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