Aliens in Armani: Roman (German Edition)
man nach Wochen oder Monaten der Trennung seinen Partner wiedersah?
»Also sind wir überall umhergestreift. Dieses Drainagerohr haben wir gefunden, als wir etwa sieben waren.« Er lachte in sich hinein. »Jeff war sich nicht sicher, ob die Erwachsenen uns nicht verbieten würden, hier zu spielen. Also haben wir Fallen und ein Warnsystem gebaut, für den Fall, dass irgendjemand außer uns herkommen würde. Es ist nie jemand gekommen.«
Wir krabbelten weiter und erreichten eine Gabelung im Rohr. Ein Baseballschläger mit Handschuh und Ball lehnte gegen den Gang, der nach rechts weiterlief. Alles war mit Staub und Spinnweben überzogen. »Ein Warnsystem?«
»Nein, wir durften im Forschungszentrum nicht Baseball spielen. Diese Sachen haben wir hier reingeschmuggelt. Wir haben draußen vor dem Rohr gespielt.« Er berührte den Handschuh. »Ich konnte den Ball mit zweihundertfünfzig Stundenkilometern schleudern, und Jeff konnte ihn trotzdem noch treffen. Er ist meilenweit geflogen. Ich habe nicht mehr daran gedacht, seit … es muss Jahre her sein.«
Mir zog sich das Herz zusammen. Sie hatten keine richtige Kindheit gehabt, nur gestohlene Momente. »Nimm den Ball und den Schläger mit.«
»Warum?« Christopher klang verwirrt.
»Waffen«, antwortete Jerry für mich.
»Ich nehme sie«, rief Hughes. »Ich werde bestimmt niemandem mit dem Schläger auf den Hintern hauen. Es sei denn, Sie möchten ihn nehmen, Commander.«
»Nein, das ist schon in Ordnung so.« Christopher gab mir den Ball und den Schläger, aber langsam, als wollte er nicht, dass jemand anders diese Dinge berührte. »Den Handschuh auch?«
»Nur, wenn er kugelsicher ist.«
Er schmunzelte. »Ich glaube nicht.«
Wir ließen den Handschuh, wo er war, und gingen weiter. Wir kamen an vielen Fallen vorbei, wie kleine Jungs sie sich ausdenken würden. Keine war gefährlich und keine war ausgelöst worden. Christopher hatte recht gehabt – hier war niemand mehr gewesen, seit er und Jeff diesen Tunnel das letzte Mal verlassen hatten. Und das musste mindestens zwanzig Jahre zurückliegen, wenn man sich die Staubschicht aussah.
»Diese Röhre hier gehört nicht mehr zu einer Drainage, oder?«
»Das hat sie, bevor wir hier angekommen sind. Unsere Ingenieure haben den Wasserfluss umgeleitet und aufbereitet und dieses Rohr wurde nicht mehr gebraucht.«
Arme Röhre, ausrangiert wie ihre Kindheit. Ich wurde furchtbar sentimental wegen eines langen Metallstücks, aber die letzten Tage waren auch wirklich sehr anstrengend gewesen.
Wir krochen stumm voran, bis ich etwas hörte. »Hughes, bist du okay da hinten?«
»Klar, warum?«
Ich habe etwas gehört. Es klang, als hättest du mit dem Schläger gegen die Röhrenwand geschlagen.«
»Nö. Und ich hab auch nichts gehört«, erklärte Hughes.
Die anderen bestätigten es. Nur ich hatte das Geräusch wahrgenommen.
»Deine Nerven sind einfach ein bisschen überreizt«, vermutete Walker. »Das ist nur natürlich.«
Aber meine Nerven fühlten sich nicht anders an als während der letzten Tage. Das Geräusch wiederholte sich jedoch nicht, und wir waren immerhin hier, um Leben zu retten, also kümmerte ich mich nicht weiter darum. Es gab ja auch genug anderes, um das ich mir Sorgen machen konnte. »Wohin führt dieses Rohr?«
»Wir kommen im untersten Stockwerk wieder raus«, antwortete Christopher.
»Müssen wir davon ausgehen, dass das gesamte Gebäude besetzt ist?«, fragte Jerry.
»Ich denke schon. Christopher kannte die Stimme nicht, die uns Landeverbot erteilt hat, und immerhin haben sie Raketen auf uns abgefeuert.«
»Was meint ihr, mit wem wir es hier zu tun haben?«, wollte Walker wissen.
Ich überlegte. »Mit der Al-Dejahl-Terrororganisation.«
»Bist du dir da sicher?«, fragte Christopher.
»Absolut. Um das gesamte Forschungszentrum unter feindlicher Kontrolle zu halten, braucht man mehr als nur eine Person. Nach den Informationen meiner Mutter hat Al Dejahl reichlich Mitglieder, und das vor allem wegen Yates.«
»Wir sind nicht gerade bestens ausgerüstet, um Terroristen aufzuhalten«, meinte Jerry.
»Aber der Überraschungseffekt ist auf unserer Seite.«
»Mein Gott, Kitty, hast du heimlich in einem Klischeebuch geblättert, oder was?«
Ich widerstand dem Impuls, Christopher eins auf den Hintern zu geben. Was zum Teil daran lag, dass er einen wirklich tollen Hintern hatte und ich ihn vorsichtshalber nicht anfassen wollte, egal wie.
Wir folgten der Röhre weiter, bis wir ein Gitter
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