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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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er locker in die Hüfte gestemmt, seine Miene wirkte amüsiert.
    »Man hat es nie völlig unter Kontrolle.« Ich setzte mich auf die Kante des Konferenztisches. »Mephisto kann damit kaum viel Erfahrung haben. Ich bin die erste Frau, die er in zwanzig Jahren berührt hat.«
    »So ein Glückspilz«, murmelte Christopher.
    »Wer wünscht sich kein Glück in der Liebe? Mephisto will endlich auch mal zum Zug kommen«, befand Reader grinsend.
    Wunderbar, er war anscheinend wild entschlossen, die Lage durch Witze zu entschärfen.
    »Nicht direkt. Lasst mich das mal klarstellen. Mephisto will weder Sex mit mir noch soll ich ein kleines Mephistolein austragen. Er will mich benutzen, um an euch heranzukommen.«
    »Um uns auszuschalten«, sagte Lorraine.
    »Nein, ich glaube Mephisto und die anderen Überwesen sind nicht auf die Erde gekommen, obwohl ihr auch hier seid, sondern gerade weil ihr auch hier seid.«
    »Wie meinst du das?« Martini hatte die Stimme nicht gehoben, aber ich erkannte den Ausdruck auf seinem Gesicht, ich hatte ihn heute Morgen im Badezimmer schon einmal gesehen. Er lehnte jetzt mit dem Rücken zur Wand, die Arme verschränkt und die Beine an den Knöcheln übereinandergelegt. Diese Haltung wirkte zwar locker, aber er war sprungbereit.
    »Du weißt genau, wie ich das meine, Jeff. Vielleicht haben die anderen es noch nicht erkannt, aber ich glaube, du schon.« Ich sah Christopher an. Er trug denselben Ausdruck wie Martini im Gesicht – steinern, die Augen voller Qual. »Du hast es also auch herausgefunden. Gott, es muss furchtbar sein, in eurer Haut zu stecken.«
    »Danke, wir sind gerührt.« Christopher war näher an Martini herangerückt und hatte die gleiche Haltung eingenommen. Es überraschte mich nicht besonders. Wenn es hart auf hart kam, würden diese beiden es gemeinsam mit dem Rest der Welt aufnehmen.
    »Das war keine Beleidigung. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ihr das so lange ertragen habt. Aber das ist der wahre Grund dafür, dass Jeff mir heute Morgen nichts über eure Religion erzählen wollte. Und für den Rest hier gilt, dass alles, was ich jetzt sage, unter uns bleibt.«
    Claudia und Lorraine nickten langsam. Sie sahen verwirrt aus. Reader sah mich lange an. »Ich weiß es. Paul weiß es nicht, aber ich schon.«
    »Weil du es schon sehr bald erkannt hast.« Er nickte. Ich sah wieder zu Christopher und Martini hinüber. »Seht ihr, es hat auch seine Vorteile, wenn man es in seinem Leben mit Vorurteilen zu tun hatte. Das macht es leichter, die Lügen zu erkennen, die erzählt werden, um Fanatismus und die daraus entstehenden Taten zu verbergen.«
    »Lügen?«, fragte Claudia ängstlich. »Was meinst du damit, Kitty?«
    »Euch allen wurde weisgemacht, ihr wärt auf die Erde geschickt worden, weil eure Religion euch in eurer Heimat zu Ausgestoßenen gemacht hat und weil ihr den Menschen helfen sollt. Eure Regierung hat sozusagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.« Ich schüttelte den Kopf. Ich hoffte, dass ich meinem Vater das niemals würde erzählen müssen. Sein gerechter Zorn würde explodieren wie eine Granate. »Aber das kommt mir alles sehr bekannt vor, immerhin bin ich die Enkelin von Menschen, für die es auch einmal eine Endlösung geben sollte.«
    »Der Holocaust«, sagte Reader leise. »Der Mord an über sechs Millionen Juden, Homosexuellen und anderen Menschen, die man für abartig hielt.«
    »Eure Welt war da etwas barmherziger. Jedenfalls, soweit es sie selbst betrifft. Allerdings nicht, soweit es euch und uns betrifft. Sie haben euch als Köder hierhergeschickt.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Christopher. Er schaffte das mit dem Lügen einfach nicht, er hatte den Blick gesenkt und redete mit seinen Fußspitzen.
    »Komisch, dass ausgerechnet du das sagst. Weil ich nämlich noch nie einen größeren Mist gehört habe als das, was du mir über euer Transportsystem weismachen wolltest. Von wegen, es funktioniert nur in eine Richtung. Wenn du mir was von Zeitreisen erzählt hättest, dann hätte ich dir vielleicht geglaubt, aber du hast über physikalische Gesetze gesprochen. Ich weiß, dass euer Planet anders ist als unserer, aber doch nicht so anders, dass ein A.C.-Mann und eine Menschenfrau keine gesunden Nachkommen zeugen könnten. Oder ist Paul ein totaler Freak?«
    »Er ist genauso normal wie wir alle«, antwortete Martini. »Was das auch heißen mag.«
    »Wenn es also in eine Richtung funktioniert, warum sollte es dann nicht auch

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