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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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glücklich, dass sie beinahe in Tränen ausgebrochen wäre. »Folgt mir.« Alissa versammelte Mavs bereitwillig folgende Gedanken zu einem natürlichen Schlafzustand, aus dem sie einfach wieder aufwachen konnte, und führte dann Connen-Neute an den obersten Rand ihrer Gedanken. Alissa öffnete die Augen und seufzte befriedigt. Sie hatten es geschafft. Mav würde überleben.
    Der angstvolle Blick, mit dem Connen-Neute Alissa ansah, versetzte ihr einen eiskalten Schock. Mit einem schmerzhaften Ruck riss er sein Bewusstsein aus ihrem. Sie schnappte nach Luft und grub die Fingernägel in die Handflächen, um sich nicht auf ihn zu stürzen, die Klauen in sein entschwundenes Bewusstsein zu schlagen und ihn zurückzuzerren. Bein und Asche. Er hatte Bestie gesehen.
    Stumm flehte Alissa um Verständnis, versuchte, seine Gedanken zu erreichen und es ihm zu erklären, doch er schoss panisch aus dem Zimmer. »Connen-Neute«, flüsterte sie, und ihre ausgestreckte Hand fiel herab. Elend blickte sie auf und sah Kally und Lodesh neben Redal-Stan stehen. Ein Frühstückstablett lag vergessen neben ihm auf dem Boden. Die beiden jungen Leute beobachteten die Szene erwartungsvoll, und es schien sie nicht zu kümmern, dass Connen-Neute soeben in Panik geflohen war. Redal-Stan jedoch beäugte Alissa misstrauisch. Sein Blick glitt von ihr zum leeren Flur. Er öffnete den Mund, um die naheliegende Frage zu stellen, als Mav plötzlich seufzte.
    »Und ein, zwei Bleche süße Brötchen zusätzlich, denke ich«, sagte sie laut und deutlich und setzte sich auf.
    »Mav …«, keuchte Kally und stürzte sich auf sie. Alissa hatte auf einmal feuchte Augen.
    »Oh!«, rief Mav, doch der Ruf wurde halb von Kally erstickt. »Bin ich etwa eingeschlafen?« Die verwunderte Frau versuchte sich von Kally zu befreien. »Warum weinst du denn, Kally? Hat Lodesh dir ein hässliches Pferd ausgesucht?« Ihre Stirn runzelte sich, und sie warf Lodesh einen giftigen Blick zu.
    Lodesh strahlte. Mit zwei riesigen Schritten kniete er sich vor das Bett und schloss die beiden in die Arme.
    »Oh, Mav!« Kally schluchzte und wischte sich die Augen. »Du hast mir einen bösen Schrecken eingejagt.«
    »Was?« Mav warf Redal-Stan einen Blick zu, als könne das nur seine Schuld sein. »Kann eine Frau denn nicht mal mehr ein Nickerchen machen?«
    Kally hob das tränennasse Gesicht und betrachtete voller Staunen Mavs faltiges Antlitz. »Aber Mav«, begann sie, dann fiel ihr Blick auf Redal-Stan. Er hielt sich den Zeigefinger an die Lippen, also verstummte Kally und gab sich damit zufrieden, Mav nur glücklich anzustarren.
    Mav schwang die Beine vom Bett. »Oh, bin ich steif. Heute spüre ich jedes einzelne meiner Jahre. Seht nur, wo die Sonne schon steht. Es ist beinahe Mittag und nichts zu essen vorbereitet. Seltsam«, sagte sie nachdenklich, »ich dachte, wir hätten gerade gegessen.« Dann lachte sie. »Dummes altes Weib.« Sie stand auf und stützte sich schwer auf die hilfsbereite Kally, um ihr Kleid zurechtzurücken. Es war nicht dasselbe, das sie vor zwei Tagen getragen hatte. Stirnrunzelnd humpelte sie zur Tür. Sie bewegte sich steif und langsam, doch mit jedem Augenblick wurde sie kräftiger. Alissa vermutete, dass sie wieder die Alte sein würde, wenn sie die Küche erreichte.
    »Komm schon, Kally«, sagte Mav eifrig. »In meiner Küche gibt es heute viel zu tun. Der Hain treibt Knospen aus!«
    Lodesh sprang auf, als hätte ihn etwas gestochen, und seine Augen leuchteten vor Freude.
    »Hast du die wunderschöne Musik gehört, Liebes?«, erklang ihre helle Stimme vom Flur aus. »Welch eine Traurigkeit in dieser Flöte lag. Und, Kally? Du wirst doch an die Ecken denken, wenn du heute fegst, nicht wahr?«
    »Ja, Mav.« Das langsame Paar setzte seinen Weg über den Flur fort.
    »Lodesh«, sagte Redal-Stan, während Lodesh noch zögerte, hin- und hergerissen zwischen Mav und Alissa. »Lauf voraus, und warne alle, ja kein Wort über Mavoureens Nickerchen zu verlieren. Schärf das besonders den Küchenmädchen ein. Sie hat das Erlebnis verdrängt. Ich werde es ihr heute Abend erklären, wenn ich sie nach Hause begleite.«
    Lodesh nickte und schoss zur Tür. Dort zögerte er und warf Alissa einen warmen, innigen Blick zu. »Ich danke Euch«, sagte er, und ehe sie etwas erwidern konnte, rannte er den Flur entlang und rief den beiden nach, sie sollten warten.
    In der Stille setzte Alissa sich auf den Boden und schlang die Arme um sich. Sie zitterte unter der kalten Erinnerung

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