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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Halse stecken.
    »Das Einzige, was ich einem Raku-Kind je beibringen durfte, war das Fliegen«, flüsterte er.
    Alissa sagte nichts, denn sie fürchtete sich ein wenig vor dem, was als Nächstes kommen könnte.
    »Ich würde Silla gern das Fliegen beibringen«, sagte er leise, und sie schöpfte neue Hoffnung.
    Er schwieg drei Herzschläge lang. »Geh«, sagte er.
    Erstaunt hielt sie die Luft an. Ihre Schuhe schrammten über den Boden, als sie sich zu ihm umdrehte und in seinem Gesicht las, welche Sorge er trotz dieser Entscheidung empfand. »Geht«, wiederholte er, und die Muskeln an seinem Kiefer traten hervor. »Ihr alle. Bringt sie mir zurück.«
    Ihr Herz machte einen Satz. »Wir dürfen gehen?«
    Ein schwaches Lächeln breitete sich über sein Gesicht, das ihn irgendwie älter aussehen ließ als sein weißes Haar und die wenigen Falten. »Hast du je daran gezweifelt? Lodesh offenbar nicht.«
    »Wir können gehen!«, rief sie in Gedanken Connen-Neute zu. Seine Begeisterung hallte in ihrem Geist wider, während Alissa sich auf Nutzlos stürzte. Er gab ein verblüfftes Grunzen von sich, als sie dem imposanten Meister einfach um den Hals fiel. »Oh, Nutzlos. Ich danke Euch!«, platzte sie heraus und zog sich wieder auf angemessenen Abstand zurück. »Wir werden sie finden. Ihr werdet schon sehen!«
    »Nichts anderes erwarte ich von euch«, erwiderte er und runzelte dennoch besorgt die Stirn. »Setzen wir uns zu einem köstlichen Abendmahl zusammen«, sagte er und erhob sich mühelos auf die Füße, »und dann brecht ihr noch heute Nacht im Sternenlicht auf. Von hier aus.«
    »Heute Nacht!«, rief sie und stand ebenfalls auf.
    Nutzlos nickte und blickte mit zusammengekniffenen Augen in die tief stehende Sonne. »Die Aufwinde an der Klippe sind so stark, dass du, Connen-Neute und ich Strell und Lodesh müssten tragen können, wenn wir die meiste Zeit über einen langsamen Gleitflug halten. Wir können eine Tagesreise von der Küste entfernt in den Salzmarschen landen. Das wird euch eine wochenlange Wanderung ersparen. Ich verlasse euch dort, und ihr reist allein weiter.«
    Alissa strich sich besorgt das Haar hinters Ohr. »Ich kann das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes nicht tragen.«
    »Deshalb wirst du ja auch die Bündel nehmen – nur für den Fall, dass du etwas verlierst.« Nutzlos trat vor, bis seine Schuhe über den Rand hinausragten. Überraschung zeichnete sich auf seinen Zügen ab, als Connen-Neutes gewaltige Schwingen die Sonne verdunkelten. »Was tust du denn hier?«, fragte Nutzlos, nahm Alissa beim Ellbogen und trat mit ihr in den Schatten zurück, damit Connen-Neute landen konnte.
    »Wir gehen«, dachte er aufgeregt, und seine Klauen kratzten Halt suchend über den Fels. »Ich wollte –«
    »Du gehst nicht«, unterbrach ihn Nutzlos.
    Alissa wandte sich ihm überrascht zu, und der alte Meister sandte ein barsches »Psst«, das nur für ihre Gedanken bestimmt war.
    Connen-Neute riss verblüfft den Kopf zurück, und seine Schwingen sanken herab. Mit einem Zupfen an Alissas Bewusstsein löste er sich in perlweißen Nebel auf, um als großer, dünner Mann wieder zu erscheinen, dessen Fersen über den Rand hinausragten. Sein langes Gesicht war vor Empörung verkniffen, und Alissa sah Nutzlos verständnislos an. Er hatte doch gerade gesagt, Connen-Neute werde auch mitkommen.
    »Ich gehe«, sagte Connen-Neute. Sein Atem ging keuchend, und sein ernstes Gesicht wirkte ängstlich, während er seine rote Schärpe zurechtrückte. »Genau betrachtet seid Ihr nicht mein Lehrmeister. Keribdis ist meine Lehrmeisterin. Ich sollte mich ihr wieder anschließen, nun, da ich weiß, dass sie noch lebt.«
    Nutzlos verschränkte die Arme. »Du wolltest Keribdis nie als Lehrmeisterin haben. Du hast nur zugestimmt, weil du wusstest, dass sie den nächsten Transformanten unterrichten würde.«
    Connen-Neutes Ohrläppchen färbten sich rot, als er einen hastigen Blick auf Alissa warf. »Sie ist trotzdem meine Lehrmeisterin.« Er zupfte an seinen langen Ärmeln herum und zog sie tief hinab, so dass der Saum seine Finger verbarg. »Ich kann meine Hände verstecken und einen Hut tragen«, sagte er.
    »Das ist zu gefährlich.« Nutzlos schüttelte den Kopf. »Ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn eine Panik ausbricht, weil langfingrige Männer mit goldenen Augen durch die Welt streifen, um Kinder zu rauben.«
    Mit einem weiteren Zupfen an Alissas Geist erschuf Connen-Neute einen langen roten Schal, wie die Schärpe um

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