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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Glöckchens für Euch verrät hervorragenden Geschmack und großes Begehren. Er wird sich nicht mehr lange abweisen lassen«, warnte er sie.
    Alissa unterbrach den nervösen Blickkontakt zu Lodesh. Beinahe ängstlich sah sie zu, wie der Mann die letzten drei Glöckchen zurechtlegte. »Und diese müssen ein Geschenk von Eurem Vater gewesen sein«, sagte er.
    »Mein Papa ist gestorben, als ich fünf war«, erklärte sie leise. »Diese hier hat mir mein …« Sie hielt inne. »Sie sind von dem Mann, der mich sein Handwerk gelehrt hat«, beendete sie den Satz.
    »Und dieser Mann ist nun Euer Vormund?«, fuhr er fort.
    »Das nehme ich an«, sagte sie und beobachtete, wie Connen-Neute, Strell und Lodesh sich stritten.
    »Na«, schnaubte der Mann, »jeder, der seinem Mündel für eine Reise an die Küste drei Glöckchen geben kann, muss ungeheuren Reichtum –«
    »Ich habe bei ihm nie Reichtum gesehen«, unterbrach sie ihn.
    »Und nicht viel Zeit haben«, fuhr er lässig fort, »denn sonst wären sie nicht alle gleich. Diese wurden in großer Eile gekauft, ohne Ansehen ihres wahren Wertes – es ging ihm nur darum, dass Ihr etwas am Knöchel tragt.«
    Ihr leichter Zorn wurde von Verlegenheit fortgespült. Das war Nutzlos, wie er leibte und lebte.
    Seine Augen wurden schmal, und er lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. »Ihr seid nicht von der Küste«, sagte er. »Und nicht einmal mein Schwager würde Euch diese Geschichte glauben, dass Ihr nur die Strömung sehen wollt. Wonach sucht Ihr wirklich, Ma’hr?«
    Sie schluckte schwer und warf Strell, Lodesh und Connen-Neute einen Blick zu. Sogleich sprang Strell auf, und alle drei eilten zu ihr herüber. Als der Mann ihren entschlossenen Schritt sah, kniff er die Augen zusammen. »Streicht besser die Segel«, knurrte er beinahe. »Wenn ich Euch hinausfahren soll, dann sagt Ihr mir lieber, was Ihr wirklich wollt.«
    »Ihr seid Kapitän?«, rief Alissa und riss den Blick von den drei herbeieilenden Männern los.
    »War ich mal«, brummte er und fügte dann lauter hinzu: »Ich bin der Kapitän der Schwarzen Albatros. War mal ein prächtiges Schiff – bevor meine verdammte Frau sie heruntergewirtschaftet hat. Was sucht Ihr denn, dass Ihr bereit seid, ein solches Vermögen dafür zu bezahlen?«
    Alissa versteifte sich. Dann spürte sie die Unterstützung von Strell, Lodesh und Connen-Neute, die sich schützend hinter ihr aufgebaut hatten. Lodesh hatte ihr gesagt, dass sie ihre wahre Suche niemandem offenbaren sollten, doch Alissa brachte es nicht über sich, den Mann zu belügen. Sie beschloss, mit der Sprache herauszurücken, und wandte sich in Richtung des Meeres. »Meine Verwandten, die ich noch nie gesehen habe«, sagte sie und merkte selbst, wie seltsam diese Worte klangen. »Auf See verloren – vor langer Zeit.«
    Das vom Wetter gegerbte Gesicht des Kapitäns erschlaffte. Er ließ sich zurücksinken, und sein Blick huschte zu den Männern hinter ihr. »Ah«, hauchte er. »Ihr sucht nach den Lumpeninseln.«
    Hoffnung flackerte in ihr auf. Es gab Inseln. Er wusste, wo sie waren! Doch ihre Aufregung erlosch, als der alte Mann den Kopf schüttelte. »Tut mir leid, Ma’hr. Die sind nichts weiter als ein paar verlassene Fleckchen Stein und Sand, wenn man den Gerüchten glauben kann. Niemand weiß überhaupt, ob es sie tatsächlich gibt. Falls Eure Verwandten auf See verschwunden sind, solltet Ihr zum Navigator und all seinen Hunden beten, dass die Wogen sie verschlungen haben. Falls sie auf den Lumpeninseln angespült wurden, sind sie langsam und qualvoll gestorben.«
    »Ich muss es versuchen«, flehte Alissa. »Werdet Ihr uns hinausbringen?«, fragte sie, und ihr Blick fiel auf das Band mit den Glöckchen, das immer noch auf dem Tisch lag.
    Der Mann richtete den Blick über ihre Schulter hinweg auf die Männer hinter ihr. Er kaute auf seiner Unterlippe herum, so dass sein Schnurrbart tanzte. »Ja«, sagte er gedehnt, und sie richtete sich erwartungsvoll auf. »Ich unternehme Eure vergebliche Fahrt.« Er wies mit einem Nicken auf die drei Männer. »Ich bringe Euch hinaus, und der Preis lautet: Euer Mann wird uns unterhalten, und Euer anderer Mann wird mir seine Stiefel geben.« Er warf einen Blick auf Lodeshs Füße. »Eure Stiefel gefallen mir. Solche habe ich noch nie gesehen.«
    Lodesh blieb der Mund offen stehen. »Ihr bringt uns hinaus, für meine Stiefel?«
    Connen-Neute verbarg die verbundenen Hände in seinen langen Ärmeln. »Warum?«, fragte er leise.
    Der

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