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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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deinen Wunsch hin mit einem Bann belegt habe, damit die Kinder deiner Schwester keine Shadufs werden. Strell ist ein Nachkomme deiner Schwester, und das weißt du genau.«
    Lodesh blickte auf und wandte den Kopf wieder ab. Sein Gesicht zeigte keine Regung. »Natürlich weiß ich das«, sagte er und zog seinen Teller wieder zu sich heran. »Er weiß es selbst. Und Talo-Toecan ebenfalls.«
    »Alissa aber nicht.«
    Der Bewahrer runzelte die Stirn. »Strell hat sich selbst dafür entschieden, ihr nichts zu sagen. Aber bitte, er wäre Euch gewiss sehr dankbar, wenn Ihr es Alissa erzählt, bevor Ihr in Erfahrung bringt, warum er es ihr lieber nicht gesagt hat. Ich denke, es ist ihm peinlich, mit mir verwandt zu sein. Der Navigator weiß, warum.« Er schob den Teller wieder ein Stück von sich, langsam und plötzlich nachdenklich. »Außer … nein.«
    Der Bewahrer lief leicht rötlich an, und Connen-Neute musterte ihn argwöhnisch, denn er erinnerte sich nicht, je eine solche Gefühlsregung bei dem sonst so gefassten Bewahrer gesehen zu haben. Er bedeutete ihm fortzufahren, und Lodesh wurde verlegen. »Ich wollte ihn nur dazu bringen, dass er mich in Ruhe lässt«, sagte er, »aber vielleicht hat er das ernst genommen. Vergangenen Winter, während einer – äh – Diskussion über Alissa, habe ich ihm gesagt, dass ich mich nur von meinem Fluch erlösen könne, indem ich eine große Bedrohung besiege, die die ganze Welt zum Untergang verdammen könnte. Und wenn etwas in der Art aufträte, habe ich gesagt, dann würde ich es Talo-Toecan überlassen. Er hat ständig nachgebohrt und nach einer Möglichkeit gesucht, mich von meinem Fluch zu erlösen, damit ich fortgehe und ihn und Alissa allein lasse. Es wurde irgendwann recht lästig, also habe ich behauptet, wenn ich zornig genug wäre, könnte ich ihn vermutlich an einen meiner Nachkommen weitergeben. Vielleicht hat er mich beim Wort genommen und versucht deshalb, seine Abstammung zu verbergen.«
    »Du würdest einem anderen deinen Fluch aufladen?«, fragte Connen-Neute und dachte bei sich, dass der eigensüchtige Bewahrer eines Tages genau das tun könnte, wenn er darin einen Nutzen für sich sähe.
    Lodesh blickte auf das Viereck aus Dunkelheit am Ende der Leiter, als starre er in die Vergangenheit. »Connen-Neute, Ihr wisst doch, dass ich keine Kinder habe. Außerdem, weshalb sollte ich mich von dem Fluch befreien wollen? Vor allem jetzt?«
    Connen-Neute brummte leise. Er war immer noch neugierig, ob sein Bann Strell so vernarbt hatte, also streckte er sich und zog Strells Bündel zu sich herüber. Nachdem er schon in Strells Geist herumgeschnüffelt hatte, stellte die Durchsuchung seines Bündels wohl nur noch eine geringfügige Indiskretion dar.
    »Nicht zu glauben, dass mein Bann immer noch hält«, sagte er und wühlte in Strells Sachen herum. »Ich hätte erwartet, dass die Wirkung längst verflogen sein musste.« Er zögerte. »Deshalb hat Keribdis versucht, die Hirdun-Linie auszulöschen. Sie weiß nicht, dass mein Bann sie wie Gemeine erscheinen lässt, obwohl sie eigentlich Bewahrer und Shadufs hervorbringen müssten. Und du hast es ihr nie gesagt?«
    Lodesh kniff die Augen zusammen. »Keribdis hat ihre Kampagne, die Hirduns auszulöschen, erst lange nach meinem Tod begonnen. Drei Generationen Fehlschläge sind peinlich, und für sie ist es einfacher, eine Linie auszuschalten, die nicht die erwarteten Ergebnisse bringt, und von vorn anzufangen. Warum sich die Mühe machen herauszufinden, warum die Familie nicht hervorbringt, was sie will? Ich sehe auch keinen Grund dafür, jetzt etwas zu sagen. Oder möchtet Ihr Keribdis erklären, warum ihr Versuch, durch die Verbindung der Stryska- mit der Hirdun-Linie eine Shaduf zu erzeugen, so spektakulär fehlgeschlagen ist?«
    Connen-Neute zog ängstlich die Schultern an und schüttelte den Kopf. Es war seine Idee gewesen, Lodeshs Schwester eine Flöte zu geben, deren Spiel die Pfade ihres kleinen Kindes sanft, aber beständig zu unbrauchbarer Asche verbrennen würde, damit es kein Shaduf werden musste. Wenn die Meister herausfanden, dass er insgeheim den Plan der Feste untergraben hatte, konnte man ihn als Aufrührer anklagen – auch noch dreihundert Jahre später.
    Connen-Neute unterdrückte ein Schaudern und grub noch tiefer in Strells Bündel nach. Er hatte die Politik der Feste, Gewinn aus dem tragischen Schicksal von Shadufs zu schlagen, nie gutgeheißen. Doch da ohnehin niemand auf ihn hörte, verließ er sich auf

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