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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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und wenn sie alle fünf Minuten kommen …«
    Romilys Hand klammerte sich fester um ihre, so fest, dass es wehtat. Diesmal waren ihre Augen weit aufgerissen, ihr Gesicht starr.
    »Atme«, sagte Claire. »Atme tief durch, Romily!«
    Romily ließ mit einem lauten Zischen Luft durch den Mund entweichen und sog dann wieder welche durch die Nase ein.
    »So ist es richtig. Braves Mädchen. Gut gemacht.« Schließ lich lockerte sich Romilys Griff. »Das waren weniger als fünf Minuten seit der letzten.«
    »Posie kam ziemlich schnell auf die Welt, nachdem es bei mir losging. Vielleicht sollten wir das mit dem zuerst Anrufen vergessen und einfach ins Krankenhaus fahren.«
    »Okay. Gute Idee. Ich fahre. Hast du eine Tasche?«
    »Nein. Es ist okay. Ich glaube nicht, dass ich lange bleiben werde.«
    Claire nahm ein Einkaufsnetz von der Türklinke zu Posies Zimmer. Es schien Posies Turnzeug zu enthalten. Sie entleerte es auf dem Boden. »Ich schnappe mir ein paar Anziehsachen für das Baby und etwas zum Umziehen für dich. Und eine Zahnbürste und eine Haarbürste. Setz dich! Ich brauche nur eine Minute.«
    »Das hast du nicht erwartet, was?« Romily ging ins Wohnzimmer, während Claire ihre Schubladen nach ein paar Kleidungsstücken durchstöberte. Als sie kurz darauf zurückkehrte, war Romily auf allen vieren auf dem Boden, den Kopf unter dem Sofatisch.
    »Romily!«
    Romily hob den Kopf. »Ist schon okay. Ich suche nach meinen Schlüsseln. Aber diese Position fühlt sich eigentlich ziemlich gut an.« Sie hielt die Hand hoch. »Hab sie! Und mein Handy auch.«
    »Wir können das Krankenhaus von unterwegs aus anru fen«, sagte Claire und ging zur Wohnungstür, die immer noch offen stand.
    »Und Ben.«
    »Und Ben.« Claire schluckte. »Und Posie«, fügte sie fröh licher hinzu. »Sie wird wissen wollen, dass das kleine Dings unterwegs ist, nicht wahr?«
    Romily stand langsam auf. »Claire«, sagte sie, »wir haben einiges zu bereden.«
    »Später. Jetzt müssen wir dich erst mal sicher ins Krankenhaus bringen. Komm schon!« Sie lief durch die Wohnungstür und streckte die Hand aus, um Romily die Stufen hinaufzuhelfen.
    Romily folgte nicht. »Ich glaube, ich brauche Hilfe mit den Schuhen.« Sie trug nur Strümpfe.
    »Natürlich.« Claire kehrte in die Wohnung zurück. Romily deutete auf ein Turnschuhpaar in der Nähe des Sofas, und Claire half ihr dabei, hineinzuschlüpfen.
    »Ich hatte nie die Absicht, dir wehzutun«, sagte Romily beim Aufstehen.
    »Fahren wir.«
    Als sie jedoch zu Claires Wagen kamen und Claire ihr die Tür öffnete, musste sie feststellen, dass er immer noch mit Möbeln vollgepackt war. Es war kaum Platz für das Einkaufsnetz, von einer in der achtunddreißigsten Woche schwangeren Frau in den Wehen ganz zu schweigen.
    »Wir können meinen Wagen nehmen«, sagte Romily, und dann musste sie still stehen und sich am Wagendach festhalten, um eine weitere Wehe über sich ergehen zu lassen. Regentropfen hingen ihr in den Haaren. »Falls er anspringt«, sagte sie, als es vorüber war. »Die Elektronik spinnt manchmal, wenn es feucht ist.«
    »De r Verkehr«, fiel es Claire wieder ein. »Es ist die Hölle los, überall Stau. Ich glaube nicht, dass es so eine gute Idee ist, mit dem Auto zu fahren.«
    »Das Krankenhaus ist weniger als eine Meile entfernt.«
    »Ich glaube, wir würden riskieren, dass du das Baby im Auto bekommst. Zu Fuß sind wir bestimmt schneller.«
    »Die Idee ist auch nicht besser. Ich habe keine Lust, das Baby auf dem Bürgersteig zu kriegen.«
    »Schön. Gehen wir hinein ins Trockene und Warme, und rufen wir doch im Krankenhaus an. Vielleicht können sie einen Krankenwagen schicken.«
    Drinnen half Claire Romily wieder aus den Turnschuhen, und dann nahm Romily erneut ihre Stellung auf dem Läufer ein, auf allen vieren. Während Romily im Krankenhaus anrief, setzte Claire den Wasserkocher auf. Sie wusste nicht genau, ob Tee in dieser Situation helfen würde, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Und sollte man nicht immer kochendes Wasser parat haben, wenn man ein Baby zu Hause zur Welt brachte?
    Wahrscheinlich gab es einen Abschnitt zu diesem Thema in einem der Babybücher, die sie Romily gegeben hatte. Sie überflog die Bücherregale, während sie Romilys Telefonat mit anhörte. »Alle fünf Minuten, wenn nicht häufiger. Ja, es ist meine zweite Entbindung. Bei der ersten ging es sehr schnell. Nein, keine Komplikationen. Tja, das würden wir ja, bloß ist der Verkehr so schlimm, dass wir

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