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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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mitbekam, wie Esary in die Richtung des Lagers loslief.
    »Esary!«, rief Noma ihr hinterher, doch es war zu spät. Sie begab sich in ein Gefecht mit den Männern, das aussichtslos zu sein schien und nicht gut für sie enden würde.
    »Wir müssen irgendetwas tun, Allan.«
    Er starrte auf die Kampfszene, die sich ihnen bot, und versuchte eine Lösung zu finden, als das Amulett auf seiner Brust zu leuchten begann.
    »Was ist das?«, fragte Noma.
    »Unsere Rettung!«
    Er richtete das Licht auf die Männer, womit er sie blendete und für einen kurzen Augenblick außer Gefecht setzte.
    »Lauf´ zu ihr und hol´ sie da raus!«, forderte er Noma auf. »Und beeil´ dich! Die Kraft des Amuletts lässt schnell nach.«
    Sie lief los und schnappte sich Esary, welche versuchte, sich von ihr loszureißen.
    »Lass mich los! Ohne meinen Vater gehe ich nirgendwohin.«
    »Deinen Vater hol´ ich gleich da raus«, erwiderte Noma.
    Allan rief ihr zu, dass sie sich beeilen sollte. Sie kam gerade rechtzeitig mit Esary bei ihm an, ehe die Kraft des Amuletts nachließ und die Männer wieder aus den Augen schauen konnten. Da kam der Ladenbesitzer aus seinem Zelt und brüllte sie an, was hier los sei.
    Allan und Noma waren damit beschäftigt, Esary festzuhalten, die tobend um sich schlug. Die Männer diskutierten lautstark und bekamen ihren Wutausbruch nicht mit.
    »Warum habt ihr mich dort weggeholt? Wieso habt ihr meinen Vater zurückgelassen?«
    »Esary«, sprach Allan in sanftem Ton, um sie zu beruhigen. »Wäre es dir lieber gewesen, wir hätten dich deinem Schicksal überlassen?«
    »Wenn er deswegen sterben muss«, erwiderte Esary mit Tränen in den Augen, »dann ja.«
    Der Ladenbesitzer befehligte seine Männer, dicke Seile um die Arme und Beine von Merelitos zu binden und die anderen Enden um das Zaumzeug der Pferde. Zwei von ihnen waren die ihre.
    »Ich hoffe, seine Tochter und dieser Dieb sind noch in der Nähe und sehen, wie dieser Mann stirbt. Das ist mir mehr wert, als diesen Knaben selbst zu töten.«
    »Jawohl, mein Herr!«, entgegnete einer der Männer und ließ die Pferde für Merelitos quälende Schritte ausführen. Sie sahen, wie er aus der Bewusstlosigkeit gerissen wurde.
    »Sie bringen ihn um!« Esary geriet außer sich. Sie schrie und schlug um sich. Allan und Noma hatten Mühe sie fest- und ihren Mund zuzuhalten. Die Tiere gingen weitere Schritte auseinander. Das Knacken seiner Gelenke war sogar aus dieser Entfernung zu hören.
    »Wenn mein Vater euretwegen stirbt, werde ich euch das Leben zur Hölle machen.«
    Warum konnte das Amulett sich jetzt nicht bemerkbar machen? Es meldete sich immer nur zum Einsatz, wenn Allan nicht damit rechnete. Doch wenn er es wirklich gebrauchen könnte, verstummte es.
    Er sah, wie Merelitos mit seinem Mund das Wort Eorewyn formte. Dann sah er ihn Esarys Namen sagen. Er verdrehte die Augen. Es war nur noch das Weiße in ihnen zu sehen. Die drei mussten mit ansehen, wie die Pferde sich weiter voneinander entfernten, wodurch seine Schreie immer lauter wurden. Esary stand derartig unter Schock, dass sie sich nicht mehr rührte. Dann geschah etwas so Schreckliches, was Allan und vermutlich auch die beiden Frauen sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten vorstellen können: Merelitos´ Körper wurde auseinandergerissen und seine Gliedmaßen in alle Richtungen verteilt. Das Blut spritzte auf die Männer, doch schien die das nicht zu stören. Enola und ihr Weggenosse ritten von dannen, als wären sie vom Blitz getroffen worden.
    Esarys Schockstarre verebbte und ihr wurde anscheinend bewusst, was mit ihrem Vater geschehen war. Er war tot. Sie atmete schwer, als würde sie keine Luft mehr bekommen, und ließ all´ ihre Trauer und Wut hinaus, indem sie einen entsetzlichen Schrei von sich gab.
     
    Der Ladenbesitzer und die Männer hatten ihr Lager abgerissen und waren aus dem Wald verschwunden. Lediglich Merelitos´ Überreste und das viele Blut ließen auf die schreckliche Tat zurückdeuten. Esary war in Allans Armen über ihre Trauer hinweg eingeschlafen. Er war dabei, das soeben Gesehene zu verarbeiten. So etwas Grauenvolles hatte er noch nie erlebt. Er bemerkte, wie Noma zitterte. In ihrem Kopf herrschte mit Sicherheit das reinste Chaos - wie bei ihm. Sie starrte in die Leere und schien ihre Umgebung nicht mehr wahrzunehmen.
    Esary kam wieder zu sich. Ihre Augen waren verklebt und sie hatte Mühe, sie aufzubekommen. Als sie Allan erblickte, erzürnte sie. Sie schlug um sich und

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