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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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...«
    »Allan!«, rief Noma, doch da war es schon zu spät. Vor ihm hatte sich der Boden aufgetan und war dabei, ihn zu verschlucken. Er hielt sich am Rand des Spalts fest und Noma versuchte, ihn da rauszuholen. Irgendetwas hatte sich um seine Beine gewickelt, was ihn runterzog. Sie zog erneut an ihm, doch wieder wurde er zurück in den Abgrund gerissen. Allan sah an sich hinunter und erblickte das Wesen, welches ihn fest im Griff hatte. Es war aus Holz und die einzelnen Gelenke waren nur punktuell miteinander verbunden. Sein hölzernes Gesicht hatte einen beängstigenden Ausdruck. Es schien wie besessen, als würde jemand anderes für seine Bewegungen zuständig sein - wie bei einer Marionette. Noma ließ los, stellte sich auf und zückte ihren Bogen.
    »Was hast du vor, Noma?«
    »Nicht bewegen!«
    Sie spannte ihn, zielte auf die Puppe und jagte ihr einen Pfeil in ihren Holzkopf. Sie ließ von Allan ab, der sofort aus dem Abgrund hinauskletterte, und fiel in die Tiefe.
    »Puh, das war knapp.«
    »Das war knapp?« Noma wirkte entrüstet und schien sich mehr Sorgen zu machen, als nötig war. »Sonst fällt dir nichts ein? Du solltest in Zukunft vorsichtiger und nicht so achtlos sein. Beim nächsten Mal werde ich dir nicht den Hals retten.«
    »Du würdest mich doch nie in Stich lassen.« Allan schmunzelte.
    »Mach´ dich nicht über mich lustig!« Noma wurde sauer.
    »Ich mach´ mich nicht ...« Er versuchte sich zu entschuldigen, doch sprach sie weiter.
    »Unterbrich mich nicht! Der Müller hat uns vor diesem Wald und seinen Fallen gewarnt.« Sie gestikulierte wild mit den Händen und ließ ihrer Wut freien Lauf. »Wenn du der Meinung bist, es besser zu wissen, dann beklag´ dich nicht, wenn ich dich irgendwann einfach fallen lasse und dir nicht mehr aus der Patsche helfe. Verstanden?«
    »Ja, verstanden.« Er stand da wie ein kleines Kind, welches sich bei seinen Eltern für seine Missetat entschuldigen musste. »Ich werde in Zukunft vorsichtiger sein.«
    »Das hoffe ich auch, Allan. Für uns beide.« Sie beruhigte sich und ihre Miene hellte sich wieder auf.
    Sie hatten die Hälfte des Weges hinter sich, auf dem sie weitere Marionetten hatten erledigen müssen. Da offenbarte sich ihnen etwas, womit Allan und vermutlich auch Noma nicht gerechnet hatte. Vor ihnen war nichts. Der Wald endete abrupt und vor sich sahen sie lediglich ein schwarzes Nichts. Er fragte sich, woher es kam und wer dafür verantwortlich war. Jedoch ahnte er, dass es keineswegs etwas Natürliches war. Eine übermenschliche Kraft musste es erschaffen haben. Wie sollten sie Midora finden, wenn sie nicht weiterkamen?
    »Was zum Teufel ist das?« Allan starrte wie gebannt in das Schwarz.
    »Dies´ ist ein Nichts. Es erscheint ganz plötzlich und niemand weiß, woher es kommt.«
    »Und wie kommen wir nun daran vorbei?«
    Noma zuckte mit den Schultern und blickte ihn unwissend an.
    »Als wenn die Zeitschleife nicht schon genug wäre.« Allan verzweifelte langsam. Erst der Wind, der stillstand, und die Zeitschleife, die sie daran hinderte, diese Gegend zu verlassen. Und nun dieses Nichts, welches ihnen untersagte, weiter in den Wald vorzudringen.
    »Versuchen wir es mal mit einer anderen Richtung«, schlug Noma vor. Sie zogen links an dem Nichts vorbei. Doch schon nach kurzer Zeit war auch dieser Teil des Waldes verschwunden und durch die Schwärze ersetzt worden. Sie gingen nach rechts, allerdings eröffnete sich vor ihnen dasselbe Bild, wie in der anderen Richtung. Sie waren vom Nichts umgeben. Ihnen blieb nur der Weg übrig, den sie gekommen waren. Doch wenn sie ihn wieder zurückgehen würden, würden sie Midora niemals finden und auf ewig in der Zeitschleife gefangen bleiben.
    Noma legte die Stirn in Falten und schien nachzudenken. Sie wusste, was diese Schwärze war. Vielleicht hatte sie eine Idee, wie sie weiterkommen könnten.
    »Ich glaube ... wir müssen dort hineingehen.«
    »Wo hinein?« Allan riss die Augen weit auf. »Dort hinein?«
    Noma nickte.
    »Oh, nein! Auf keinen Fall gehe ich in dieses Nichts. Das würde unser Tod bedeuten.«
    »Das wissen wir nicht. Kann doch sein, dass sich in diesem Nichts der Rest des Waldes befindet. Womöglich dient es nur als Abschreckung, damit dort niemand hineingeht.«
    Allan musste über ihre Worte nachdenken, um sie zu verstehen. Sie hatte nicht Unrecht. Und ihnen blieb nichts anderes übrig als ihren Weg fortzusetzen - wie auch immer er aussehen würde.
    »Also dann ... Gehen wir hinein«, sagte er

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