Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)
etwas tust, was du womöglich bereuen könntest.«
»Wieso das alles?«
»Weil ich der rechtmäßige König Tylonias bin. Mir gehört dieses Land und niemand wird mich von meinem Plan abhalten können.«
Xantos´ Schwert wich keinen Millimeter von Allans Hals zurück. Er behielt ihn stets im Auge, während er seinen freien Arm hob und das Relikt berührte. Nun würde die Dunkelheit das Land überziehen und er würde die Macht über Alles und Jeden erlangen. Doch hatte er nicht mit dem Zauber der Götter gerechnet. Sein Arm begann zu vibrieren und sein Gesicht verwandelte sich in eine schmerzverzerrte Grimasse. Dann mussten sie mit ansehen, wie das Relikt in seine Einzelteile zersprang und verschwand. Es hatte sich in Luft aufgelöst. Xantos ließ das Schwert sinken und starrte, wie alle anderen um ihn herum, auf die Stelle in der Luft, in der soeben noch das Relikt der Götter geschwebt hatte.
»Das darf doch nicht ... Das kann einfach nicht ...« Er schien keine passenden Worte zu finden. Er zog sein Schwert und stürzte sich auf Allan.
»Nein!«, hörte er Zalir, Noma und Fay schreien. Nur Esary blieb stumm. Vielleicht war sie zu sehr geschockt, um irgendetwas sagen zu können. Xantos war so schnell. Für Allan war es aussichtslos, sich gegen diesen Bastard zur Wehr zu setzen. Aber dann geschah etwas, was schon längst in seinem Gedächtnis verloren gegangen war: Das Amulett um seinen Hals fing den Schwerthieb ab und baute eine unsichtbare Schutzmauer auf, welche ihn vor Xantos´ Angriffen schützte. Er schlug auf diesen Wall ein, doch schien er zu merken, dass das alles verschwendete Kraft bedeutete und steckte sein Schwert wieder weg.
»Diesmal habt ihr Glück gehabt«, fauchte er. »Doch wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, kommt ihr nicht so ungeschoren davon.«
Er winkte die Schattenwesen herbei und verließ mit ihnen den Tempel des Lichts. Allans Amulett schien keine Gefahr mehr auszumachen und ließ die Schutzmauer verschwinden. Erst jetzt bemerkte er, dass Zalir zusammengebrochen war. Sie kauerte auf dem Boden, weinte bitterlich und flehte bei den Göttern um Gnade. Alle standen um sie herum und wussten scheinbar nicht, was sie tun sollten. Nur Allan kniete sich zu ihr nieder und nahm sie in den Arm.
»Es ist alles meine Schuld.«
»Nein, Zalir. Das stimmt nicht.«
»Doch. Ich ...«
»Ich will davon kein Wort mehr hören!«, unterbrach er sie, zwar beruhigend, aber eindringlich. »Du konntest genauso wenig etwas dafür, wie alle anderen.«
»Wo ist eigentlich Fay?«, fragte Noma plötzlich. Sie schauten sich um. Fay war tatsächlich verschwunden. Aber warum? Hatte sie etwas mit Xantos zu tun und war mit ihm gegangen? Oder hatte sie einen anderen Grund gehabt, sie in dieser misslichen Lage in Stich zu lassen? Vielleicht hatte sie sich auch aus dem Staub gemacht, weil sie jetzt wusste, wer das Schwert aus dem Wüstengrab entwendet hatte.
Sie verließen den Tempel des Lichts und wollten sich auf dem Weg zum Schloss machen. Zalir musste in Sicherheit gebracht werden. Doch als sie hinaustraten, sahen sie am Horizont hohe Flammen und Rauch den Himmel emporsteigen.
»Das Schloss!«, rief Zalir vor Entsetzen. »Mein Vater!«
Das Zentrum Tylonias brannte lichterloh und ihr Vater, der König des Landes, schien sich dort aufzuhalten.
»Wir müssen uns beeilen!«
Ohne auf eine Regung der anderen zu warten, lief die Prinzessin los. Der Weg war mühsam. Sie hatten ihre Pferde erneut verloren. Ihnen blieb also nichts anderes übrig als sich zufuß aufzumachen. Die Steppe war nur so mit Leichen gesäumt. Xantos hatte vor niemandem Halt gemacht. Selbst vor Kindern und Tieren nicht. Er hatte sie alle ermordet. Mit dem Schloss am Horizont als Ziel vor Augen begannen sie zu laufen. Für eine Schwangere konnte Esary erstaunlich gut laufen. Wieso war sie so unachtsam? Hatte sie keine Angst, dass ihrem Kind etwas zustoßen könnte? Vielleicht machte sich Allan einfach zu viele Gedanken.
In der Nacht kamen sie in den Ruinen des Schlosses an. Die Zugbrücke war zerstört worden. Ohne zu zögern sprang Zalir in den Graben und schwamm zur anderen Seite. Allan und Noma folgten ihr. Nur Esary tat sich schwer. Sie wirkte, als würde sie sich Sorgen machen. Diese Frau verwirrte ihn. Sie schien durcheinander zu sein und nicht zu wissen, was sie wollte. Was ging nur in ihr vor? Dann sprang sie doch noch in das nasse Kühl. Sie hatten allesamt Mühe, hinter Zalir herzukommen, die durch brennende Trümmern, Schutt
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