Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)
vermutlich nicht so weit geschafft. Er hatte die ersten beiden Schwerter anscheinend in seinem Besitz und wurde auf der Suche nach dem dritten von den Wüstenkriegerinnen gefangen genommen - genauso wie mit Esary und Noma. Er hörte, wie etwas in das Türschloss geschoben wurde. Die Tür öffnete sich und es trat jemand hinein.
»Fay!«
Die Wüstenprinzessin schaute ihn fragend an. »Woher weißt du meinen Namen?«
»Wir kennen uns.« In dem Moment fiel ihm ein, dass sie sich noch nicht kennengelernt hatten.
»Wie bitte?«
»Ich ... ich, ähm ... ich meinte, eine Eurer Kriegerinnen hat euren Namen erwähnt.«
»So? Hat sie das?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bäumte sich vor Allan auf. »Ich frage mich, wie das möglich ist. All´ meinen Kriegerinnen ist es untersagt, in Gegenwart Fremder meinen Namen zu nennen.«
Erwischt! Wie sollte er sich da wieder rausreden?
»Also? Wie ist das möglich? Kannst du mir das erklären?«
»Wollt Ihr die Wahrheit hören?«
»Bitte!«
Ob es eine gute Idee war, ihr die Wahrheit zu sagen, wusste er nicht, doch blieb ihm nichts anderes übrig. Er erzählte ihr von seiner Suche nach den Schwertern, wie er Esary und Noma kennengelernt hatte, die Hilfe ihrerseits, dem gescheiterten Treffen mit Xantos und dem Ereignis im Tal der Wünsche.
»Was fällt dir ein, mir solch´ einen Bären aufbinden zu wollen?« Fay hob ihren Säbel und hielt ihn an Allans Kehle. »Und was soll das mit dem Tal der Wünsche? Als wenn es so etwas geben würde. Du hast eine blühende Fantasie.« Sie senkte ihre Waffe, ging zur Tür, öffnete sie ... »Aber helfen wird sie dir nicht.« ... verschwand hinter ihr und ließ Allan im Kerker zurück.
Am nächsten Morgen wurde er unsanft aus dem Schlaf geholt. Eine der Kriegerinnen kam herein, löste seine Fesseln und zerrte ihn hinaus. Sie lief mit ihm durch unzählige Gänge, ehe sie in einem großen Saal ankamen. An den Wänden hingen zahlreiche Waffen und Schilde. Alle Kriegerinnen Fays waren hier versammelt. Dieser Raum ähnelte eher einer Arena als einem Saal, in dem Feste stattfinden sollten. Allan beschlich ein ungutes Gefühl. Die Kriegerin schleuderte ihn zu Boden und reihte sich bei den anderen ein. Dann betrat Fay den kreisrunden Raum, stellte sich neben ihn und sprach zu ihren Kriegerinnen: »Das ist Allan. Wie ihr wisst, haben wir ihn in der Wüste gefunden. Er erzählte mir, er würde mich kennen und sei schon einmal hier gewesen.« Er merkte, dass sie ihn nicht ernst nahm. Sie sagte das alles nur, um sich über ihn lustig zu machen. »Er war im Tal der Wünsche, hat sich etwas gewünscht und somit ist er hier gelandet.« Die Frauen schmunzelten. »Wer diesem Mann glaubt, der möge die Hand heben.«
Niemand meldete sich.
»Nun denn ... Was machen wir mit ihm?«
»Töten!«, rief eine der Frauen.
»Foltern!«, erwiderte eine andere.
»Das klingt alles nicht schlecht«, warf Fay ein. »Doch wenn wirklich so viel in ihm steckt, wie er vorgibt, wieso sollte er es uns nicht beweisen?«
»Wie meint Ihr das?«, fragte eine Kriegerin.
»Auf unseren jungen Freund wird keine einfache Aufgabe zukommen.« Sie drehte sich zu Allan und sprach zu ihm weiter. »Drei meiner Kriegerinnen werden gegen dich antreten. Ich möchte sehen, was du drauf hast. Solltest du verlieren, lassen wir dich im Kerker verrotten.«
»Und was geschieht, wenn ich gewinne?«
»Dann lassen wir dich frei.«
Würde Fay sich wirklich so schnell geschlagen geben? Um eine Antwort zu bekommen, würde er sich dieser Aufgabe stellen müssen. Nur so würde er aus dieser Misere wieder herauskommen. Er musste zurück in das Tal der Wünsche, um seinen Wunsch rückgängig zu machen.
»Nimmst du die Herausforderung an?«
»Natürlich nehme ich sie an.«
»Dann lasst den Kampf beginnen.«
Fay ging zur Wand, nahm einen Säbel aus einer Halterung und warf ihn Allan zu. Dann wählte sie eine der Frauen aus. Die Kriegerin griff ihn sofort an. Sie war flink und stark. Allan war den Umgang mit dem Schwert gewohnt, doch mit einem Säbel hatte er noch nie gekämpft. Aber er versuchte, das Beste daraus zu machen. Er konnte den Hieben seiner Gegnerin ausweichen und nach einer kleinen Gewöhnungsphase einige Treffer erzielen. Die Kriegerin sprang um ihn herum und griff ihn von hinten an. Allan ließ sich nicht unterkriegen. Er versuchte seine Bewegungen ihrer anzugleichen und wich ebenso schnell aus, wie sie angriff. Kurze Zeit später lag sie widerstandslos auf dem
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