Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)
erstaunt. Er lag in einer Ecke mit tiefen Verletzungen in der Brust, auf die er seine Hände presste, um die Blutung zu stillen und die Schmerzen zu lindern. Allan ließ sich zu ihm nieder.
»Was ist passiert?«
»Xantos` Schergen waren hier und ...« Er hustete, wodurch er noch mehr Blut verlor.
»Und sie haben das Fragment mitgenommen«, beendete Galero seinen Satz.
»Galero«, entgegnete er überrascht. Sie schienen sich zu kennen. Da fiel Allan ein, dass auch Bess ihn kannte, doch war diese Tatsache in Allans Gedächtnis untergegangen, da sowohl er als auch Noma ihr bekannt waren. Zalirs Bruder ließ sich neben ihm nieder und nahm seinen Kopf in seine Hand.
»Hallo Bulesto.«
»Ihr kennt euch?«, fragte Allan.
»Ja«, antwortete Galero. »Er ist der Bruder meines Lehrmeisters Beneor.«
»Mein Bruder ist regelmäßig zu mir und meiner Familie gekommen«, erklärte Bulesto, »um nach dem Rechten zu sehen. Und eines Tages brachte er diesen jungen Mann hier mit.«
»Die beiden waren immer wie Väter für mich gewesen, auch wenn ich einen im Schloss hatte. Wie es meinem Vater wohl geht?«
Allan fragte sich, wie sie es ihm beibringen sollten, dass der König von Xantos getötet worden war. Anscheinend hatte Zalir nichts davon erwähnt, als sie miteinander in Kontakt getreten waren.
»Was ist mit dem Fragment?«, wollte Noma wissen.
»Das Fragment konnte ich nicht retten«, antwortete Bulesto traurig. »Xantos hält es bestimmt schon in seinen bösartigen Klauen.«
»Das hab ich mir schon gedacht«, sagte Allan, dessen Hoffnung auf eine Rettung Tylonias langsam zu sterben begann. »Aber wie haben die Schattenwesen es geschafft hier reinzukommen? Sie kannten mit Sicherheit nicht die richtigen Worte.«
»Die benötigten sie auch gar nicht.« Die drei schauten ihn fragend an. »Ein Erdbeben setzte ein - deswegen ist hier alles zerstört. Seht ihr das Loch dort oben?« Sein Blick wanderte in Richtung Decke, in der ein riesiges Loch klaffte. »Sie hatten sich von oben einen Zugang verschafft ... Es tut mir unendlich leid.«
»Ist schon gut«, beruhigte ihn Galero. »Du hast alles in deiner Macht stehende getan, um das Fragment zu schützen. Hast du starke Schmerzen?«
»Es geht. Es tut kaum noch weh. Ich befürchte, dass ich nicht mehr lange ...« Er atmete schwer ein. Scheinbar hatte er große Schwierigkeiten beim Atmen. Vermutlich war seine Lunge verletzt worden. Das würde auch das Blut erklären, welches aus seinem Mund zu fließen begann.
»Wir müssen Euch hier rausbringen.« Allan war im Begriff, ihm unter die Arme zu greifen, als Bulesto ihn davon abhielt.
»Nein, lasst mich hier. Mein Auftrag ist erfüllt, auch wenn es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir erhofft habe. Sobald mein Herz aufhört zu schlagen ...« Er schloss die Augen und atmete tief ein. »... werde ich ins Jenseits zu den anderen Weisen kehren. Es hat also keinen Sinn, zu versuchen, mich hier rauszuholen.«
»Aber was ist mit Bess?«, fragte Noma.
»Meine liebe Bess«, schwärmte Bulesto mit Tränen in den Augen. »Sie ist eine starke Frau. Viel stärker als viele glauben. Sie wird ohne mich zurechtkommen. Sagt ihr das bitte.« Seine Lider wurden schwach. Er konnte sie kaum offenhalten.
»Das werden wir«, versicherte Galero, dem die Tränen in die Augen stiegen.
»Und Allan ... Schneide mir bitte eine Haarsträhne ab.«
»Eine Haarsträhne? Aber wieso?«
»Tu´ es einfach ... Bitte!«
Er fragte sich, wofür das von Nutzen sein sollte, doch tat er es. Er zückte sein Schwert und schnitt ihm eine Strähne von seinem Haupt.
»Trage meine Weisheit stets mit dir ... Sie wird dir helfen ... Xantos zu besiegen ... Lebt wohl ...« In den Armen Allans schloss Bulesto für immer seine Augen.
»Dafür bist du doch verantwortlich!«
»Wofür?«
Xantos war wie eine Furie in Zalirs Gemach gestürmt, hatte sie an den Armen gepackt und gegen die Wand gepresst. Sie wusste, wovon er sprach, jedoch durfte sie ihre Tat nicht offenlegen.
»Das mit dem Mann in der Wüste ... Das warst du!«
»Welcher Mann? Und welche Wüste?«, tat sie unwissend. Xantos wurde wütender als er es sowieso schon war und schleuderte sie gegen die Wand. Es knackte. Zalir hatte das Gefühl, ihre Schulterblätter würden brechen.
»Verkauf´ mich nicht für dumm, Prinzessin. Dieser Mann in der Wüste war dein Bruder Galero. Wie hast du es geschafft mit ihm Kontakt aufzunehmen?«
»Meinst du etwa, ich hätte es zugelassen, dass du Allan etwas antust? Auch
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