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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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abhing, hatten sich gleich zu Beginn ein negatives Urteil über sie gebildet.
    Und als wäre das nicht schon genug, schien sie sich am falschen Ort und zur falschen Zeit schwer und hoffnungslos in den falschen Mann verliebt zu haben.
    Von jetzt an konnte es nur besser werden, nicht wahr? Denn schlimmer konnte es ja wohl kaum noch kommen. Oder?

7. KAPITEL
    A ls Jack es an der hinteren Eingangstür zur Küche klopfen hörte, dachte er im ersten Moment, er hätte sich getäuscht. Das Popcorn machte in der Mikrowelle ziemlich viel Lärm, und er wagte es nicht, seine Position unmittelbar neben der Stopptaste zu verlassen. Das letzte Mal, als er versucht hatte, nebenbei etwas anderes zu erledigen, hatte die Mikrowelle zu brennen begonnen. Kochen war kompliziert. Sogar mit den einfachsten Grundnahrungsmitteln. Aber wenn die Jungs bei ihm waren – und Baseball im Fernsehen lief – war Popcorn einfach obligatorisch. Heute Abend gab es aus besonderem Anlass sogar Kettle Popcorn mit Salz
und
Zucker, denn U Conn spielte – ihre Lieblingsmannschaft aus Connecticut.
    Unter der Woche hatte er die Jungs nur selten, da die Schule relativ weit von seinem Haus entfernt war. Aber zurzeit war Dianne auf Geschäftsreise und das Einzige, worüber er und seine Exfrau sich immer einig waren, war, Teenager nie ohne Aufsicht zu lassen. Nie. Davon abgesehen genoss er es, wenn seine Söhne bei ihm waren.
    Wieder hörte er es an der Tür klopfen, und diesmal eilte er sofort hin. Auf den ersten Blick war durch die Glasscheibe niemand zu sehen, aber dann schaute er nach unten und entdeckte die kleine Gestalt. Schnell machte er auf.
    “Hallo, Süße …”
    “Oh, Mr. Mackinnon, darf ich reinkommen? Ich brauche ganz,
ganz
dringend Ihre Hilfe!”
    “Sicher – herein mit dir.”
    Charlene warf ihm einen dankbaren Blick zu und zog sich rasch ihre Jacke und die Schuhe aus. “Ich soll Sie fragen, ob Sie uns eine Batterie borgen können. Aber sagen Sie einfach nein. Das geht schon okay. Ich weiß nämlich, wo bei uns im Haus die Batterien sind. Wissen Sie, ich habe einfach die Gelegenheit genützt, herüber zu kommen, damit … Oh, bei Ihnen läuft gerade das U-Conn-Spiel?”
    Sie schaute ins Wohnzimmer. Jacks Söhne begrüßten sie sofort mit “Hi, Knirps” und “Hi, Charl”.
    “Hi, Kicker, hi Coop. Wer gewinnt?”, fragte sie.
    “Na, was glaubst du? Setz dich doch.”
    “Oh Mann, ich wünschte, ich könnte es mir ansehen”, sagte Charlene. Dann aber wandte sie sich – mit einem Seufzer, der größer war, als sie selbst – wieder an Jack. “Könnten wir uns mal für eine Sekunde an den Tisch setzen?”
    “Klar.” Da sie auf den Tisch in der Küche zusteuerte, nahm Jack an, dass das Mädchen ihn etwas fragen wollte, was nicht für die Ohren der Jungs bestimmt war – aber er hatte keine Ahnung, was es sein konnte. Charlene war mit ihrem Dad schon tausendmal bei ihm zu Hause gewesen. Seine Söhne mochten sie gern und hatten sie immer wie eine Art kleine Schwester behandelt. Aber sie war ein stilles Persönchen und hatte ihn bisher noch nie direkt um Rat gefragt.
    “Mr. Mackinnon, ich hoffe, Sie können mir helfen, die Frauen zu verstehen”, sagte sie unglücklich.
    “Oh. Äh …” Verdammt, er durfte jetzt nicht schmunzeln. Er wagte es nicht. Aber er hatte plötzlich das starke Bedürfnis, sich weit weg nach Tahiti abzusetzen, bevor diese Unterhaltung fortgesetzt werden konnte.
    “Es geht um Merry.”
    “Tja, das habe ich mir irgendwie schon gedacht.” Und er konnte bestens nachvollziehen, warum das Kind verwirrt war. Schließlich versuchte auch er, aus Merry schlau zu werden – vor allem seit dieser verhängnisvollen Nacht in der Küche, als sie beinahe im Bett gelandet wären. Wobei die Initiative von ihm ausgegangen war und ihn seine Vernunft beträchtlich im Stich gelassen hatte.
    Jene Nacht, deren Bilder ihm immer und immer wieder durch den Kopf gingen, als wären sie dort eingebrannt, und die sich weigerten zu verschwinden – egal, wie sehr er sich in den letzten Tagen bemüht hatte, Merry aus dem Weg zu gehen.
    “Alle mögen sie”, seufzte Charlene. “Sie hat für drei Lehrer Kekse gebacken. Für alle möglichen Aktivitäten in der Schule hat sie sich freiwillig gemeldet. Sie war im Musikladen und hat CDs sämtlicher Bands gekauft, die Kids angeblich gut finden. Dann wieder will sie unbedingt shoppen gehen und Klamotten kaufen, von denen sie glaubt, dass Mädchen in meinem Alter sie mögen. Und wissen Sie, was sie

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