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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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die Haare ausraufen. »Sie sind eben kein Raumfahrtingenieur.«
    »Deswegen müssen Sie doch nicht gleich anfangen zu stottern, Doktor.«
    »Es war geplant«, begann Schloss mit Resignation in der Stimme, »daß unser Schiff einen Sprung von einem exakt definierten Punkt relativ zum Gravitationszentrum unserer Galaxis zu einem anderen Punkt machen sollte. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt sollte unter Berücksichtigung der Weiterbewegung des Sonnensystems erfolgen. Nun hat unser Sonnensystem aber in der Stunde, die seit dem mißglückten Start der Parsek verstrichen ist, seine Position ganz erheblich verändert. Die ursprünglichen Parameter, auf die das Hyperfeld berechnet war, haben somit keine Geltung mehr. Weil aber im Hyperraum die normalen Bewegungsgesetze außer Kraft gesetzt sind, müßten wir all unsere Computer eine Woche lang beschäftigen, um neue Parameter zu errechnen.«
    »Sie meinen, wenn sich das Schiff jetzt bewegt, kehrt es womöglich zu einem nicht voraussagbaren Punkt in einigen Tausend Kilometer Entfernung zurück?«
    »Nicht voraussagbar?« Schloss lächelte nachsichtig. »Ja, so könnte man es wohl nennen. Die Parsek könnte genauso gut in den Andromedanebeln auftauchen wie im Zentrum der Sonne. Auf jeden Fall wären die Aussichten sehr gering, daß wir sie jemals wiederzusehen bekämen.«
    Susan Calvin nickte. »Ich verstehe. Wenn das Schiff verschwindet, was jeden Augenblick geschehen kann, verschwinden mit ihm auch ein paar Milliarden Dollar Steuergelder auf Nimmerwiedersehen, und zwar durch Schlamperei, wie man sicher behaupten wird.«
    Generalmajor Kallner ließ ein unterdrücktes Stöhnen vernehmen, als habe man ihn soeben mit einer Nadel ins Gesäß gepiekt.
    »Irgendwie muß also die Hyperfeldprogrammierung des Schiffs außer Kraft gesetzt werden«, fuhr die Robotpsychologin fort, »und zwar so bald wie möglich. Irgend etwas muß herausgezogen oder losgedreht oder durchgeschnitten werden.« Sie sprach halb zu sich selbst.
    »So einfach ist das nicht«, wandte Schloss ein. »Es ist schwer zu erklären, da Sie kein Raumfahrtingenieur sind. Es ist ungefähr so, als wolle man einen gewöhnlichen Stromkreis unterbrechen, indem man mit einer Gartenschere ein Hochspannungskabel durchschneidet. Das gäbe eine Katastrophe.«
    »Soll das heißen, jeder Versuch, den Mechanismus zu durchbrechen, würde das Schiff unweigerlich in den Hyperraum hinausbefördern?«
    »Ein Versuch aufs Geratewohl hätte möglicherweise diese Wirkung. Die Hyperkräfte kennen keine Beschränkung durch die Lichtgeschwindigkeit. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß sie überhaupt keine Geschwindigkeitsgrenze haben. Das kompliziert das ganze Problem enorm. Die einzige vernünftige Lösung besteht darin, die Natur der Fehlerquelle herauszufinden und dann einen sicheren Weg zur Deaktivierung des Feldes zu entwickeln.«
    »Und wie soll das vor sich gehen, Dr. Schloss?«
    »Es scheint mir, als wäre unsere einzige Möglichkeit, einen Nestorrobot hinaufzuschicken …«
    »Nein! Reden Sie keinen Unsinn«, unterbrach ihn Susan Calvin.
    »Die Nestorroboter sind mit den Problemen der Raumfahrttechnologie bestens vertraut«, erwiderte Schloss eisig. »Sie sind geradezu ideal …«
    »Ausgeschlossen. Ohne meine Einwilligung können Sie keinen unserer Positronenroboter für einen solchen Einsatz benutzen. Und meine Einwilligung haben Sie nicht und werden Sie auch nicht bekommen.«
    »Welche Alternative schlagen Sie vor?«
    »Einer von Ihren Ingenieuren soll gehen.«
    Schloss schüttelte abwehrend den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Das Risiko wäre zu hoch. Wenn wir das Schiff und einen Mann verlieren …«
    »Trotzdem werden Sie keinen Nestor oder irgendeinen anderen Robot verwenden.«
    Der General mischte sich ein. »Ich … ich werde mit der Erde sprechen. Das ganze Problem muß auf höherer Ebene behandelt werden.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, General«, sagte Susan Calvin scharf. »Sie wären der Regierung auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert, ohne daß Sie selbst einen Aktionsplan vorgeschlagen hätten. Ich glaube nicht, daß das besonders vorteilhaft für Sie aussehen würde.«
    »Aber was sollen wir denn tun?« Der General benutzte wieder sein Taschentuch.
    »Einen Ihrer Leute schicken. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Schloss hatte sich zu einem teigigen Grau verfärbt. »Das sagt sich leicht: Schicken Sie einen Ihrer Leute. Aber welchen?«
    »Ich habe darüber bereits nachgedacht. Ist hier nicht ein

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