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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Müller krönte seinen Einstand mit zwei weiteren Toren.
    O happy day!
    Renate machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter: Nach der Entlassung hatte sie zu ihrem Oläfchen abdampfen wollen, aber dann gab’s neue Malessen mit ihrem Eileiter, und sie mußte noch am selben Tag zurück zur stationären Behandlung.
    Im Fernsehen wurde die Hochzeit von Sylvia Sommerlath und dem schwedischen König Karl Gustav übertragen. Die kannten sich von den Olympischen Spielen in München, wo Sylvia Sommerlath als Hosteß gearbeitet hatte, genau wie Tante Dagmar. Ewig schade, daß es damals nicht zwischen Karl Gustav und Tante Dagmar gefunkt hatte. Oma Jever wäre im Dreieck gesprungen! Und ich hätte jetzt die Königin von Schweden als Patentante gehabt.
    Im »Simplizissimus« war ich steckengeblieben. Ich wollte was Spannenderes lesen und suchte mir im Wohnzimmer vor dem Zubettgehen einen von Mamas Krimis aus, »Der Pate« von Mario Puzo, und da gingen mir die Augen über. Im ersten Kapitel verkloppte ein besoffener Mann seine untreue Frau, aber die ließ ihn kalt auflaufen:
    Mit gespreizten Beinen daliegend, das lange Brokatkleid weit über die Schenkel hinaufgerutscht, höhnte sie lachend: »Los, Johnny, steck ihn doch rein! Steck ihn rein, Johnny, das willst du doch nur.«
    Ein paar Seiten weiter trieb es ein anderer Gangster im Stehen mit seiner Braut:
    Ihre Hand schloß sich um eine ungeheure, blutgeschwollene Muskelmasse, die in ihren Fingern pulste wie ein Tier. Fast weinend vor dankbarer Ekstase lenkte sie ihn in ihr feuchtes, geschwollenes Fleisch. Der Schock des Eindringens, das unglaubliche Lustgefühl ließ sie keuchen, ließ sie die Beine fast bis hinauf an seinen Hals schieben, und dann empfing ihr Körper wie ein Köcher die wilden Pfeile seiner blitzschnellen Stöße; zahllos, quälend. Höher und höher bog sie ihr Becken, bis sie zum erstenmal in ihrem Leben eine erschütternde Klimax erreichte, bis sie spürte, wie seine Härte zerbrach, und dann die langsame Flut seines Spermas sich auf ihre Schenkel ergoß ...
    Und sowas stand bei uns im Bücherschrank!
    Auf den Fotos, die ich von ihm kannte, sah der südafrikanische Präsident Johannes Vorster wie ein Schwein aus. Dieser Übelmann stattete der Bundesrepublik jetzt eine inoffizielle Visite ab. Was er hier wollte, wußte außer seinen engsten Kontakleuten niemand so genau. Wickelte der hier heimlich irgendwelche Waffengeschäfte ab?
    Aus der Meppener Tagespost erfuhr man darüber nichts.
    Abends meldete sich Oma Jever: Sie mache sich Sorgen um Kim, die in London arbeiten wolle, ohne eine Ahnung, worauf sie sich da einlasse.
    »Bei meinem ersten Trip nach London bin ich ja selbst kaum flügge gewesen«, sagte Mama. »Man muß die Youngster auch mal ihre eigenen Erfahrungen machen lassen ...« Oma sei da manchmal etwas überängstlich.
    Ach nee. Und Mama selbst? Die ging ja schon an die Decke, wenn man als Youngster mit dem Rad nach Jever fahren wollte!
    Auch im EM-Finale gegen die Tschechoslowakei mußten wir ein 0:2 aufholen, aber darin war die deutsche Elf geübt, da war mir nicht bange. Was sollte schiefgehen in Franz Beckenbauers einhundertstem Länderspiel? Und peng – in der 28. Minute verkürzte Dieter Müller auf 1:2. Noch keine siebzig Minuten hatte dieser Joker für Deutschland gespielt und bereits vier Tore geschossen!
    Wie sinnig, daß er auch noch Müller hieß.
    Dann kam leider lange nichts mehr, und je länger nichts mehr kam, desto schlechter wurden unsere Chancen. Bei Einwürfen ließen die deutschen Spieler sich viel zu viel Zeit, da hätten sie hinrennen sollen zum Ball und nicht schlurfen und sich’s dann auch nicht noch dreimal anders überlegen, wem sie den Ball zuwerfen! Und bis die mal einen Angriff aufgebaut hatten, einen vernünftigen, das dauerte Jahre.
    »Gib doch endlich ab, du Kackarsch!« Das entfuhr mir so, und Mama sagte, wenn ich mich zu so etwas noch einmal unterstünde, wäre Feierabend.
    Die Tschechen mauerten natürlich, um ihren Vorsprung über die Runden zu retten. Ein schönes Spiel sah anders aus, aber die wollten ja auch keinen Schönheitspreis gewinnen. Mit ihrer Defensivtaktik konnten sie sich allerdings keine neuen Torchancen erspielen, und das mußte sich irgendwann rächen, wenn der Fußballgott nicht schlief.
    »Ich weiß wirklich nicht, wozu diese Torhüter den Ball immer so weit nach vorne dreschen«, sagte Mama. »Der landet doch jedesmal beim Gegner!«
    Und da waren’s bloß noch drei Minuten.
    Papa kam

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