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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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gesagt ...« Bis sich der Sohn am Ende eine Ohrfeige für die Frage einfängt: »Wo habt ihr denn euer erstes Kind gemacht, Mama und du. Im Kino?«
    Aber dann die Schülerlyrik:
    Ihr, die ihr glaubt, mich zu lieben,
    Ihr, die ihr glaubt, mich zu verstehen
    Ihr, die ihr mich richtet
    Ihr, die ihr mich alles lehren wollt
    Oh, laßt mir die Freiheit, mich einzuschließen in meiner Einsamkeit ...
    Oweia.
    Einer aus der Mittelstufe hatte was über den Unterricht im Jahre 4314 geschrieben. Der werde dann von Robotern erledigt, die auch die Gedanken der Schüler lesen könnten, und wenn sie an was Falsches dächten, kriegten sie die Sauerstoffzuteilung gesperrt.
    Von einem anderen Einsender stammte der Beitrag über einen Streit der Körperteile. Alle wollten der Boß sein – das Gehirn, der Mund, das Augenpaar, der Magen, die Leber, die Milz und so weiter:
    Da besann sich das Arschloch und versagte seinen Dienst. Nach einiger Zeit wurde es dem Kopf schwummrig, das Gehirn litt unter Druck, der Mund quoll über, der Magen blähte sich auf, und die Augen platzten aus dem Kopf. Um diesem Druck zu weichen und wieder unter normalen Bedingungen arbeiten zu können, erkannten alle das Arschloch als Boß an. Gut, daß wir auch an unserer Schule einen Boß haben!
    Was Direktor Berthold wohl dazu sagen würde?
    Auf der Kleinanzeigenseite bot Gregor Hellermann seine alten Perry-Rhodan-Hefte zum Verkauf an, Nr. 1–100 für siebzig Pfennig das Stück:
    Bei Abnahme größerer Mengen Preisnachlaß!!!
    Perry Rhodan ... so ’ne Scheiße hatte der gelesen?
    Anzeigen hatten wir von Café Kothmann, der Buchhandlung Meyer, der Fahrschule Gebhardt, der Emsländischen Volksbank, dem Eiscafé Feletto, Interfunk Lutat und Augenoptik Muke. Ein sonderbares Wort: Augenoptik. Zur Unterscheidung von Ohrenoptik?
    Ärgerlich, die durchgerutschten Tippfehler: »Pizeria« und »Zigarrette«.
    Zwischendurch gingen Ralle, Hermann und ich was futtern, in dem Schnellimbiß Kochlöffel, genannt Kotzlöffel. Matschige Pommes rot-weiß, drei halbe Gummiadler und drei Bier. Da paßte alles gut zusammen, das schedderige Interieur, der Fettgestank, das schlechte Essen und die piesepamplige Bedienung.
    Er glaube nicht, sagte Hermann, daß diese Viecher ein schönes Leben geführt hätten: »Glückliche Hähnchen schmecken anders.«
    Im Grunde mußte man sich ja schämen dafür, daß man den Krempel trotzdem in sich reinfraß.
    »Kameraden, wir haben schon mehr als die Hälfte geschafft«, rief Peter Nossig, als wir wiederkamen. »Frisch ans Werk!«
    Gregor Hellermann hatte Kaffee gekocht.
    Wir machten weiter, und aus dem Kassettenrekorder sang Leonard Cohen.
    Once again, once again,
    Love calls you by your name ...
    »Once a gähn«, sagte Ralle um Mitternacht. »Ich kann nicht mehr! Ich fahr nachhause, Jungs!«
    In einer Arbeitspause wollte Peter Nossig mit Hermann noch einmal über dessen Artikel diskutieren. »Was hast du eigentlich dagegen, daß der Staat die Bereitschaft der Jugend zur friedlichen Konfriktlaus-, Quatsch, will sagen, zur Konfliktaustragung hemmt? Ich meine, was stört dich daran, daß der Staat die Jugend rebellisch macht? Ist das nicht prima, wenn die Jugend rebelliert?«
    Hermann rieb sich seine geröteten Augen und sagte, daß er diese Diskussion leider vertagen müsse.
    Um fünf Uhr morgens waren wir immer noch nicht fertig. Peter Nossig erklärte, daß er nachher schwänzen und erst am Samstagnachmittag wieder aufstehen werde. Hermann und ich schlurften zur Georg-Wesener-Straße. In meinem Zimmer hatte Mama das Klappsofa als Gästebett vorbereitet.
    Zum Schluß blickte er auf seine Armbanduhr und stöhnte auf. »Es ist kurz vor sechs, und in einem Dreiviertelstündchen müssen wir wieder aufstehen und zur Schule gehen. Wie sollen wir das schaffen?«
    Dreimal mußte Mama mich wecken, bis ich aus den Federn kam. Hermann saß schon unten und biß herzhaft in ein Brötchen.
    In Mathe pennte ich dann regelrecht ein in der ersten Stunde. Gut, daß ich da so weit hinten saß.
    Im neuen Stern stand ein Interview mit George Harrison. Ob die Beatles noch einmal auf Tournee gehen könnten? Seine Antwort:
    »Was wollen die Leute? Blut? Wollen sie, daß wir alle umkommen wie Elvis Presley? Sie haben uns doch noch.«
    Es war ja George Harrisons gutes Recht, nicht mehr mit den Beatles auf Tournee zu gehen, aber wieso hätte er dabei umkommen sollen?
    Und in der neuen konkret stand ein Zitat aus einer Bundestagsrede von Karl Carstens:
    »Meine Damen und

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