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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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keine Sorgen«, sagte Lula, schon auf dem Weg zur Tür. »Ich mach’s ganz diplomatisch. Wart du inzwischen hier.«
    Lula diplomatisch?
    »Lula!« schrie ich. »Komm zurück. Ich kümmre mich selbst um Joyce Barnhardt.«
    Sie hatte schon den Wagen erreicht und blieb schräg hinter ihm stehen. »Ist er das?« schrie sie mir zu.
    »Ja, aber –«
    Lula riß unter ihrem T-Shirt eine Pistole heraus, und – peng! Sie schoß ein Riesenloch in Joyces Hinterreifen und hatte die Waffe längst wieder unter ihrem Hemd, als Joyce aus dem Wagen sprang.
    Joyce sah den Reifen und sperrte den Mund auf.
    »Hast du das gesehen?« sagte Lula zu ihr. »Da ist eben ein Typ vorbeigegangen und hat einfach deinen Reifen plattgeschossen. Und dann ist er davongelaufen wie ein geölter Blitz. Manchmal frag ich mich echt, was aus dieser Welt noch werden soll.«
    Joyce schaute von Lula zu ihrem Reifen, von ihrem Reifen zu Lula, mit offenem Mund und völlig sprachlos.
    »Tja, ich muß wieder an die Arbeit.« Lula kehrte Joyce den Rücken und rannte zum Büro zurück.
    »Ich kann’s nicht glauben«, sagte ich zu Lula. »Du kannst doch nicht einfach andrer Leute Reifen durchlöchern.«
    »Ach, nein?« sagte Lula nur.
    Connie saß an ihrem Schreibtisch. »Hat jemand Lust, heut zum Mittagessen zu Mannie’s zu gehen? Mir ist nach Pasta.«
    »Ich muß noch was überprüfen«, sagte ich.
    »Was denn?« wollte Lula wissen. »Gibt’s da ’n bißchen Action? Wenn ja, komm ich mit, weil ich sowieso gerade in Action-Stimmung bin.«
    Ich konnte bei meiner Suche nach Maxine tatsächlich gut Hilfe gebrauchen, nur hätt ich mir lieber Ranger geschnappt. Aber das ging schlecht, wo eben jetzt Lula vor mir stand und nach Action hungerte.
    »Keine Action«, sagte ich. »Das ist eine langweilige Angelegenheit. Ausgesprochen langweilig, ja.«
    »Es geht doch um Maxine, oder? Mann, das ist doch klasse. Die Leiche, die wir’s letztemal gefunden haben, war beinah tot. Vielleicht treffen wir diesmal voll ins Schwarze.«
    »Aber dann müssen wir deinen Wagen nehmen«, sagte ich zu Lula. »In meinem CRX ist nicht genug Platz, falls wir jemanden mitnehmen müssen.«
    »Mir ist’s recht«, sagte Lula und holte schon ihre Handtasche aus einer Aktenschublade. »Ich hab ’ne Klimaanlage im Wagen. Und ein zusätzlicher Vorteil ist, daß er hinten steht, da müssen wir nicht an Joyce vorbei und ihr unser Beileid zu dem platten Reifen ausdrücken. Wohin fahren wir überhaupt?«
    »In die Muffet Street. In Nord-Trenton.«
    »Mit gefällt das immer noch nicht«, erklärte Kuntz. »Maxine ist eine Irre. Die ist zu allem fähig. Und ich sitz da auf der Bank wie auf dem Präsentierteller.«
    Lula stand hinter mir auf Kuntz’ Veranda. »Wahrscheinlich erwartet uns nur wieder so’n blöder Zettel, der irgendwo unter der Bank angepappt ist. Hören Sie lieber auf zu lamentieren, mit dem Gesicht sehen Sie nämlich aus wie ’ne Heulsuse, und wenn man schon das Pech hat, Kuntz zu heißen, muß man echt auf sein Aussehen achten.«
    Kuntz warf Lula einen giftigen Blick zu. »Wer ist das?«
    »Ich bin ihre Partnerin«, erklärte Lula. »Wie bei Starsky und Hutch, Cagney und Lacey, dem Lone Ranger und wie-heißt-ergleich.«
    Eigentlich hatten wir mehr Ähnlichkeit mit Laurel und Hardy, aber das ging Eddie Kuntz nichts an.
    »Wir kommen schon früher«, sagte ich. »Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie uns nicht sehen. Wir sind auf jeden Fall da. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als sich auf die Bank zu setzen und zu warten.«
    »Und wenn’s Probleme gibt?«
    »Wedeln Sie mit den Armen, wenn Sie Hilfe brauchen. Wir sind nicht weit.«
    »Sie wissen, welche Bank es ist?«
    »Die neben dem Fahnenmast.«
    »Richtig.«
    Nebenan streckte Betty den Kopf zur Tür raus. »Hallo, mein Kind. Ist es nicht ein herrlicher Tag? Habt ihr jungen Leute was vor? Wenn ich in eurem Alter wär, würde ich heute ein Picknick machen.«
    »Wir arbeiten heute«, antwortete Lula. »Wir verfolgen eine wichtige Spur.«
    »Betty«, schrie Leo aus den Tiefen des Hauses. »Wo bleibt mein Sandkuchen? Ich hab gedacht, du bringst mir ein Stück.«
    Betty schloß die Tür. Der kühle Luftstrom versiegte.
    »Neugierige alte Schachtel«, bemerkte Kuntz. »Hier kann man nichts tun, ohne daß sie’s spitz kriegt.«
    »Warum bleiben Sie, wenn Sie so unzufrieden sind?«
    »Die Miete ist billig. Ich krieg Rabatt, weil ich zur Familie gehöre. Betty ist die Schwester von meiner Mutter.«
    »Weißt du, was wir brauchen?«

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