Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
mir für das Arschloch ausgedacht. Ich wollte den Kerl mal genauso schikanieren, wie er mich immer schikaniert hat. Aber da mußten Sie sich einmischen, und jetzt nehmen Sie ihm die ganze Drecksarbeit ab. Wieso fallen alle Frauen auf den Typen rein? Wie schafft er das bloß?«
    »Also, ich kann nur für mich sprechen. Ich tu’s des Geldes wegen.«
    »Ich bin echt blöd«, sagte sie. »Ich hab’s umsonst getan.«
    »Aber hier läuft noch was andres«, sagte ich. »Was Gefährliches. Wissen Sie, daß Ihre Wohnung durchsucht worden ist? Wissen Sie, was Margie und Ihrer Mutter passiert ist?«
    »Da will ich jetzt nicht darüber reden. Da kann ich im Moment sowieso nichts tun. Aber eins kann ich Ihnen sagen: Ich krieg das, was dieser Mistkerl, Eddie Kuntz, mir schuldet. Der wird für alles bezahlen, was er getan hat.«
    »Dafür, daß er Ihre Mutter skalpiert hat, meinen Sie?«
    »Ich meine, dafür, daß er mir die Nase gebrochen hat. Ich meine, dafür, daß er dauernd besoffen war und mich geprügelt hat. Mich betrogen hat. Von meinem Geld gelebt hat. Und mir vorgelogen hat, er würde mich heiraten. Dafür wird der Kerl mir bezahlen.«
    »Er hat gesagt, Sie hätten Liebesbriefe mitgenommen, die ihm gehören.«
    Maxine warf den Kopf zurück und lachte. Es war ein sympathisches, offenes Lachen aus vollem Hals, von dem ich mich gern hätte anstecken lassen, wenn ich nicht an den Kühlschrank gefesselt gewesen wäre. »Das hat er Ihnen erzählt? Mann, das ist wirklich gut! Eddie Kuntz, der Liebesbriefschreiber. Und Sie sind wahrscheinlich Großaktionärin bei Bill Gates.«
    »Ich versuch doch nur, meine Arbeit zu machen.«
    »Genau. Und ich versuch zu leben. Ich kann Ihnen nur eines raten: Geben Sie’s auf, mir hinterherzuhecheln, Sie werden mich nämlich doch nicht schnappen. Ich will bloß diesem Arschloch noch ein bißchen die Hölle heiß machen, dann bin ich weg. Sobald ich den guten Eddie Kuntz genug gepiesackt habe, verschwinde ich.«
    »Haben Sie denn das Geld, um zu verschwinden?«
    »Mehr als Gott Äpfel hat. So, und jetzt sage ich Ihnen noch was über diese Schachtel. Die ist voll Hundekacke. Ich bin den ganzen Tag im Park rumgelaufen und hab einen Plastikbeutel damit vollgemacht. Der Zettel mit dem nächsten Hinweis steckt mitten in der Scheiße in dem Beutel. Ich freu mich schon drauf, wenn der Kerl da drin rumwühlt. Und verlassen Sie sich drauf, der ist so scharf darauf, mich zu finden, daß er das auch tun wird. Halten Sie sich also gefälligst zurück und helfen Sie ihm nicht.«
    Es schüttelte mich. Hundekacke. Igitt!
    »Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen habe«, bemerkte Maxine abschließend. »Lassen Sie mich in Ruhe, und hören Sie auf, dem Arschloch zu helfen.«
    »Haben
Sie
draußen auf meine Wohnungstür geschmiert?«
    Sie wandte sich zum Gehen. »Nein, aber es ist ziemlich cool, was da steht.«
    »Sie lassen doch die Schlüssel zu den Handschellen da?«
    Sie sah mich an, zwinkerte mir zu und überließ mich meinem Schicksal. Die Wohnungstür fiel hinter ihr zu.
    Verdammt! »Ich bin nicht die einzige, die hinter Ihnen her ist!« brüllte ich ihr nach. »Passen Sie auf, daß Joyce Barnhardt, dieses Luder, Sie nicht erwischt!« Scheiße. Jetzt war sie weg. Ich riß an den Handschellen, aber sie hielten. Keine Messer oder andere hilfreiche Küchengeräte in Reichweite. Telefon zu weit weg. Ich konnte mir die Lunge aus dem Leib schreien, und Mr. Wolensky, der Fernsehfreak von gegenüber, würde mich nicht hören. Denk nach, Stephanie. Denk nach! »Hilfe!« brüllte ich. »Hilfe!«
    Niemand kam mir zu Hilfe. Nachdem ich ungefähr fünf Minuten lang wie eine Wahnsinnige geschrien und getobt hatte, bekam ich Kopfschmerzen. Ich hörte auf zu schreien und schaute in den Kühlschrank nach einem Mittel gegen Kopfschmerzen. Bananencremekuchen. Es war noch ein Rest vom Sonntag da. Ich aß den Kuchen und spülte ihn mit Milch hinunter. Danach war ich immer noch hungrig und aß etwas Erdnußbutter und einen Beutel kleine Karotten. Ich verdrückte gerade die letzte der Karotten, als es draußen wieder klopfte.
    Ich fing von neuem an zu schreien. »Hilfe!«
    Die Tür flog auf, und Sally schaute rein. »Hey!« rief er. »Wer hat Sie denn an den Kühlschrank gefesselt?«
    »Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit Maxine.«
    »Anscheinend haben Sie verloren.«
    »Sie haben sie wohl nicht zufällig draußen auf dem Parkplatz gesehen?«
    »Nein.«
    Am meisten fürchtete ich, daß sie auf Nimmerwiederfinden

Weitere Kostenlose Bücher