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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Zukunft stand.
    „Ich bin bald wieder da“, versprach sie dem Haus, während sie die Eingangstür abschloss. „Aber nächstes Mal komme ich allein.“

7. KAPITEL
    Schon nach kurzer Fahrt bereute Hugh, Kathryn im Strandhaus nicht verführt zu haben. Warum hatte er die Gelegenheit nicht genutzt? Sie war zu allem bereit gewesen. Doch jetzt war von der gefühlvollen, empfindsamen Frau, die er nach seinen Küssen auf der Veranda erlebt hatte, nichts mehr zu spüren. Inzwischen hatte Kathryn sich wieder in seine praktische, entnervend sachliche Assistentin verwandelt.
    „Da fällt mir ein“, hatte sie gesagt, nachdem sie zu ihm in den Wagen gestiegen war, „um eine Heiratsgenehmigung zu bekommen, muss man die Geburtsurkunden vorlegen. Meine liegt in einer Schublade bei mir zu Hause. Wenn du mich dort absetzt, gehe ich sie holen. Ach … und kaufe bitte keine Trauringe, sonst könnte ein gewiefter Verkäufer aufmerksam werden und die Medien benachrichtigen. Wir sollten die Eheringe benutzen, die ich für mich und Daryl ausgesucht habe. Schließlich habe ich sie bezahlt. Im Übrigen werden wir sie sowieso nicht lange tragen.“
    Ihre nüchterne Art bewirkte nur eins: Er begehrte sie nur noch mehr. Ein Glück, dass die Eheschließung in greifbare Nähe gerückt war! Selbst eine Woche kam ihm jetzt wie eine Ewigkeit vor. Dass das Warten sein Vergnügen noch steigern würde, war Schnee vom Mittag. Er fieberte förmlich vor Verlangen, konnte an nichts anderes denken …
    Verzweifelt schaltete er das Radio ein, um jede Unterhaltung abzublocken.
    Kathryn blickte schweigend aus dem Beifahrerfenster.
    Was mochte sie denken?
    Sie war ihm ein Rätsel. Sonst wusste er immer genau, was in Frauen vorging, wie sie sich verhalten würden. Doch Kathryn war und blieb ein Buch mit sieben Siegeln. Die Aussicht, mit ihm ins Bett zu gehen, schien sie kalt zu lassen, während er Mühe hatte, seine Leidenschaft zu zügeln.
    Es war ein Fehler gewesen, Kathryn zu küssen. Einem Verdurstenden gab man schließlich auch nicht nur ein Schlückchen Wasser …
    Es war zum Verrücktwerden! Wenn sie bloß schon in Ashfield wären! In ihre Wohnung würde er Kathryn lieber nicht begleiten. Es war besser, er wartete im Wagen, bis sie mit der Geburtsurkunde zurückkam.
    Die Fahrt nach Sydney über die Autobahn erschien Hugh endlos. Eine halbe Stunde später erreichten sie die Ausläufer der Stadt, nach weiteren nervenaufreibenden vierzig Minuten im Kampf mit dem Wochenendverkehr bog Hugh endlich in die Straße ein, in der Kathryn wohnte.
    Die Uhr auf dem Instrumentenfeld zeigte fünf nach vier an, als Hugh vor ihrem Wohnblock hielt.
    „Warte hier.“ Kathryn hielt Jacke und Handtasche bereits in den Händen und wollte aussteigen, doch zu seiner Verwunderung ließ sie sich stöhnend wieder in den Schalensitz sinken.
    „Was ist?“, fragte er scharf.
    „Der Wagen dort drüben.“ Kathryn deutete auf einen dunkelblauen Falcon, der vor dem Apartmenthaus auf dem Besucherparkplatz stand. „Er gehört Daryl.“
    Wäre Hugh ausgeglichener gewesen, hätte er den Zorn im Zaum gehalten, der ihn packte. In seiner augenblicklichen Verfassung versuchte er es nicht einmal.
    „Gut“, erklärte er grimmig. „Das erspart mir die Suche nach dem Kerl.“
    Alarmiert sah Kathryn ihn an. „Mach keine Dummheiten, Hugh! Ich warne dich. Daryl ist in einem Slum unter Schlägern aufgewachsen …“
    Nun musste Hugh lächeln. „Mach dir um mich keine Sorgen. Mit solchen Typen kenne ich mich aus. Komm, gehen wir nachsehen, was der gute Daryl vorhat.“
    Während Kathryn Hugh die Treppe zu ihrem Apartment im ersten Stock hinaufführte, war sie voller Angst. Wie würde Daryl reagieren, wenn sie hier mit Hugh auftauchte? Die Situation war explosiv.
    Daryl stand auf dem Treppenabsatz und sprühte Farbe an ihre Tür. Als er Schritte hörte, wirbelte er herum und schien überrascht zu sein, Kathryn um diese Tageszeit zu sehen. Dann bemerkte er Hugh hinter ihr und blickte schuldbewusst drein.
    Nun sah Kathryn auch, warum. Auf dem gemaserten Türholz prangte in dicken Balkenlettern das Wort FLITTCHEN .
    Entsetzt verfolgte Kathryn, wie Hugh sich an ihr vorbeischob, auf Daryl zuging und ihn beim Kragen packte. Blitzschnell drückte Hugh den Widersacher gegen die Wand und riss ihn hoch, sodass sie sich auf gleicher Augenhöhe befanden.
    „Wenn ich Sie noch einmal in Kathryns Nähe erwische, lasse ich Sie wegen Nötigung und übler Nachrede verhaften“, drohte er Daryl eiskalt und

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