Alles außer Mikado: Leben trotz Parkinson (German Edition)
ist immer ein bisschen zu wenig. Unentschieden reicht nur Langweilern und allen, die einzig und allein auf die nächste Chance hoffen. Mir jedenfalls reicht es nicht. Ich will es wissen!
Wie im richtigen Leben. Nur dass es da keine Verlängerung und kein Wiederholungsspiel gibt. Denn wir warten oft ein ganzes Leben lang auf den Schuss, der uns sicher ins Finale kickt. Aber das Leben endet unentschieden. Wie so oft, wenn es um Fragen zwischen Himmel und Erde geht. 50 Prozent sprechen gegen Gott, Glaube und Kirche. 50 Prozent sprechen dafür. Doch wir lieben Fakten und wollen es meistens ganz genau wissen. Es steht 1:1, rein mathematisch betrachtet. Ein Tor für die Atheisten, die meinen, die Welt wäre ohne Religion friedlicher.
Aber auch ein Tor für die Christen, die mit ihrer Nächstenliebe die Welt verändert haben. »Imagine, there is no heaven« – »Mal angenommen, es gäbe keinen Himmel«, hat John Lennon gesungen. Aber angenommen, es gäbe einen Himmel, dann wäre unser Leben vielleicht sogar ein Totalausfall, wenn wir uns nicht damit beschäftigen würden, wie wir dahin kommen können.
1:1 reicht nicht, wenn es um Leben und Tod geht. Unentschieden reicht nicht für den Himmel. Unentschieden abdanken heißt, das Spiel des Lebens verloren zu haben. Wir fordern ja heute überall gern »ergebnisoffene« Debatten. Das klingt gut, aber das verhindert oft dringende und ultimative Entscheidungen. Das Leben endet nicht ergebnisoffen.
Mal angenommen, wir könnten noch mal von vorne anfangen. Mal angenommen, das verkorkste Parkinsonspiel würde annulliert, nicht gewertet, und wir könnten es noch einmal versuchen, aus dem 1:1 ein 2:1 und aus unserem Leben einen unvergesslichen Sieg für die Ewigkeit zu machen. Dann wäre tatsächlich wieder alles offen, alle Chancen auf unserer Seite. Ich würde alles dafür geben.
Wer Argumente für den Glauben an Jesus Christus sucht, wird ebenso viele finden, die dagegen sprechen. Es waren ja Frauen, die vor 2000 Jahren die Auferstehung Jesu Christi bezeugt haben. Sie haben es unverschämt an die große Glocke gehängt, weil sie fest davon überzeugt waren, dass das Leben nicht unentschieden ausgeht. Jesus lebt!
Die Männer hätten das für sich behalten, weil rein logisch alles dagegen sprach. Was man nicht denken kann, kann einfach nicht sein.
Doch ohne das riskante Zeugnis dieser starken Frauen gäbe es heute vielleicht keine Kirche, keine selbstlose Liebe, keine Bildung und Forschung, keine medizinische Versorgung, keine Versorgung der Benachteiligten, keine Integration, kein Bewusstsein für die Schöpfung – alles Leidenschaften und Kompetenzen der Leute, die sich Jesus Christus zum Vorbild genommen haben und ihm vertrauen.
Die zwölf engsten Vertrauten von Jesus hätten sich nach dem gewaltsamen Tod ihres Rabbi Jeshua vielleicht in die nächste Kneipe verdrückt, hätten diskutiert und anschließend vermutlich das Maul gehalten. Man nannte sie »Jünger«, obwohl sie nach der Kreuzigung von Jesus ziemlich alt aussahen. Unentschieden eben. Politisch korrekt. Jetzt bloß nichts Falsches sagen, bloß kein Bekenntnis zu dem Nazarener. Die Frauen hingegen haben den Auferstandenen gesehen und dem unfassbaren Wunder geglaubt. Sie haben sich für den auferstandenen Jesus Christus entschieden und es allen erzählt, obwohl sie damals vor Gericht nicht als Zeugen zugelassen wurden. Ihr Zeugnis hat die Welt verändert. Die haben nicht ergebnisoffen kommuniziert. Die haben links oder rechts gefordert, schwarz oder weiß. Irgendwann reicht ein Unentschieden nicht mehr!
Wenn wir Bedenkenträger mal wieder am 1:1 unseres Lebens leiden, wenn wir mal wieder nicht glauben können, dass alles gut wird, dann denken wir vielleicht an unsere Mütter oder Großmütter, die mit uns ein Abendgebet gesprochen, oder an die Menschen, die uns die ersten biblischen Geschichten erzählt haben.
Behalten wir ruhig unsere nüchterne Skepsis gegenüber allem Religiösen. Manche Erscheinungsform von Kirche ist bis heute nicht besonders überzeugend und attraktiv. Aber ohne den Glauben an Jesus Christus bleiben die letzten und wichtigsten Fragen des Lebens ohne Antwort – unentschieden eben. Wir haben uns für einen Beruf oder ein Studium entschieden, für die Frau fürs Leben. Wir entscheiden in unserem Vermächtnis, was wir wem hinterlassen wollen. Damit das Leben nicht unentschieden ausgeht. Ich habe mich entschieden, Jesus Christus zu vertrauen und seinem Beispiel zu folgen. Darum bin ich Christ.
Weitere Kostenlose Bücher