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Alles für die Katz

Alles für die Katz

Titel: Alles für die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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Geld, mit dem er die rot- grüne Gefahr bekämpfen wollte, nicht direkt erhalten dürfe. Er sagte, das Geld müsse gewaschen werden.
    Also, wenn ich hier mal einen Katzengedanken einwerfen darf: Mir ist oft aufgefallen, welchen Unsinn ihr veranstaltet, um an das für euch so wichtige Geld zu gelangen. Ich persönlich halte einen Dosenöffner übrigens für viel wichtiger. Schaut mich doch nur mal an: Habe ich schon einmal Geld gebraucht, bin ich verhungert? Nein, aber darum geht es hier gar nicht: Es geht darum, dass ihr in eurer völlig übertriebenen Geldliebe das Geld nun auch noch wascht. Es wird doch sowieso nicht behalten, eingerahmt oder in den Wohnzimmerschrank gestellt. Warum muss man es dann waschen? Aber das ist wahrscheinlich auch wieder so ein Ding, bei dem ihr sagt: »Katze, das verstehst du nicht!«
    Nun gut, der Bommelschuh und der Lackschuh vereinbarten, dass das Geld gewaschen würde, bevor man damit die rot-grüne Gefahr bekämpfen könne. Dafür, so der Lackschuh, würde man an einem geheimen Ort Kopien übergeben, die der Bommelschuh in das Land, dass keine untergehenden Schiffchen haben darf, weiterleiten würde.
    Kopien? Einmal sprachen sie sogar von Blau-Pausen!
    Ich weiß zwar, auch wenn es mir nicht schmeckt, was lila Pausen sind, aber Blau-Pausen? Wahrscheinlich auch etwas Süßes zum essen. Ich steh übrigens nicht so auf süße Sachen. Aber jetzt blickte ich überhaupt nicht mehr durch. Warum gibt der Lackschuh dem Bommelschuh gewaschenes Geld, um süße Sachen in ein Land schicken zu dürfen? Und warum hat der König etwas dagegen? Und: Was haben mit all’ den Dingen die Schiffchen zu tun, die im Wasser auf- und abtauchen können?
    Der Lackschuh und der Bommelschuh gaben sich dann die Hand und der Lackschuh wollte noch wissen, wie denn so allgemein die Stimmung vor der Wahl sei. Der Bommelschuh lachte, man habe gegen einen Mann, dessen Namen ich vergessen habe, schon einiges »eingeleitet«.
    Eingeleitet?
    Sagt ihr Menschen nicht einleiten, wenn ihr irgendwo Schmutz reinkippt? Warum wollte denn nun der Bommelschuh einen fremden Mann mit Schmutz beschütten?
    »Alles bestens organisiert«, sagte der Bommelschuh und lachte laut. Auch der Lackschuh lachte und meinte, dass man sich nach der Wahl über einen Posten unterhalten müsse, der etwas mit Aufsicht zu tun hatte: »Die Zuwendungen sind nämlich auch nicht zu verachten.«
    Der Bommelschuh lachte: »Alles nur Spesen.«
    »Natürlich, natürlich«, lachte der Lackschuh.
    Ich muss sagen, das Lachen der beiden Männer klang sehr böse. Daher rührte ich mich auch nicht. Solche Männer schmeißen Katzen wahrscheinlich aus fahrenden Zügen oder stecken sie in ihre untergehenden Boote, damit sie dort ersticken. Ganz leise schob ich mich weit unter das Sofa.
    Da die beiden ihre Pizza-Koffer geschlossen hatten, saßen sie ganz entspannt auf dem fahrenden Sofa. Der Bommelschuh hatte dünne, leicht behaarte Beine, während dem Lackschuh dickes, hässliches Fleisch über die Strümpfe hing. Das hatte ich irgendwo schon einmal gesehen.
    Apropos Fleisch: Wie lange hatte ich schon nichts mehr gegessen?
    »Hoffentlich knurrt nicht mein Magen!«, dachte ich.
    Zum Glück wollte der Bommelschuh wissen, wie denn eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Der Lackschuh rieb seine Füße aneinander und meinte, dass man das Wahlergebnis mal abwarten müsse, da er zur Zeit auch keine anderweitigen Sachen hätte. Ich gewann den Eindruck, dass er den Bommelschuh nur für die Sache mit den untergehenden Booten brauchte, sonst aber mit ihm nichts am Hut hatte. Dann schwiegen die beiden und redeten auch in der folgenden, langen Zeit nur wenig.
    »So, da wären wir, Düren«, sagte plötzlich der Lackschuh, als die Fahrt langsamer wurde. Der Bommelschuh stand auf und gab dem Lackschuh wohl die Hand zum Abschied: »Und grüßen Sie Ihre Frau! Ich genieße immer wieder gerne den herrlichen Ausblick von Ihrem Haus auf Nideggen.«
    »Ja, ja«, brummte der andere.
    Die beiden verließen das Zimmer, ich konnte endlich durchatmen, mich strecken.
    Sollte ich noch weiter fahren?
    »Besser nicht«, dachte ich, »wer weiß, wann ich dann etwas zum Beißen bekomme«.
    Da die beiden die Tür offen gelassen hatten, konnte ich schnell aus dem Zug huschen. Gerade im richtigen Augenblick, denn irgend ein Mann pfiff, und dann setzte sich die stampfende Maschine wieder in Bewegung.
    Kein Wurststand war zu sehen …
    Auch hier war kein Dach, unter dem die Maschinen halten. Aber eine

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