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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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wollen, aber Calum musste seine Worte auch gar nicht wiederholen. Owen konnte also dafür sorgen, dass jemand »die richtigen Dinge« sagte. Genauso hatte Adam sich in ihrer Vision ausgedrückt, als er über Naddo geredet hatte.
    »Wo wohnt Owen denn überhaupt?«, wollte Haven wissen und hoffte, dass ihre Frage beiläufig klang.
    »Kennst du das alte Polizeipräsidium, diesen Riesenpalast in Little Italy, den sie vor ’ner Weile in Eigentumswohnungen umgewandelt haben?«, fragte Alex. »Owen hat das Penthouse.«
    »Das Penthouse?«
    »Owen war nett zur OG, also war die OG auch sehr, sehr nett zu Owen«, schnaubte Calum.
    »Haven?«, sagte Alex. »Fühlst du dich nicht wohl? Du siehst auf einmal so blass aus.«
    »Doch, doch«, erwiderte Haven und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich brauche nur was zu trinken. Bin gleich wieder da.«
    Sie eilte in Richtung Ausgang, und ihre Wut wuchs mit jedem Schritt. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Beaus Entführer war der einzige Mensch, den sie nicht einen Moment lang verdächtigt hatte – die Person, über die jeder gesagt hatte, sie sei unbestechlich. Adams Schläger konnten ihr gestohlen bleiben, dachte Haven. Sie würde Owen Bell eigenhändig erwürgen.
    »Da bist du ja.« Adam trat ihr in den Weg. »Ich dachte, du würdest vielleicht gern ein paar …«
    Seine Stimme ging in dem Lärm unter, der plötzlich von der Tür zu ihnen herüberdrang.
    »Adam Rosier!«, schrie jemand.
    Die Stimme gehörte Iain.
    Stille legte sich über den Saal. Die Partygäste reckten die Hälse, um einen Blick auf den auferstandenen Toten zu erhaschen, der soeben den Raum durchquerte. Haven spürte, wie das Blut in ihren Adern zu kochen begann.
    »Wo ist er?«, verlangte Iain zu wissen.
    Niemand antwortete, doch die Menge teilte sich, um Iain durchzulassen. Es war so leise, dass Haven seine Schritte hören konnte. Als er bei Adam und ihr ankam, konnte sie den Blick nicht von ihm wenden. Er trug einen Anzug, den sie mit ihm zusammen in einem Laden auf der Via dei Condotti ausgesucht hatte. Iain nannte ihn gern seine James-Bond-Montur. Sie hatte selbst ein paar Änderungen vornehmen wollen, aber Iain konnte es nicht lassen, ständig im Spiegel auf imaginäre Bösewichte zu schießen. Haven hatte so lachen müssen, dass sie ihn mit einer Nadel gepiekt hatte, woraufhin der Schneider ein Stück die Straße runter die Arbeit hatte beenden müssen. Dies war das erste Mal, das Haven das fertige Produkt zu sehen bekam. Iain hatte sich den Anzug für einen besonderen Anlass aufheben wollen.
    »Ach, Iain, schon zurückgekehrt von den Toten?«, fragte Adam schlagfertig. »Vielleicht möchtest du uns anderen den Trick verraten?«
    »Warum wolltest du dich nicht mit mir treffen?«
    »Ich dachte, das wäre offensichtlich. Ich habe dir nichts zu sagen. Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest …«
    Adam griff nach Havens Hand, und bei dem Anblick ballte Iain die Fäuste. Zwei Graue packten ihn bei den Armen, bevor er etwas Unüberlegtes tun konnte.
    »Nein«, sagte Iain. »Du gehst nirgendwo hin, Adam. Jetzt, wo ich hier bin, hörst du mir gefälligst zu.«
    »Geh nach Hause, Iain«, befahl Adam in demselben ausdruckslosen Tonfall, mit dem er auch einen Untergebenen entlassen würde. »Du störst meine Gäste und du bringst Haven in Verlegenheit. Willst du das wirklich?«
    »Ob ich das wirklich will?«, wiederholte Iain mit einem gehässigen Grinsen. »Ich kann dir gern zeigen, was ich will.« Er riss sich von den beiden Grauen los, stürzte nach vorn und holte mit dem Arm aus. Ein unangenehmes Knirschen war zu hören, und im nächsten Moment segelte Adams Brille durch den Raum. Haven stürzte hinterher, um sie aufzuheben. Als sie sie ihrem Besitzer hinhielt, war die Rangelei schon beendet. Adam schien sie nicht das Geringste angehabt zu haben.
    Bitte tu ihm nichts, flehte Haven im Stillen. Bitte, bitte tu Iain nichts.
    »Danke, meine Liebe.« Adam steckte die Brille, deren Gläser gesprungen waren, in die Brusttasche seiner Smokingjacke. »Das dürfte doch wohl eindeutig sein, oder?«, sagte er dann zu Iain. »Haven hat sich diesmal für mich entschieden. Als Gentleman solltest du ihre Entscheidung akzeptieren.«
    »Ich bin nicht ihretwegen hier«, entgegnete Iain. »Ich bin hier, um dir das wegzunehmen, woran du am meisten hängst. Und wir wissen beide, dass das nicht Haven ist.«
    Iain kehrte Adam den Rücken zu und wandte sich an die versammelten Gäste. »Wissen Sie eigentlich, wer dieser Mann

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