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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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»Was hast du jetzt mit mir vor?«, fragte sie, als sie die Worte schließlich aus sich herausgezwungen hatte.
    »Das kommt darauf an«, erwiderte Adam pragmatisch. Seine Ruhe machte Haven mehr Angst, als seine Wut es vermocht hätte. »Würdest du mich denn freundlicherweise wissen lassen, was du über die Pläne der Horae weißt?«
    Haven zögerte.
    »Es muss nicht sofort sein. Wie es aussieht, haben wir ja eine Ewigkeit Zeit, um diese Dinge zu erörtern.«
    »Sie waren hier, um sich das Mausoleum anzusehen. Sie haben einen Schlüssel für die siebte Gruft – die leere – anfertigen lassen. Sie wollten, dass ich dich darin einsperre.«
    »Ein gerissener Plan«, sagte Adam. »Wenn die Tür denn ein Schloss hätte. Darf ich den Schlüssel einmal sehen, den sie dir gegeben haben?«
    Haven wühlte in ihrer Tasche und reichte ihm den Schlüssel.
    Adam warf nur einen kurzen Blick darauf. »Der ist völlig nutzlos«, verkündete er und schleuderte ihn durch den Raum. Das metallische Pling hallte viermal von den Wänden wider. »Sie hatten nie vor, dich gehen zu lassen.« Er trat auf sie zu, seine Schritte waren langsam und gleichmäßig. Haven hielt den Kopf gesenkt, unfähig, ihm in die Augen zu sehen. Sie spürte seinen kalten Atem in ihrem Haar.
    »Jetzt, da du die Wahrheit kennst, sag mir eines: Hättest du das, was die Horae von dir verlangt haben, über dich gebracht?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Haven wahrheitsgemäß. Es gab keinen Grund mehr zu lügen. »Ich hätte mich nie mit den Horae eingelassen, wenn sie mich nicht ausgetrickst hätten. Sie haben Beau entführt – und sie haben mir weisgemacht, dass ich ihre Hilfe bräuchte, um ihn zu finden. Du warst der Preis, den ich dafür zahlen sollte. Es tut mir leid, dass ich eingewilligt habe. Ich weiß immer noch nicht, ob du mich in Bezug auf diese Seuche anlügst – oder was Piero und Naddo angeht. Ich könnte jedes Mal verrückt werden, wenn ich daran denke, wie ihre Leichen vor deinem Haus auf der Straße lagen. Aber ich hätte dich nicht einsperren können, solange ich nicht hundertprozentig sicher gewesen wäre, dass du an ihrer Ermordung schuld warst.«
    »Also haben die Horae Beau?«, fragte Adam.
    »Phoebe ist ihre Anführerin. Darum war Beau auch in Calums Wohnung.« Adams Lachen hallte von den Marmorwänden wider. »Natürlich! Das ist ja geradezu brillant! Sie wusste selbstverständlich von den Veränderungen, die ich an der OG vorgenommen habe. Sie musste dich lediglich nach New York locken, bevor ich damit fertig war. Ihr war klar, dass ich dir früher oder später ein Angebot machen würde, dass zu gut wäre, um es auszuschlagen. Wenn ich dein Herz für mich gewonnen hätte, hätte Phoebe ihre einzige Waffe verloren, mit der sie etwas gegen mich hätte ausrichten können.«
    »Mit mehr Zeit hättest du mein Herz auch nicht gewonnen«, sagte Haven, die versuchte, nicht zu grausam zu klingen. »Alles, was du getan hast, hatte nur den Zweck, mich zu beeindrucken. Und ich habe erkannt, dass ich das nicht will. Ich will jemanden, der auch dann das Richtige tut, wenn niemand hinsieht. Und seien wir ehrlich, Adam. Du hättest diese Verbesserungen nie veranlasst, wenn du gewusst hättest, dass ich nie etwas davon mitbekommen würde. Von dir aus hättest du nicht so gehandelt. Du hast mich nur manipuliert, und ich war dumm genug, darauf hereinzufallen. Es war eine schöne Vorstellung, dass ich einen so mächtigen Mann wie dich dazu bewegt haben könnte, Gutes zu tun. Aber irgendwann wäre ich ohnehin darauf gekommen, dass nichts davon echt war.«
    »Die Verbesserungen waren nicht echt, weil du mich dazu veranlasst hast?«, fragte Adam, doch Haven las in seinem Gesicht, dass er bereits wusste, dass er verloren hatte. »All die wundervollen Dinge, die die OG hätte erreichen können, wären wertlos gewesen? Du hast recht, Haven. Ich habe die Moral nicht gerade für mich gepachtet. Es ist mir gleichgültig, auf welche Weise das Chaos sich ausbreitet. Eine Schule, eine Seuche – am Ende läuft doch alles nur auf dasselbe hinaus. Darum habe ich Owen Bell angeworben. Er hätte meine Unzulänglichkeiten ausgleichen können. Ein Jammer, dass die Gesellschaft jetzt am Ende ist. Wir wissen beide, dass Owen die OG in alles hätte verwandeln können, was du dir wünschst.«
    »Bist du sicher, dass sie am Ende ist?«, fragte Haven.
    »Tja, ich glaube jedenfalls nicht, dass wir von dieser Gruft aus viel tun können, um sie zu retten«, entgegnete

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