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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Leben haben.«
    Haven hätte beinahe gelacht, bis sie begriff, dass Adam keinen Scherz gemacht hatte.
    Eine dunkle Wolke schien über das Gesicht des Jungen zu huschen. »Ich war mal Biotechniker an der …« Er hielt kurz inne und zog die Augenbrauen zusammen, als versuchte er, sich an etwas zu erinnern. »An irgendeiner Universität in Boston.«
    »Und die Arbeit hat dir keinen Spaß gemacht?«
    »Ich wollte Gutes mit meiner Arbeit tun. Aber sie haben all meine Erfindungen nur benutzt, um Leuten wehzutun und um irgendwelche Milliardäre noch reicher zu machen.«
    »Ah. Verstehe. Das klingt wirklich anstrengend. Was hältst du dann davon, dein Gespräch hier so schnell wie möglich hinter dich zu bringen, damit du anschließend deine rara avis beobachten kannst?« Adam stand auf und gab dem Rezeptionisten ein Zeichen. »Setzen Sie Jeremiah bitte ganz oben auf die Warteliste«, sagte er zu dem übereifrigen Mann, der in der nächsten Sekunde neben ihnen stand.
    »Wirklich? Oh, danke! Vielen herzlichen Dank!«, rief Jeremiahs Mutter so verzückt, dass man hätte meinen können, ihr Sohn hätte in der Lotterie gewonnen.
    »Im Gegenteil, ich danke Ihnen , Madame«, entgegnete Adam und nahm seinen Mantel von einem Haken neben der Tür. »Ich habe das Gefühl, dass wir Ihren Sohn noch öfter hier sehen werden. Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden.« Er öffnete die Tür und trat zur Seite, um Haven vorbeizulassen. »Was meinst du, sollen wir uns diese Dreizehenmöwe mal ansehen?«
    Draußen, auf der Eingangstreppe der Ouroboros-Gesellschaft, blieb Haven kurz stehen und blickte zum Gramercy Park hinüber. Wie immer waren seine Pfade verlassen und die Bänke leer. Der kleine Privatpark war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben, der ihn seit mehr als hundertfünfzig Jahren vor dem Gesindel New Yorks schützte. In der Mitte der Umzäunung befand sich eine Statue von Edwin Booth, einem Schauspieler, dessen Bruder Abraham Lincoln ermordet hatte. Sie wirkte einsam und verfroren, für immer gefangen in diesem sorgsam gehegten Käfig. Haven hatte die Statue in zwei verschiedenen Leben besucht und eigentlich gehofft, sie nie wieder sehen zu müssen.
    Als Adam den Fuß der Treppe erreichte, blieb er stehen, um auf seine Begleitung zu warten. »Wir müssen nicht in den Park gehen. Möchtest du lieber woanders hin?«
    Haven zögerte. Das letzte Mal, als sie den Gramercy Park betreten hatte, war es Sommer gewesen. Die Blumen hatten geblüht und die Bäume waren grün belaubt gewesen. Sie hatte Passanten beobachtet, die an den Toren des Parks stehen blieben und durch die Gitterstäbe versuchten, einen Blick auf all die Schönheit zu erhaschen, die sie nur aus der Ferne bewundern durften. Jetzt schien niemand diesen frostigen, tristen Ort betreten zu wollen.
    »Nein«, entgegnete Haven und zwang sich, die Stufen hinunterzugehen. »Der Park ist in Ordnung.«
    Auf der anderen Seite der Straße angelangt, zog Adam einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete das Tor. Drinnen spazierten sie schweigend nebeneinander her; der Kies knirschte unter ihren Sohlen.
    »Dieser Ring, den du da trägst – der ist hübsch«, bemerkte Adam. »So einen habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Muss eine Antiquität sein. Hab ich recht?«
    Schlimmer hätte ihr Gespräch nicht beginnen können. Sie hätte den Ring, den Iain ihr geschenkt hatte, ablegen sollen. Haven befahl ihren Lungen weiterzuatmen.
    »Das haben sie in dem Laden zumindest behauptet«, erwiderte sie. Sie tastete in der Manteltasche nach ihren Handschuhen und zog sie an. »Wahrscheinlich hab ich trotzdem viel zu viel dafür bezahlt.«
    »Der ist jeden Preis wert«, sagte Adam. »Der Stein hat dieselbe Farbe wie deine Augen.«
    »Danke …« Haven suchte fieberhaft nach einem anderen Gesprächsthema. »Seit wann wirbt die Gesellschaft eigentlich Kinder an?« Sie zuckte innerlich zusammen. Die Frage wirkte gezwungen und unbeholfen.
    »Seit ungefähr zehn Jahren«, erwiderte Adam. »Eine gute Sache, findest du nicht? Ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin. In ihrer Kindheit können die meisten Menschen sich am besten an ihre früheren Leben erinnern. Oft verschwinden die Erinnerungen, wenn sie älter werden. Man sollte die Geschichten dokumentieren, bevor die Leute sie vergessen.«
    »Wie alt sind denn die Kinder, die du rekrutierst?«, fragte Haven weiter. »Die im Wartezimmer schienen alle ungefähr im gleichen Alter zu sein.«
    »Sie

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