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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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kam. »Das heißt … wie wäre es mit einem Abendkleid? Machst du auch Abendkleider?«
    »Das kommt darauf an. Was für eins denn?«
    »Eins, das ich bei den Oscars tragen kann. Es ist nicht mehr lange bis dahin, und ich hab noch kein einziges Kleid gefunden, das mir gefällt. Meine Stylistin kann man echt vergessen. Ich hab so langsam den Verdacht, dass sie in Wirklichkeit als Doppelagentin im Auftrag der Konkurrenz arbeitet.«
    »Bei den Oscars?« Haven zog eine Grimasse. So viele Designerkarrieren begannen – oder endeten – auf dem roten Teppich bei der Oscarverleihung. »Ich bin nicht sicher, ob ich mir das …«
    Das Mädchen griff Haven beim Arm. »Bitte, bitte, nicht Nein sagen! Komm schon!«, flehte sie. »Hast du das Kleid gesehen, das ich anhatte, als ich den Oscar für Nichts als leere Versprechungen bekommen habe? Das mit den lila Rüschen? Im Star -Magazin stand, ich hätte ausgesehen wie eine mutierte Meeresschnecke. Wenn ich denen dieses Jahr nicht mit was Besserem komme, kann ich mich nie wieder auf irgendeinem roten Teppich blicken lassen.«
    Das Kleid war tatsächlich grauenhaft gewesen, erinnerte sich Haven. Beau hatte sich wochenlang darüber aufgeregt. Er hatte sogar eine von Havens alten Barbiepuppen ausgegraben, sie Alex getauft und ihr ein angemesseneres Kleid genäht.
    »Okay«, stimmte Haven schließlich widerstrebend zu. »Ich wohne im Gramercy Gardens. Zimmer 2024. Hättest du morgen früh Zeit vorbeizukommen? Dann könnte ich deine Maße nehmen und dir schon mal ein paar Entwürfe zeigen.«
    »Perfekt! Dann sagen wir doch um neun«, rief Alex aufgeregt und tippte den Termin in ihr Handy ein.
    »Kommst du, Haven?«, sagte Adam schließlich. »Ich bringe dich noch zur Tür. Entschuldige uns, Alex.«
    »Hast du das eingefädelt?«, fragte Haven, sobald sie nicht mehr in Alex’ Hörweite waren.
    »Wie bitte?«, erwiderte Adam. Er holte Havens Mantel und half ihr hinein.
    »Hast du die Begegnung mit Alex Harbridge arrangiert?«
    »Das glaubst du?« Adam hielt ihr die Eingangstür auf. Es hatte angefangen zu schneien und der Blick nach draußen wurde durch das Herumwirbeln der Schneeflocken getrübt. Die schneebedeckten Bäume im Gramercy Park formten ein dichtes weißes Netz aus Ästen und Zweigen. »Hast du mal in den Spiegel gesehen, bevor du dein Hotelzimmer verlassen hast? Das Kleid, das du da anhast, ist ein Meisterwerk. Du bist unglaublich begabt, Haven. Meine Hilfe hättest du gar nicht nötig.«
    »Vielen Dank für das Kompliment, Adam. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich den Auftrag nur annehme, weil ich das Geld brauche, um mich über Wasser zu halten, solange ich noch in New York bin und nach Beau suche.«
    »Das verstehe ich«, beteuerte Adam. »Es ist wirklich eine schwere Zeit für dich. Aber nutz diese unschöne Angelegenheit doch einfach, um noch etwas Gutes daraus zu machen. Dein Freund Beau würde doch auch nicht wollen, dass du einen Diamanten wegwirfst, bloß weil du ihn im Matsch gefunden hast, oder?«
    Nein, das würde er nicht wollen, dachte Haven, während sie die Eingangstreppe der Ouroboros-Gesellschaft hinuntereilte. Sie konnte sich sogar ziemlich genau Beaus Reaktion vorstellen, wenn Alex Harbridge ihm so ein Angebot gemacht hätte. Sie erinnerte sich noch lebhaft an den Morgen, an dem sie ihm ihre Zusage vom New Yorker Fashion Institute of Technology präsentiert hatte. Beau hatte nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, was das für ihn bedeutete – nämlich, dass seine einzige Freundin in Zukunft tausend Meilen von ihm entfernt leben würde. Stattdessen hatte er einen ohrenbetäubenden Siegesschrei ausgestoßen, Haven auf seinen Schultern durch die Highschoolflure getragen und die gute Nachricht Hunderten von Leuten zugerufen, die sich nicht weniger dafür hätten interessieren können.
    Aber Beaus Zustimmung war im Moment nicht das Problem. Es war seine Sicherheit, um die Haven sich Sorgen machte. Und sie brauchte Geld, damit sie weiter nach ihm suchen konnte – da war das eines Filmstars schließlich genauso gut wie jedes andere. Es ist in Ordnung, sagte Haven zu sich selbst. Jedenfalls solange das Oscar-Kleid für sie nicht mehr als ein Auftrag war.
    Voller Eifer, sich an die Arbeit zu machen, lief Haven einen Umweg zum Hotel, um in einem Laden auf der Third Avenue einen Zeichenblock zu kaufen. Er kostete so viel wie eine Tagesration Energieriegel, aber Haven beschloss, das Geld als gute Investition zu betrachten. Zurück auf der Straße,

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