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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Halt dich nur sieben Tage von Adam fern, während ich versuche, Padma zu finden. Und wenn ich es nicht schaffe, kannst du immer noch mit dem ursprünglichen Plan der Horae weitermachen.«
    »Aber was ist mit Beau?«, fragte Haven.
    »Mia sucht nach ihm. Die Polizei sucht nach ihm. Und von mir aus kannst du bei Phoebe so viel Rauch einatmen, wie du willst. Die Suche nach Beau geht natürlich weiter. Ich möchte nur, dass du dich eine Weile von Adam fernhältst.«
    »Es gibt nichts, was ich lieber täte«, versicherte Haven ihm. »Doch ich weiß nicht, wie du Phoebe davon überzeugen willst.«
    »Wenn wir sie morgen treffen, rede ich mit ihr. Aber warum sollte sie etwas dagegen haben? Wenn die Ouroboros-Gesellschaft nicht mehr existiert, muss auch diese Schule im Norden dichtmachen. Die Kinder, die Adam rekrutiert hat, werden zurück zu ihren Eltern geschickt, und wir haben genug Zeit, um uns einen besseren Plan auszudenken, wie wir Adam in diesen Tresorraum bekommen.«
    »Hört sich ja an, als hättest du alles bedacht«, sagte Haven und versuchte, die unterschiedlichen Gefühle zu bestimmen, die ihre Gedanken vernebelten. Zumindest eins davon war eindeutig Erleichterung.
    »Na ja, einen winzigen Haken gibt es«, gestand Iain.
    »Oh nein«, seufzte Haven.
    »Es ist nichts Schlimmes. Wir beide werden nur vermutlich eine Weile keinen Kontakt haben können. Adam lässt Padma ganz sicher überwachen. Ich werde natürlich vorsichtig sein; falls ich jedoch erwischt werde, will ich nicht, dass sie deine Nummer in meinem Handy-Telefonbuch finden.«
    »Du meinst, ich darf eine ganze Woche lang nicht mit dir reden?«, jammerte Haven.
    »Mach dir keine Sorgen«, erwiderte Iain. »Ich werde schon einen Weg finden, mich hin und wieder mal zu melden.«
    Haven fühlte, wie ihr Mantel aufgeknöpft wurde und von ihren Schultern glitt. Der Zeichenblock in der Tasche landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden, als er mitsamt dem Mantel hinunterfiel.

KAPITEL 19
    U m Punkt neun stand Alex Harbridge mit zwei Bechern Kaffee und einer Tüte Croissants vor ihrer Tür. In Jeans und schwarzem Rollkragenpullover, das rote Haar – ihr Markenzeichen – von einer schlichten Spange zusammengehalten, sah sie aus wie ein ganz normales New Yorker Mädchen. Dennoch war Haven klar, dass die meisten Designer für ein Treffen mit der Schauspielerin ihre eigene Mutter erdrosselt hätten, und so hatte sie sich sorgsam darauf vorbereitet. Als Iain das Hotel in den frühen Morgenstunden verlassen hatte, war Haven aufgeblieben und hatte Entwürfe gezeichnet, bis ihr neuer Block voll war. Um sieben stand sie in einer Reinigung ein Stück die Straße hinunter und versuchte den Inhaber zu überreden, ihr für ihren letzten Zwanzigdollarschein sein Maßband zu leihen. Um sieben Uhr fünfzehn willigte er schließlich ein.
    »Die sind ja alle fantastisch«, seufzte Alex, während sie Havens Skizzen durchblätterte. »Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst. Wie soll ich mich denn da jemals entscheiden? Ich hab ja einige Talente, aber mich gut zu kleiden hat leider noch nie dazugehört.«
    »Dürfte ich dich vielleicht beraten?«, fragte Haven nervös.
    »Ja, furchtbar gerne!« Alex klang erleichtert.
    »Wie wäre es denn zum Beispiel mit so was?« Haven schlug eine Seite im hinteren Teil des Blocks auf. Die Zeichnung zeigte ein raffiniertes, knöchellanges Kleid mit einem juwelenbesetzten Ausschnitt. »Ich hatte keine Buntstifte da, aber vielleicht kannst du dir das Kleid ja trotzdem in einem schimmernden grünen Stoff vorstellen.«
    »Sehe ich dann nicht aus wie ein riesiger Käfer?«
    Haven lachte. »Ich hatte eher an einen Schmetterling gedacht.«
    »Glaubst du wirklich, so eine Farbe würde mir stehen?«
    »Mit deinen Haaren? Du würdest atemberaubend aussehen«, meinte Haven.
    »Und was ist mit meinem riesigen Hintern? Kannst du vielleicht irgendwas machen, damit der kleiner wirkt?«
    Das Mädchen wurde Haven immer sympathischer. »Also, ich finde ja, an deinem Hintern ist überhaupt nichts auszusetzen. In dem richtigen Kleid könnte er dein größter Vorzug sein.«
    »Jaja, mein größter Vorzug auf jeden Fall – wenn ich nicht endlich aufhöre, diese Dinger hier in mich reinzustopfen.« Alex lümmelte sich auf die Couch, löste ihre Haarspange und biss in ihr zweites Croissant. Haven dachte daran, was Beau wohl dafür gegeben hätte, einmal Alex Harbridge in einem Pullover voller Blätterteigkrümel zu sehen. »Wenn du wüsstest, wie viele

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