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Alles ist mir nicht genug

Alles ist mir nicht genug

Titel: Alles ist mir nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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draußen.
    Er bekam die
Bong, nahm einen Zug und hielt schnell das Mundstück zu, damit der Rauch nicht
entweichen konnte. Dann belohnte er sich mit einem zweiten, tiefen Zug dafür,
dass er vorhin zwei Stunden lang die Bewerbungsformulare für die Brown
University durchgearbeitet und die einfacheren Fragen sogar gleich beantwortet
hatte. Er ließ den Rauch genüsslich aus den Mundwinkeln quellen, gab die Bong
an John ab und schloss die Augen. Es tat gut, hier zu sein - weit weg von der
Stadt, der Schule und den ganzen Ärschen, die ständig nur über die Zukunft
redeten. Hier konnte er relaxen, ohne sich Gedanken um Prüfungen oder die Uni
zu machen und ohne irgendwelche blöden Fragen beantworten zu müssen.
    Nachdem John
seinen Zug gemacht hatte, stellte er die Bong auf dem Billardtisch ab. Er griff
nach der weißen Kugel und ließ sie in seiner Hand herumkullern. »Jetzt erzähl
mal«, forderte er Nate auf. »Was steckt hinter der Sache mit diesem
Internet-Porno?«
    Nate blinzelte
matt wie eine Echse beim Sonnenbaden. »Hä?«
    Ryan zündete
sich eine Marlboro Light an und ließ ein paar Rauchringe an die Deckenbalken
schweben. »Du weißt schon«, sagte er. »Der Porno mit dir und dieser lockigen
Kleinen mit den Monstereutern.«
    Nate nickte.
Erwusste, wen Ryan meinte, konnte sich aber so aus dem Stand nicht an ihren
Namen erinnern. »Jennifer«, sagte er, als er ihm plötzlich einfiel.
    »Okay,
meinetwegen eben Jennifer«, sagte Ryan. »Du hast den Link doch auch gekriegt,
oder?«
    Nate schüttelte
den Kopf. »Was für einen Link?«
    John legte die
Kugel zurück, nahm einen Queue aus der Wandhalterung und fuchtelte damit herum,
als wäre er ein Bajonett. »Mensch, Alter! Der Link, über den alle reden!« Er
lachte. »Sag bloß, du hast keine Ahnung?«
    Ryan griff
nach dem kleinen blauen Kreidewürfel, hielt ihn sich unter die Nase und roch
daran, wie es nur jemand tun kann, der extrem breit ist. »Im Netz läuft so ein
scharfer Porno mit dir und dieser Jennifer«, erklärte er. »Da sieht man, wie du
es ihr im Central Park gerade ordentlich besorgst!«
    Nate nahm die
Bong vom Billardtisch. Er konnte sich nicht daran erinnern, es Jennifer im Park
besorgt zu haben. Er konnte sich nicht daran erinnern, es ihr überhaupt besorgt
zu haben. Er erinnerte sich nur an die durchgeknallten Porträts in ihrem
Zimmer. Nate schüttelte seinen schweren, ziemlich bekifften Kopf und kicherte
belustigt. Ein Internetporno? Netter Gag. Die Jungs versuchten mal wieder, ihn
dranzukriegen. Er zuckte die Schultern, presste die Lippen an das Mundstück der
Pfeife, hielt sein Feuerzeug über die Öffnung und nahm genüsslich einen langen
Weihnachtszug. Yeah. Er war cremig unterwegs nach Chillerland, wo Jennifer und
ihre schrägen Bilder zu winzigen Farbtupfern am Horizont verschwammen.
    Es knisterte
in der Gegensprechanlage und die kultivierte, sonore Stimme von Nates Vater
erfüllte plötzlich den Raum.
    »Deine Mutter
und ich sind im Salon und nehmen einen Aperitif. Hättest du nicht Lust, dich zu
uns zu setzen?«
    Für manche
Leute wäre das der ultimative Stimmungskiller gewesen, aber Nate hing gern mit
seinen vornehmen Eltern ab, wenn er dicht war. Die beiden mischten verschärfte
Drinks und außerdem war ja Weihnachten.
    Nate reichte
die Bong hastig an John weiter und drückte auf einen Knopf an der Sprechanlage.
»Bin gleich bei euch.« Er ließ den Knopf los und nickte in Johns Richtung.
»Tja, ich muss euch dann leider rausschmeißen.«
    Er und Ryan
guckten zu, wie John den letzten Rest in der Pfeife wegrauchte.
    »Also erzähl
schon.« Ryan sali Nate an. »Bist du mit dieser Jennifer so richtig zusammen,
oder was?«
    Nate griff
nach der Acht und ließ die Kugel über den Billardtisch rollen. Er überlegte
angestrengt, wie der aktuelle Stand der Dinge nach seinem überstürzten Abgang
bei Jennifer war, konnte sich aber nur noch an den Plüschpanda auf ihrem Bett
erinnern.
    Schon lustig,
wie er es schaffte, den »Ich liebe dich«-Teil komplett zu vergessen.
    »Nee,
Quatsch«, sagte er schließlich. »Das ist nichts Festes.«
    Sobald John
fertig geraucht hatte, ließ Nate die beiden durch die Hintertür hinaus in den
Schnee. Er verriegelte die Tür, versteckte die Bong in einer zerbeulten
Triscuits-Dose unter der Barspüle und schlenderte nach oben, um mit seinen
Eltern Gin Tonics zu trinken und frische Austern zu schlürfen.

 
    mrs w lässt die bombe
platzen
    Blair hatte
geduscht und ihr neues, hauchzartes rosa Chiffonkleid

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