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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ich empört aus. »Ich habe ihm eine Beförderung gesichert, als ich ihn auf die Spur von Miss Starr brachte.«
    »Vielleicht ist es eine Beförderung«, erwiderte Elsie lächelnd, »aber Lisman befürchtet, sie geht in die falsche Richtung.«
    »Ach, der soll sich zum Teufel scheren. Ich ...«
    Die Tür zu Berthas Arbeitszimmer wurde heftig aufgestoßen. In der Öffnung stand Bertha Cool.
    »Was stellst du denn schon wieder an?«
    »Ich unterhalte mich gerade mit Elsie, wenn du erlaubst.«
    »Gibst du ihr etwa schon wieder eine Gehaltserhöhung?«
    »Das ist gar keine schlechte Idee, wo doch die Lebenshaltungskosten unaufhaltsam steigen.«
    »Es ist höchste Zeit, daß ich dir mal nach allen Regeln der Kunst die Leviten lese.«
    »Was ist denn nun schon wieder los?«
    »Du fragst noch? Viel zuviel ist los! Komm ’rein.«
    »Also, wo brennt’s denn?« fragte ich.
    »Was hast du dir nur dabei gedacht, als du Inspektor Lisman wichtige Informationen verheimlichtest?«
    »Ich habe ihm nichts vorenthalten.«
    »Das behauptet er aber.«
    »Im Gegenteil, ich habe ihn informiert, wo er diese Nollie Starr finden kann.«
    »Ja, und darauf ist er auch hereingefallen. Es war ein guter Köder.«
    »Was soll das heißen: ein Köder?«
    »Warum hast du Lisman nicht gesagt, daß der Chauffeur von Mrs. Devarest vorbestraft ist?«
    »Er hat mich nicht danach gefragt.«
    »Nein, wie sollte er auch? Aber du hast Lismans Position mißbraucht, um zu erfahren, was du wissen wolltest.«
    »Ich habe ihn um eine Gefälligkeit gebeten, und er hat meine Bitte erfüllt. Das war alles. Was ist dagegen einzuwenden?«
    »Das weißt du doch selbst ganz genau. Du hast ihn hintergangen.«
    »Und das will er jetzt gemerkt haben?«
    »Natürlich ist er dahintergekommen.«
    Ich setzte mich auf die Kante von Berthas Schreibtisch und zündete mir eine Zigarette an. »Das ist unangenehm.«
    »Das kann man wohl sagen. Er denkt, daß wir nicht ehrlich mit ihm Zusammenarbeiten wollen. Er ist maßlos wütend auf uns.«
    »Das ist nicht so wichtig. Die Frage ist, was beabsichtigt er mit Rufus Bayley zu tun?«
    »Eine ganze Menge. Zunächst einmal hat er ihn sich ins Polizeipräsichum geholt.«
    Von meiner Zigarette fiel Asche auf Berthas Schreibtisch. Unwillig schob sie mir den Aschenbecher hin. »Paß doch auf«, zischte sie ärgerlich.
    Ich legte meinen Hut auf ihren Schreibtisch. »Warte einen Moment auf mich, ich habe den Wagen vor einem Hydranten stehenlassen. Ich fand keinen anderen freien Platz zum Parken.«
    »Bleib ja sitzen und erkläre mir erst einmal, was du mit Lisman im Sinn hattest. Ich habe dir oft genug gesagt, daß du den Wagen nicht vor einem Hydranten parken sollst. Es geschieht dir recht, wenn du eine Geldstrafe zahlen mußt.«
    »Es ist der Wagen unserer Agentur.«
    »Wenn schon.«
    »Die Geldstrafe ginge auf Spesenrechnung. Jetzt bin ich ja Teilhaber.«
    Sie schob ihren Stuhl zurück und wollte aufspringen, lehnte sich dann aber wieder zurück. »Beeile dich, daß du ’runter kommst und den Wagen woanders hinstellst. Vertrödele doch nicht so die Zeit. Worauf wartest du noch?«
    Ich verließ ihr Büro und ging im Vorzimmer nahe zu Elsie Brand heran.
    Sie blickte zu mir auf. »Ich bin in einer Klemme, Elsie. Können Sie mir helfen?«
    »Um was geht es denn?«
    »Ich habe den Schmuck von Mrs. Devarest bei mir, wollte auf einen mir geeignet erscheinenden Zeitpunkt warten, ehe ich ihn zurückgebe. Aber nun bin ich in der Patsche, wenn er bei mir gefunden wird.«
    »Soll ich den Schmuck an mich nehmen?«
    »Das ist zu gefährlich.«
    »Wenn schon. Geben Sie ihn her.«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit.«
    »Welche?«
    »Vielleicht kann ich den Schmuck doch noch dort deponieren, wo ich ihn unterbringen wollte.«
    »Dann beeilen Sie sich doch.«
    »Ich müßte mich erst einmal verstecken, wo man nicht nach mir sucht.«
    Noch ehe ich meinen Satz beendet hatte, griff sie nach ihrer Handtasche und öffnete sie. »Hier sind meine Schlüssel. Aber tun Sie mir einen Gefallen, beurteilen Sie mich nicht danach, wie meine Wohnung jetzt aussieht. Ich habe mich heute morgen verspätet, und mein Zimmer ist in einer fürchterlichen Unordnung. Das Bett ist nicht gemacht, es sieht wüst bei mir aus.«
    »Macht nichts. Bis später dann.«
    »Weiß Bertha Bescheid?«
    »Niemand hat eine Ahnung. Bertha glaubt, ich ginge nur hinunter, um den Wagen an einen anderen Platz zu stellen.«
    Elsie schloß ihre Handtasche und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Sie

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