Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles Sense

Alles Sense

Titel: Alles Sense Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
sickern. deshalb braucht ihr euch keine sorgen zu machen.
    Windle hielt die Hand übers Glas.
    »Aber es gibt etwas anderes, das besorgniserregend ist, nicht wahr?« brummte er. »Es hat etwas mit kleinen gläsernen Souvenirs zu tun.«
    ich spreche nicht gern darüber…
    »Bitte erklär uns alles«, sagte Ludmilla.
    Sie hatte eine tiefe und alles andere als unattraktive Stimme. Lupines Blick klebte an der jungen Frau. Windle lächelte. Es brachte Vorteile mit sich, tot zu sein: Man konnte Dinge beobachten, die den Lebenden verborgen bleiben.
    Ein-Mann-Kübel hörte sich jetzt schrill und trotzig an.
    und was macht er, wenn ich alles erkläre? ich könnte dadurch in große schwierigkeiten geraten.
    »Nun, bist du wenigstens bereit, meine Vermutungen zu bestätigen?« fragte Windle.
    j-ja. vielleicht.
    »Du brauchst gar nichts zu sagen«, meinte Frau Kuchen. »Wir machen’s wie in der guten alten Zeit: Zweimal klopfen bedeutet ›ja‹, einmal ›nein‹.«
    na gut.
    »Du kannst jetzt beginnen, Herr Poons«, wandte sich Ludmilla an den Zauberer. Ihre Stimme streichelte Windle sanft.
    Er räusperte sich.
    »Ich glaube… ich glaube, die gläsernen Souvenirs sind… Eier. Sie haben mich ans Frühstück erinnert, und ich dachte: He, warum erinnern sie dich ans Frühstück? Und dann fielen mir Eier ein.«
    Klopf.
    »Oh. Nun, offenbar habe ich mich geirrt. Eier. Eine dumme Vorstellung…«
    entschuldigung. wie oft wird für »ja« geklopft, einmal oder zweimal?
    »Zweimal!« erwiderte das Medium streng.
    KLOPF. KLOPF.
    »Ah«, hauchte Windle. »Und aus den Eiern schlüpft etwas mit Rädern dran?«
    zweimal für »ja«, stimmt’s?
    »Du hast es erfaßt!«
    KLOPF. KLOPF.
    »Das dachte ich mir. Ja, ich habe es mir gedacht. In meinem Zimmer versuchte etwas, unter den Bodendielen auszuschlüpfen, aber da gab’s nicht genug Platz.« Windle zögerte und runzelte die Stirn.
    »Aber was wollte ausschlüpfen?«
     
    Mustrum Ridcully erreichte sein Arbeitszimmer und nahm den Zauberstab aus dem Gestell überm Kamin. Er befeuchtete den Finger und berührte vorsichtig die Spitze des Stabs. Ein kleiner oktariner Funken stob davon, und es roch nach heißem, schmierigem Blech.
    Er eilte zur Tür zurück.
    Und dann drehte er sich langsam um – sein Gehirn fand erst jetzt die Zeit, die visuellen Eindrücke vom Raum zu verarbeiten und etwas Seltsames zu bemerken.
    »Was ist das denn?« fragte der Erzkanzler.
    Er stieß das Etwas mit dem Zauberstab an. Es klimperte leise und rollte einige Zentimeter weit.
    Das Gebilde wies eine gewisse, wenn auch keine besonders große Ähnlichkeit mit den Vorrichtungen auf, in denen Dienstmädchen Reinigungsutensilien, frische Laken und andere Dinge transportierten. Ridcully nahm sich vor, mit der Wirtschafterin zu reden. Nach dieser gedanklichen Notiz vergaß er die Angelegenheit.
    »Überall stehen diese verdammten Dinger rum«, brummte er.
    Noch während er sprach, erschien ein häßliches Geschöpf: Es sah aus wie eine zu groß geratene Schmeißfliege mit langen Zähnen. Das Biest flatterte hin und her, orientierte sich und folgte dem Erzkanzler, der es nicht zur Kenntnis nahm.
    Die Worte von Zauberern haben Macht. Das gilt auch für Flüche. Und die Lebenskraft suchte überall nach Möglichkeiten, Gestalt zu gewinnen.
     
    städte, sagte Ein-Mann-Kübel. ich glaube, es sind die eier von städten.
     
    Die alten Zauberer versammelten sich wieder im Großen Saal. Diesmal blieb nicht einmal der Oberste Hirte von der Aufregung verschont. Es galt als unziemlich, Magie gegen Kollegen zu benutzen, und ihre Verwendung bei Zivilisten war schlicht und einfach unsportlich. Jetzt bot sich endlich einmal Gelegenheit, gerechten thaumaturgischen Zorn zu entfalten.
    Ridcully musterte seine Truppe.
    »Warum hast du Streifen im Gesicht, Dekan?« fragte er.
    »Zur Tarnung, Erzkanzler.«
    »Tarnung?«
    »Yo, Erzkanzler.«
    »Na gut. Wenn du dich dadurch besser fühlst… Nur darauf kommt es an.«
    Sie schlichen nach draußen, zu dem Teil des Parks, der Modos privates Territorium gewesen war. Nun, nicht alle Zauberer schlichen: Der Dekan sprang hin und her, preßte sich immer wieder an Mauern und gab dabei leise Geräusche von sich, die wie »Hott-hott-hott«, klangen.
    Eine große Enttäuschung erwartete ihn: Die anderen Komposthaufen standen noch immer dort, wo der Gärtner sie zurückgelassen hatte. Modo – unterwegs war er immer wieder gezwungen gewesen, hastig auszuweichen, um nicht unter dem Dekan zerquetscht zu

Weitere Kostenlose Bücher