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Alpengrollen: Kriminalroman

Alpengrollen: Kriminalroman

Titel: Alpengrollen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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stutzte. Was ist denn das? Das gibt es doch gar nicht. Er wusste nicht recht, ob er sich freuen oder erschrocken sein sollte. Johanna saß an genau dem Tisch, an dem sie bisher immer gefrühstückt hatten, und winkte ihm fröhlich zu.
    Unentschlossen stakste er zu ihr hinüber. »Ja, Johanna. Äh, was machst du denn … Also, das ist ja wirklich … äh, eine Überraschung. Na, so was! Wie kommst du denn hierher?« Er blieb mit offenem Mund vor ihr stehen.
    »Mit dem Zug, Max. Ganz einfach. Aber bitte, setz dich doch. Ich denke, ich bin dir eine Erklärung schuldig.«
    »Okay … Aber wo ist denn dein Gepäck? Ist das alles?« Er deutete ungläubig auf die kleine Reisetasche, die neben ihr auf dem Boden stand. Auf der einen Seite freute er sich sehr, dass sie da war. Sie sah hübscher aus denn je in ihrem dunklen Jackett und mit den hochgesteckten Haaren. Andererseits mochte er aber einfach nun mal keine Überraschungen, auch keine angenehmen. Das war bei ihm noch nie anders gewesen. Schon als Kind. Überraschungen brachten ihn aus dem Konzept. Er konnte dann nicht mehr klar denken. Was er im Moment fühlen sollte, wusste er sowieso nicht. Gespannt nahm er den Platz ihr gegenüber ein.
    »Pass auf, Max. Erst mal, keine Angst. Mein Zug für morgen Abend ist bereits gebucht. Und mein Gepäck fährt schon längst mit Ruth zusammen nach Hause. Ich habe nur ein paar Sachen zum Wechseln dabei. Du wirst also noch genug Zeit zum Skifahren haben.«
    »Na ja …«
    »Moment. Ich bin noch nicht fertig. Also, ich werde dich nicht von deinem Urlaub abhalten. Versprochen. Aber ich möchte wenigstens eine Nacht nüchtern mit dir verbringen. Du musst ja sonst was von mir denken, so seltsam, wie ich mich die letzten Tage benommen habe. Ich will nur, dass du mich in guter Erinnerung behältst. Sonst nichts.« Sie hob entschlossen das Glas Mineralwasser, das vor ihr stand, zum Mund und kippte den letzten Schluck daraus hinunter.
    »Ja, aber, Johanna. Das tue ich doch. Wie kommst du denn bloß darauf, dass das nicht so sein könnte? Wir haben doch alle ein bisschen zu viel getrunken.«
    Als sie ihn jetzt ansah, wusste er auf einmal wieder, was er fühlte. Da war nichts als Zuneigung für sie in ihm. Der erste Eindruck hatte nicht getäuscht. Egal, was gestern in dieser Schickimicki-Bar vorgefallen war. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
    »Das musste einfach mal raus«, sagte sie lächelnd und hatte dabei zwei kleine, glitzernde Tränen in ihren wunderschönen blauen Augen.
    »Ich freue mich, dass du extra wegen mir zurückgekommen bist, Johanna. Ehrlich.« Er lächelte zurück. »Und jetzt würde ich gerne was zu essen bestellen und noch ein Bier trinken. Möchtest du einen Wein?«
    »Aber nur einen!«
    »Selbstverständlich. Und Hunger hast du doch bestimmt auch. Was meinst du? Wollen wir zum Essen einfach hier bleiben? Und nachher hoch aufs Zimmer gehen?«
    »Ja, Max. Liebend gerne.«
    Er rief nach Maria und sie bestellten zweimal den Tiroler Wildschweinbraten mit Knödeln. Als ihre Teller kamen, aßen sie schweigend. Berührten sich zwischendurch immer wieder mit den Händen. Und lächelten sich an. Die Nachspeise ließen sie ausfallen. Stattdessen eilten sie nach oben. Noch in der geöffneten Tür rissen sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib und fielen wie hungrige Raubtiere übereinander her. Es war noch viel schöner als das erste Mal. Kein Wunder. Sie waren beide nüchtern und trotzdem verliebt.
    Als sie danach eng aneinandergeschmiegt im Bett lagen, erzählte ihr Max von seinen Eltern, von seiner Zeit bei der Polizei und wie gern er seinen Job ausgeübt habe. Aber irgendwann sei dann eine Zeit gekommen, da habe ihn alles nur noch genervt. Als gar nichts mehr half, sei er zum Arzt gegangen.
    »Der hat dann ein Burn-out-Syndrom bei mir festgestellt und mir einen ausgiebigen Urlaub empfohlen. Und eine Therapie obendrein«, erinnerte er sich.
    »Und, hast du sie gemacht, diese Therapie?« Sie legte ihren Kopf in seinen Arm und streichelte sanft seine Brust.
    »Ja. Erst die Therapie und dann den Urlaub. Und danach bin ich in den Dienst zurückgekehrt. Aber nichts war seitdem mehr so wie davor.« Er strich ihr mit seiner Hand über die Haare.
    »Und das Mädchen? Hat man sie eigentlich nun endgültig gefunden?«, fiel es ihr ein.
    »Wo wir gerade beim Thema sind, was? Ja, Sabine ist gerettet. Gott sei Dank.«
    »Gratuliere. Das freut mich wirklich.« Sie gab ihm ein Küsschen. »Wann war das alles mit

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